Mein Boxerrüde ist aktuell 13 Jahre alt. Seit letztem Jahr leidet er an Epilepsie, die wir mit Tabletten behandeln. Damit ließ sich die Krankheit bzw. die Anfälle nicht gänzlich ausschalten, aber dennoch so reduzieren, dass er damit leben konnte. Auch um die Sehkraft ist es in seinem Alter nicht mehr wirklich gut bestellt. Auf einem Auge ist er blind und auf dem anderen dürfte er noch grob etwas erkennen. Leider scheint nun auch noch die Demenz zuzuschlagen. Seit gestern ist er extrem desorientiert. Auch die letzte Nacht mussten wir ihn 2 - 3 Mal beruhigen, weil er nach dem Aufwachen panisch wurde und scheinbar nicht gleich wusste, wo er ist. Zeitgleich haben bei ihm Muskelzucken bzw. Kopfzucken angefangen, die ganztags stattfinden, mal stärker oder auch weniger stark ausgeprägt.
Meinen Tierarzt habe ich leider noch nicht sprechen können und bin mir somit unschlüssig, ob das mit der beginnenden Demenz einhergeht oder ob das eher mit einer beginnenden Mangelversorgung des Gehirns einhergeht (möglicherweise bedingt durch die epileptischen Anfälle).
Ich war bislang immer ein Verfechter, meine Hunde nicht leiden zu lassen, sie aber dennoch nicht beim ersten Anzeichen von Alterskrankheiten sofort einschläfern zu lassen. Normalerweise habe ich es immer an ihren Augen gesehen, die mir irgendwann einmal klar signalisiert haben, dass sie nicht mehr wollen und können.
Mit diesem Rüden habe ich über all die Jahre eine so starke Bindung entwickelt, dass es sich diesmal, bei dem Gedanken an eine bevorstehende Euthanasie, so übel anfühlt wie noch nie zuvor. Alle Abschiede waren sehr schwer, aber der Gedanke an einen möglicherweise schon sehr bald bevorstehenden Abschied lassen mich kaum einen klaren Gedanken fassen. Ich meine, noch eine gewisse Lebensfreude bei ihm zu sehen. Auch läuft, frisst und trinkt er ohne Probleme. Dennoch bin ich mir sehr unsicher darüber, inwieweit die kürzlich Verschlechterung seine Lebensqualität mindert.
Ich weiß jetzt gerade auch nicht wirklich, warum ich das hier schreibe. Vielleicht einfach nur, um es mir von der Seele zu schreiben, vielleicht in der Hoffnung, dass einer der Hundebesitzer hier, bereits einmal einen ähnlich gelagerten Fall hatte und einen Tipp geben kann.