BMW1234567890 Manson
(vielen Dank für Deinen wirklich sachlichen Beitrag!)
Kein Problem, wenn jemand nicht weiß, was er eigentlich ist.
NEIN, ich würde diese Personen nicht ausgrenzen, ganz im Gegenteil. Ebenso wenig wie ich mit Schwulen ein Problem habe. Ich gehe mit ihnen zum Essen, ins Kino - was auch immer!
Was mich nervt ist, dass hier für jede Minderheit ein extra Faß aufgemacht wird.
Dann kommen Diskussionen wie Ampelfrauen statt Ampelmännchen, das Gendersternchen, korrekte Anreden über alles mögliche hinweg, verschiedene Toiletten (man überlege den Aufwand bspw. für Unternehmen - da müssten in Altbauten komplett neue Räume als 3. WC umdeklariert und Leitungen gezogen werden), Unwetter sollen nicht mehr weibliche Namen haben etc.
Ganz ehrlich - da ist dann mein Toleranzgrenze bei weitem überschritten!
Und zwar nicht den betreffenden Personen gegenüber, sondern den Politikern und Institutionen gegenüber, die dieses Schauspiel darum veranstalten!
Jeder (auch Minderheiten) soll gerne nach seinen Vorstellungen leben können. Und dabei auch vor Verfolgung oder Ausgrenzung geschützt werden. Definitiv!
Aber warum muss diese Andersartigkeit der Masse der Gesellschaft ins Gesicht geschrien werden, wie bspw. am CSD?
Dieses Schauspiel, was darum veranstaltet wird, das ist es, was ich verurteile!
Und NICHT die Neigung der betreffenden Personen.
Und ja, über diese politische Korrektheit kann ich mich echt aufregen - und da fällt dann auch mal eine abschätzige Bemerkung!
Dekadenz im Endstadium meine ich aber nicht nur zu diesem Thema ziemlich ernst.
Meiner Meinung nach haben wir in vielen Dingen komplett die Bodenhaftung verloren. Stattdessen wird über irgendwelche theoretischen Dinge Ewigkeiten diskutiert und alle möglichen Befindlichkeiten abgewogen.
Tatsache ist:
Wenn man vor jeder geplanten Veränderung die Befindlichkeiten ALLER berücksichtigen will, dann wird man gar nichts verändern können. Denn IRGENDEINER wird immer einen Nachteil haben und daher DAGEGEN sein.
Wir aber diskutieren ewig über die Befindlichkeiten aller und zum Schluss ist nichts entschieden.
Selbst Katrin Göring-Eckart hat das diese Woche bemerkt (und ich schätze diese Frau nun wirklich nicht) als sie erklärt hat, dass es wohl eine gewisse Abgehobenheit gibt und die Diskussionen sie oft an irgendwelche Seminare erinnern (genauen Wortlaut habe ich jetzt nicht parat).
Daher halte ich Gender Forschung für überflüssig. Und das dafür sogar Lehrstühle etabliert worden sind, halte ich für "überraschend"... :eek:
Alles anzeigen
Danke auch für deine ehrliche und ausführliche Antwort!
Ich kann deinen Unmut darüber, dass über viele (auch m.M.n. wirklich irrelevante) Dinge bis ins letzte Detail diskutiert wird, vollkommen verstehen. Allerdings darf man es sich manchmal nicht zu leicht machen und bei dem Argument, dass man z.B. die Andersartigkeit nicht unbedingt der gesamten Gesellschaft ins Gesicht schreien muss, sehe ich die Gefahr, es sich zu leicht zu machen.
Gefahr deshalb, weil die Funktionslogik des Schutzes dieser "Andersartigkeit" darauf basiert, diesen Schutz explizit und ausdrücklich gegenüber der Gesellschaft zu kommunizieren. Und das kontinuierlich.
Dass manche Menschen das Gefühl haben, diese Logik wird für Dinge missbraucht, die noch nicht einmal einer Diskussion würdig sind (z.B. Ampel-Männchen) kann ich auch verstehen. Allerdings ist die Forschung (v.a. sozial- und geisteswissenschaftliche) darauf ausgerichtet bestehende soziale Ordnungen usw. zu untersuchen und zu hinterfragen, herauszufinden WARUM etwas so ist, wie es ist und ob am vorherrschenden Zustand etwas geändert werden sollte. Wird diese Andersartigkeit also lediglich toleriert und den Menschen nicht kontinuierlich vorgehalten, entsteht die Gefahr diesen Schutz irgendwann in Frage zu stellen.
Und dabei möchte ich nicht abstreiten, dass so manche Diskussion vollkommen absurd ist und es wirklich wichtigere Themen zu besprechen gäbe. Gerade bei der derzeit wahnsinnig aufgeladenen und gereizten Gemütslage vieler Menschen, die durch ausnahmslos alle Medien zusätzlich aufgeheizt wird, erscheinen solche strittigen Themen den einen als wichtige Etappe ihres geführten Kampfes der Freiheit und Gerechtigkeit der Diversität und den anderen, als eine weitere Absurdität der (Möchtegern)-elitären und postmateriellen Menschen (ist natürlich ganz vereinfacht gesagt).
Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Oftmals ist die Diskussion um solche Dinge von enormer Relevanz, das Schauspiel könnte man sich sparen, so wie man es sich letztlich immer sparen könnte. Dass die Massenmedien oft sehr fragwürdige Aspekte der Gender-Forschung (da auf sensationsgeile Gesellschaft ausgerichtet) herauspicken, ist natürlich schade, denn diese Forschungsrichtung kann durchaus auch etwas leisten und hat das auch bereits getan. Aber das liegt natürlich an den individuellen Interessen der Menschen diesen Wert zu erkennen und diesen u.U. anzuerkennen. Mich beispielsweise interessiert schon, ob und warum unsere Gesellschaft heteronormativ ist, ob ich selbst es bin und ob das gerechtfertigt ist.
Viele Grüße