Ich denke auch, dass das die populäre Denkweise ist: "Was ich nicht haben kann (Spaß auf der Autobahn), soll keiner haben. Alle sollen exakt so fahren wie ich!"
In der Tat kann man sämtliche Fahrzeugführer in Schleicher und Raser einzig und allein am eigenen Tempo orientiert einteilen. Ist jemand langsamer als ich, ist er ein Schleicher. Ist er schneller, ist er ein Raser. Alles eine Frage der Perspektive. Viele Leute sind es offenbar nicht mehr gewohnt, mit vernünftigem Tempo zu fahren und so gibt es scheinbar immer mehr Raser. Denen gilt es Einhalt zu gebieten! 
Und sicherlich ist es auch ein Irrglaube, dass ein allgemeines Tempolimit einen Porsche plötzlich wert- und reizlos erscheinen lassen würde. Am Fahrzeugbestand würde sich nicht wirklich viel ändern, zumal die Mehrzahl der Fahrzeuge auch heute schon auf Richtgeschwindigkeit (in Bezug auf Kraftstoffeffizienz und Fahrgeräusche) ausgerichtet sind.
Zudem ist ein Tempolimit zunächst immer erst mal theoretischer Natur. Ein Tempolimit ist ein Grund, aber kein Hindernis. Das kann man ja schon heute in limitierten Bereichen beobachten. Gemütlich mit 120 überholen? Wenn sich alle daran halten würden, wäre es in der Tat gemütlich. Aber Gemütlichkeit hat auf der Autobahn auch wenig verloren - hier gilt es, sein Umfeld immer und jederzeit im Auge zu haben. Was bei beschränkten 120 km/h sehr müßig und praktisch sinnbefreit erscheint...
Vielleicht könnte man auch einen Vergleich zu Cannabis oder anderen Drogen ziehen, die ja nachweislich für die Gemeinschaft keinen positiven Nutzen bringen: Legalisiert man diese kontrolliert, hat dies vielmehr einen positiven Effekt (es fehlt der Reiz des Verbotenen und der Schwarzmarkt bricht weg, damit auch geringere Beschaffungskriminalität). Schnellfahren ist für manche eben auch so etwas wie eine Droge - man spricht von den so genannten Speed Junkies. Wenn sie es nicht einmal mehr auf der Autobahn legal tun dürften, findet sich bestimmt auch Überland oder in der Stadt ein passendes Event zum Street Racing.
(Abgesehen davon, dass Rennen auf öffentlichen Straßen generell verboten sind) Und das kann nicht im Interesse von Polizei & co. sein... Der nett gemeinte Hinweis mit der Rennstrecke ist nicht für jeden Speed Junkie (ich selber bin keiner, aber ich nasche ab und zu mal kontrolliert an der Droge) mit der Praxis vereinbar - mangels Verfügbarkeit.
Das Schnellfahren muss aber nicht Selbstzweck sein. Der Hauptzweck kann auch einfach sein, zügig von A nach B zu kommen. Gerade auf längeren Reisen freut man sich über die gewonnenen 30 Minuten oder mehr, die man nicht hinter dem Steuer klemmen muss. Auch der beste Autofahrer fährt beschissen, wenn er übermüdet ist.