Beiträge von AWgap

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    Bin sehr überrascht, wie man sich diese Frage ernsthaft stellen kann. A95 fast keine LKW, bis auf eine kleine Baustelle vor Murnau unlimitiert und daher nach wie vor die beste Autobahn überhaupt. Landschaftlich sowieso überragend, wenn du irgendwann die ganze Kette immer näher kommen siehst.

    Da habe ich in 15 Jahren München nie auch nur ansatzweise über den Schmutz namens A8 nachgedacht.


    Wünsche dir einen schönen Urlaub. Falls du in Garmisch stoppst, gib gerne Bescheid dann gibts einen Espresso oder ein Kaltgetränk.

    Schöne Uhren, die hier zu sehen sind! Ich lasse gerne wieder ein Bild sprechen.

    Viele getragen, viele gehabt. Der Komfort und Charme der 5-stelligen Rolex-Modelle ist eine Klasse für sich.

    Verkauf ist noch möglich, rund 0,9-1,0 Cent sind möglich. Besser dürfte es nirgends einlösbar sein.


    Habe ich letztens gemacht und nicht bereut. Und nein, natürlich geht das nicht offiziell, sondern bedarf eines Käufers, für den man entsprechende Flüge bucht oder ihm die Login-Daten gibt und ihn buchen lässt.

    Wären sonst deutlich mehr als 1.100 Euro. Sind jeweils 30% für meine Frau und mich und 20% für die Kinder. Keine Selbstbeteiligung und Beitragsrückerstattung nur für Erwachsene. Ein absoluter Wahnsinn, im Positiven Sinn.

    Schwager zahlt für PKV von Zwillingen 400 Euro im Monat. Da kommt bis zum 18. Einiges zusammen.

    Es ging ums große Ganze und die äußeren Rahmenbedingungen, nicht um Einzelschicksale, die es auch überall gibt. In Indien leben mehr Menschen als Deutschland Einwohner hat, in brutal anderen, prekären Verhältnissen.

    Wer sich da, wenn er es könnte, für Indien anstatt Deutschland entscheidet, vor dem ziehe ich den Hut.

    Viel bessere Rahmenbedingungen als wir hier haben, gibt es nirgendwo anders. Aber das zeigt sich ja schon im Auswanderthread, dass es vielerorts als besser angesehen wird. Anderswo so gut oder hier gar so schlecht kann es dann doch nicht sein, ansonsten wäre der ein oder andere ja schon weg.

    Bestätigt mich wieder darin, dass es uns hier extrem gut geht und viele sich dessen einfach nicht bewusst sind. Da wären wir wieder beim Stichwort Demut.

    Dann sollte man sich selbst die Frage stellen, wenn man es sich aussuchen könnte: Irgendwo in Deutschland auf die Welt kommen und aufwachsen oder irgendwo in Indien?

    Dass es überall auf der Welt extremen Reichtum gibt, der sich teilweise stark auf wenige konzentriert, ist klar. Dass wir hier glücklicherweise keine Slums mit mehr als einer halben Million „Einwohner“ haben, hat aber auch was für sich.

    Hier geboren und aufgewachsen zu sein, kommt einem 6er mit Zusatzzahl sehr nahe. Aber Demut ist nicht jedem vergönnt, was aus meiner Sicht sehr bedauernswert ist.

    Spannender Thread.


    Versorgungsausgleich notariell im Rahmen eines Ehevertrags oder einer Scheidungsfolgevereinbarung zu regeln geht, aber nicht völlig einseitig. Ich kann also nicht hergehen und sagen, es soll alles so bleiben, wie wenn man nie geheiratet hätte, insbesondere bei der „klassischen“ Versorgerehe.


    Zum Thema Pflege: Dont hate the player, hate the game. Ich kann nur jedem dringend raten, Vorkehrungen für den Fall zu treffen, dass ein langjähriger Pflegefall eintrifft. Das fängt mit rechtzeitiger Vermögensübertragung an, so dass die Anfechtungsfrist von zehn Jahren noch verstreichen kann und hört damit auf, dass man als Angehöriger rechtzeitig in Teilzeit geht, um unter die 100.000 Euro Gehaltsgrenze zu fallen.

