Ich bin nun seid ca. 2 Jahren selbständiger Immobilienmakler (IHK) und möchte hier mal kurz meine Sicht der Dinge schildern.
Nach meiner Meinung und Erfahrung sollten >90% der Immobilienmakler ihren "Job" verlieren! Einen guten Makler zu finden ist in Deutschland ziemlich schwierig, selbst große Namen sind selten ein Garant für gute Leistung.
Ich konzentriere mich z.B. auf wenige Objekte und schaffe so Freiräume um beratend zur Seite zu stehen.
Nehme mir also viel Zeit zur Bestandsaufnahme und schaue mir auch das Umfeld und die Nachbarn an um ein genaues Bild zu bekommen.
Besichtigungen finden höchstens mit 3 Parteien gleichzeitig statt und dabei wird sich viel Zeit genommen.
Alleine für das Unterzeichnen des Mietvertrages plane ich bis zu 3 Std. ein und das ich bei Terminen mit dem Notar dabei bin versteht sich von selbst!
Es kann bei mir auch durchaus vorkommen das ich Interessenten abrate wenn ich der Meinung bin das diese im Objekt nicht glücklich werden würden.
Danach gehe ich wenn gewünscht nochmals intensiv alle Bedürfnisse und Erwartungen des Interessenten durch (dies kann schon mal einige Stunden beim Essen, spazieren gehen oder beim Klienten selbst dauern und sich unter Umständen länger ziehen).
Das die Provision der Verkäufer bzw. Vermieter zu zahlen hat ist seid Anfang an meine Devise, jedoch ist es bei Vermietungen unglaublich schwierig zu vermitteln. Leider hat diese Methode auf lange Sicht einen sehr großen Nachteil --> steigende Kaltmieten.
Nach meiner Erfahrung ließen sich die meisten Vermieter nur darauf ein wenn die "Investition" nach spätestens 3 Jahren wieder drin war, sprich die Kaltmiete dementsprechend erhöht wurde.
Innenprovision bei Verkäufen hat für beide Seiten Vorteile: Finanzierung geht einfacher da die Provision "eingepreist" ist und somit von Banken ohne Probleme mit finanziert wird. Allerdings steigt statistisch gesehen der Wert über die Jahre noch stärker an.
Eins muss klar sein, zahlen wird so oder so IMMER der Käufer/Mieter auch wenn es erstmal anders scheint.
Da ich versuche alle Belange des Vermieters/Verkäufers und der Nachbarschaft zu erfahren, kann ich mich auf das "Ankommen" des neuen Bewohners konzentrieren und habe es bisher immer geschafft das man sich "richtig zuhause und angekommen" fühlt.
Grüßle, Ben