*Staubabwisch*
Ich muss dieses alte Thema mal ausgraben. Mein Vater war zeitlebens ein sehr sicherer Autofahrer, auch meinem Empfinden nach noch vor einigen Monaten. Heute musste ich den Wagen meiner Frau in die Werkstatt fahren und er hat mich abgeholt. Dabei fiel mir auf, dass er deutlich "eckiger" und unrunder gefahren ist, als ich dies von ihm kenne. Möglicherweise lag das auch an der noch vorhandenen Dunkelheit morgens. Was mich dann allerdings persönlich sehr schockiert hat, war die Tatsache, dass er unsere Einfahrt zum Ort verpasst hat und wir somit die hintere Einfahrt nehmen mussten. Das kenne ich so bis jetzt überhaupt nicht von ihm.
Inwieweit dies mit seiner gesamten physischen Konstitution zusammen hängt, müsste sein Hausarzt beurteilen. Er nimmt bedingt durch Herzprobleme einiges an Medikamenten, die einen sehr niedrigen Ruhepuls bei ihm bedingen, den scheinbar kein Arzt vernünftig eingestellt bekommt. Es gab hier leider schon mehrere Versuche ohne wirkliche Besserung.
Das ganze Thema ist allerdings mehr als heikel, da er generell nicht gut auf sein Älterwerden zu sprechen ist. Spricht man ihn behutsam darauf an, doch einmal einen Hörtest zu machen, wegen immer wieder vorhandener Rückfragen, dann will er davon nichts wissen; er bräuchte sowas nicht. Wenn wir jetzt noch mit dem Autofahren um die Ecke kommen, wird ihn dies, meiner Einschätzung nach, ziemlich treffen. Die Reaktion kann ich mir natürlich erklären, fällt es doch schwer, sich einzugestehen, dass man möglicherweise auf "Hilfsgeräte" angewiesen ist, die man vorher so nicht benötigt hat oder Tätigkeiten nicht mehr so sicher auszuführen wie dies früher der Fall war.
Gibt es bei euch im Familienkreis ähnliche Konstellationen und wenn ja, wie habt ihr darauf reagiert und dies gehandhabt? Mir ist klar, dass es dazu kein Patentrezept gibt, jedoch bin ich mir recht sicher, wie die Reaktion ausfällt, wenn ich das Thema aktuell aufgreifen würde.