    Da wird es jetzt sicher wieder einen Aufschrei geben und das ist moralisch auch nicht ganz einwandfrei. Solange eine Pflege über Jahre ein potentielles Armutsrisiko bzw. Risiko ist, dass das Vermögen aufgezehrt wird, verstehe ich jeden, der sagt, nicht mit mir.

    Es steht jedem frei, die Besoldung aufs Leben hochzurechnen - auch dafür gibt es Rechner. Wer da mit dualem Studium direkt nach dem Abi in A 9 anfängt, hat aufs Leben nicht viel weniger als ein Jurist, der mit Ende 20 ins Berufsleben einsteigt, vorher meist nichts verdient hat und häufig mit A15 in den Ruhestand geht. Es steht auch jedem frei, ob direkt oder über den 2. Bildungsweg Jura zu studieren. Mir fällt auf Anhieb kein Studium ein, was so brotlose Kunst ist und wo man durch reines Reinpressen - ohne es wirklich zu verstehen - einen passablen Abschluss hinkriegen kann. Ob dann die Staatsnote rauskommt, weiß man vorher nicht. Und ja, ich maße mir dieses Urteil an, weil ich es selbst studiert habe.


    Was mich massiv ärgert und die Realität nicht ansatzweise widerspiegelt, ist das Gejammer der Beamten-Zunft. Ob A 7, A 16 oder B 6, anderswo ist es immer besser, lukrativer und das Beamtenverhältnis ist ja so unflexibel, starr und vergleichsweise unattraktiv. Ja dann gebt doch bitte die Urkunde zurück und geht dahin, wo es so viel besser ist.


    Alle Beamten, unabhängig von Behörde, Besoldungsgruppe oder Bundesland, befinden sich im Vergleich zum Großteil der erwerbstätigen Gesellschaft in einer brutal privilegierten Position. Das sollten sie sich mal bewusst machen, wenn sie ins Handwerk, in die Firmen, den Einzelhandel oder andere Branchen schauen.


    Branche in der Krise? Gibt es nicht.

    Wirtschaft in der Krise? Wirkt sich nie auf die Stelle aus.

    Durchschnittliche bis unterdurchschnittliche Leistung des Beamten oder das gelebte Motto „sei schlau, stell dich dumm“! Ok, dann schwierig mit Beförderung(en), aber raus kriegt einen keiner.


    Das lässt sich beliebig fortführen. Aber gut, jammert nur weiter, wenn’s euch hilft.

    Die Ausführungen von Detlef lassen mich einerseits mit Verwunderung, andererseits mit einem Schmunzeln zurück. Liest sich für mich so, als ob es besser gewesen wäre, die Urkunde zurückzugeben und einen TVöD/TVL Vertrag zu unterschreiben. Dafür hat die Enttäuschung aber wohl nicht gereicht. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, versuche es aber mal:


    Thema Krankenversicherung: Im Ruhestand grundsätzlich 70%, vorher 50%. Auch der Angestellte zahlt die Hälfte, die - psychologisch gesehen wohl einfacher - direkt vom Lohn abgezogen wird. Von den Beihilfe Horrorstories kann ich keine bestätigen. Ob mittlere 4-stellige Zahnarztrechnungen, osteopathie, umfassende Vorsorgeuntersuchung vor dem 40. Lebensjahr, es wurde und wird bisher alles erstattet.

    Thema Netto/Brutto: der Beamte hat beim selben Brutto immer mehr Netto, weil er bis auf die Lohnsteuer keine Sozialabgaben hat. Ich erinnere mich mit Freude an Petitionen aus dem Lehrerbereich mit dem Stichwort 2-Klassen-Gesellschaft, die allesamt aus dem Angestelltenbereich kamen: Tenor: ich mache dieselbe Arbeit, habe aber deutlich weniger Netto. Da war kein Beamter dabei, der sich gerne hätte anstellen lassen.


    Absicherung: Wenn’s schief läuft, ist man selbst extrem gut abgesichert, ohne sich auch nur einen Gedanken um Versicherungen gemacht haben zu müssen. Entgeltfortzahlung? Kennt der Beamte nicht. Da gibt’s volles Gehalt, auch wenn man beispielsweise mit gebrochener Schulter monatelang dienstunfähig ausfällt.
    Witwen-/Waisenrente und Dienstunfähigkeitsbezüge nach fünf Jahren Zugehörigkeit habe ich da für die worst cases noch nicht berücksichtigt.


    Familienberücksichtigung: Alleine circa 8.000 Euro brutto jährlich betragen meine Familien- und Kinderzuschläge. Kein Tarifvertrag und keine Firma interessieren sich monetär dafür, wie der Familienstand ist und wie viele Kinder man hat.

    PKV/Beihilfe: Für zwei Kinder zahle ich monatlich insgesamt 60 Euro privaten Krankenversicherungsbeitrag. Der Rest wird von der Beihilfe, somit vom Dienstherren und letztlich vom Steuerzahler finanziert. Kinderarzt ist Privatpraxis, ohne Vorzimmer, ohne kollidierende Termine. Volles Wartezimmer, in dem man sich mehr Keime holt, als mitbringt , gibt es da nicht. Termin bei irgendeinem Facharzt? Überweisung? Vorheriger Besuch beim Kinderarzt? Braucht es nicht. Das sind Vorteile, die sind in Geld nicht aufzuwiegen. Als Tarifangestellter dürfte man hier - wenn nicht familienversichert in der GKV - alles selbst zahlen für die Kinder. Sind bei einem Bekannten circa 400 Euro monatlich.


    Beförderungsmöglichkeiten und Durchlässigkeit: Wer sich gut anstellt, durchzieht und menschlich nicht völlig inkompetent ist und dabei noch etwas flexibel, kann und wird seinen Weg gehen. Aufstieg von 3. in 4. QE oder Erreichen der B-Besoldung als Jurist ist - wenn man es will und Leistungsbereitschaft zeigt - realistisch möglich. Ich halte die Gehälter unisono für sehr gut und vor allem vorher bekannt und transparent. Jeder weiß, was er vorher kriegt und wo die Reise realistisch und optimistisch hingehen kann. Wem das nicht passt, feel free to leave.

    Jürgen Klopp hat mal über Sammers Stelle beim FCB Folgendes gesagt: „als Matthias Sammer würde ich Gott jeden Tag danken, dass man ihn dazu geholt hat…“

    Ganz so weit würde ich zwar nicht gehen. Das Gehalt und die Rahmenbedingungen sind aber für mich mittlerweile so extrem gut, dass ich die früheren Gedankenspiele (Rechtsabteilung BMW, Partner Großkanzlei) mittlerweile ablehnen würde, auch wenn solche Angebote nur hypothetisch sind.

    Völlig normale Zahlen und nichts ungewöhnliches für München. Genau wie der prozentuale Anteil, der in München meist näher bei 50% als bei 30% liegt. Mich interessiert auch nicht, wie hoch der Anteil ist, wenn ich ein gutes Gefühl habe und der Mieter klar macht, dass er die Miete zahlen kann.

    Man kann ihn beglückwünschen, dass er für das Geld ein Reihenhaus kriegt. Ich bin mittlerweile bei knapp 25 Euro kalt für eine 3-Zimmer-Wohnung und die Mieterinnen sind trotzdem happy.

    Es gibt kein Recht auf Eigentum, schon gar kein Recht auf Eigentum in einer sehr beliebten Lage. Das haben viele Kollegen oder Bekannte noch nicht verstanden, regen sich permanent auf, dass man sich kein Eigenheim leisten könne und früher alles besser gewesen sei.

    Da bleibt mir immer nur eins zu sagen: Mehr verdienen, woanders hinziehen, wo es (deutlich) günstiger ist oder mieten. Vom Jammern dürfte noch keiner Eigentümer geworden sein.

    Let success make the noise. Auftritte und Konzerte der Dame haben mittlerweile nachweisbare Auswirkungen auf das BIP. Da wird sie solch fundierte Einschätzungen wie hier im Forum sicher verkraften können.

    Finde es höchst interessant und spannend, was den ein oder anderen zu der Aussage befähigt, Taylor Swift hätte keine Stimme. Mit solchen Kenntnissen und Fähigkeiten wäre in der Musikindustrie vielleicht noch der ein oder andere Taler leicht verdient.

    Wenn ich schon lese, „wir haben studiert, um mehr zu verdienen“, muss ich richtig lachen. Der selbstständige Handwerker, der mit 14-15 angefangen hat, ist so weit vorne beim Lebenseinkommen, dass man da als Akademiker schon richtig reinhauen muss.

    Ich habe einen TUM-BWLer im Freundeskreis, der mit 40 auf 3.500 netto kommt - freiwillig, weil er nicht in den monetär attraktiven Branchen arbeiten will, aber da lacht sich der Handwerker kaputt. Mir fallen da viele weitere Beispiele ein.

    Ich habe studiert, weil man mit Jura alles machen kann und ich mich zu Beginn nicht festlegen wollte und konnte. Studium war aufgrund bestimmter Umstände sehr attraktiv, da gefördert. Hätte ich arbeiten müssen, wie viele andere, oder einen Studienkredit aufnehmen müssen, hätte ich nicht studiert. Ich ziehe da vor allen den Hut, die Neben- oder Semester-Ferienjobs hatten.

    Jetzt habe ich den Jackpot geknackt und den besten Job, den es für mich und meine familiäre Situation gibt. Bis 67 werde ich aber sicher nicht arbeiten, schon gar nicht Vollzeit, auch wenn die Altersgrenze bis dahin definitiv noch angehoben werden wird. Warum? Weil ich arbeite um zu leben und nicht umgekehrt. Und wie schon in anderen Threads erwähnt, zig Dinge habe, die mich mehr erfüllen und sinnstiftender sind als meine Arbeit, auch wenn diese Dienst an der Allgemeinheit ist. Ehrenämter, Sport, Reisen, um nur einige zu nennen.

    Mein Modell sieht daher so aus, dass ich kontinuierlich reduziere und eine Besoldungsanpassung/Beförderung nur teilweise mitnehme und einen gewissen Teil der Arbeitszeit reduziere. Ruhegehalt wird sowieso verglichen mit der Rente von einem anderen Stern sein, deswegen kann ich hinter das Thema Altersvorsorge einen Haken setzen, bevor das Alter überhaupt ansatzweise erreicht ist.

    Immer daran denken: Ob Handwerker, Arbeitsloser oder Milliardär - die Lebenszeit ist immer begrenzt und keiner weiß, wann es vorbei sein wird. Wer sich dessen bewusst ist und trotzdem die Arbeit ganz weit oben priorisiert, egal ob während oder nach der Erwerbskarriere, dem zolle ich den höchsten Respekt, auch wenn ich es nie so machen würde.

    jan: Ich kenne die Zahlen der KVB. Vielerorts finden sich keine Nachfolger mehr, gerade bei Hausarztpraxen. Die meisten wollen ins Anstellungsverhältnis, oft in Teilzeit und haben kein Bedürfnis (mehr) Freiberufler mit Herz und Seele zu sein.

    Da kann man drüber schimpfen oder den Kopf schütteln, es ändert nichts daran, dass es sich diese Ärzte-Generation leisten kann, zu sagen, wo und wie ich arbeiten will. Da müssen dann die Verantwortlichen das Beste draus machen. Das meine ich auch mit brutalem Arbeitnehmermarkt. Nicht der Bewerber kann froh sein, irgendwo und irgendwie unterzukommen. Im Regelfall kann der AG froh sein, einen (einigermaßen) passenden Kandidaten zu finden.

    Unser Kinderarzt hat früher auch Hausbesuche gemacht, der Hausarzt meiner Großeltern auch. Tempi passati, das dürfte es heute nur noch im absoluten Ausnahmefall geben. Da werden sich ganz viele noch sauber umschauen, wenn sie merken, hoppla, hier müssen wir uns anpassen und nicht die neue Berufsgeneration.


    Stefan hat es schön auf den Punkt gebracht. Es ist immer eine individuelle Abwägung. Was mich nur brutal nervt, ist, wenn dann permanent darüber lamentiert und gejammert wird, dass man sich zwar so und so entschieden hätte, aber quasi aufgrund äußerer Umstände gezwungen wurde. Das kann man sich noch so oft einreden, es wird dadurch nicht wahrer oder besser.

    Irgendwie kommt mir das was AWgap schreibt in Teilen ein bisschen entkoppelt von der Realität vor.

    In dem Zusammenhang und auf die Arbeitszeitmodelle zurück zu kommen, bei uns sieht ws so aus, dass meine Frau 8 Tage arbeitet und nicht zuhause ist. Danach hat sie 6 Tage frei. Das könnte ich auch so machen, könnte meine Schicht sogar an ihre anpassen, die Freiheit habe ich. Ich arbeite aber von Montag bis Freitag, weil ich mich für mein Projekt und insbesondere laufende Verträge verantwortlich fühle. Dazu kommt, das mir meine Arbeit Spass macht. Heisst in Summe, meine Frau und ich sehen uns jedes zweite WE. Finden wir nicht toll, beschweren uns aber auch nicht. Nach Aussage von AWgap bin ich halt schön blöd, bzw zu bedauern. Macht mir aber nix! :hi:

    Nö, dir/euch ist es momentan mehr wert, so weiter zu arbeiten, als mehr Zeit miteinander zu haben. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Du nennst schon zwei, die Arbeit macht dir Spass und du fühlst dich verantwortlich für deine Projekte. Dass die Abwägung von dir und vielen anderen so vorgenommen wird, finde ich persönlich bedauerlich und dazu stehe ich auch.

    Wenn es um mehr Zeit mit meinen Liebsten und Familie geht, dann muss die Arbeit grundsätzlich zurückstecken. Bei dir ist es anders. Da würde mich dann interessieren, ob man irgendwann nicht das Fazit zieht: hätte ich vielleicht doch anders machen sollen.

    Mir sind auch keine Beispiele bekannt, die am Ende des Arbeitslebens oder Lebens gesagt haben, war viel zu viel Zeit mit Familie und außerhalb der Arbeit, ich hätte lieber noch mehr gearbeitet.

    Daher kommen die 60 %, die hast du selbst ins Spiel gebracht.

    Ich habe das aber anscheinend falsch verstanden und dachte, du hättest deine Arbeitszeit auf 60 % reduziert - es war wohl offenbar nur als allgemeines Beispiel gemeint.

    Dann bitte ich um Nachsicht für das Missverständnis. War nur als Beispiel gedacht und nicht meine persönliche Situation.

    Wir haben einen brutalen Arbeitnehmermarkt, das ist ein Fakt. Der Rest an Infos ist eine Mischung aus Wirtschaftsmeldungen, demographischem Wandel und ganz vielen Erfahrungswerten. Ob mittelständischer Handwerksbetrieb, der fast alles nehmen würde, das bei drei nicht auf dem Baum ist. Öffentlicher Dienst im Sekretariats-/IT- oder Ingenieursbereich. Ich könnte dir zig Beispiele nennen. Allen ist gemein, das es heißt: Wir finden einfach niemanden geeigneten, egal, wo und wie wir suchen. Und die Anforderungen sind mittlerweile so weit unten, dass es der Sau graust, wie man hier so schön sagt. Um den Bogen etwas BTT zu spannen: das ist doch der Grund für die Diskussion um die Teilzeit. Zumindest hier in Bayern gibt es Bestrebungen, die Möglichkeiten im ÖD zurückzufahren. Ist auch logisch: zu wenig Leute und zu viel Teilzeit, das passt nicht.

    Im Ergebnis bleibe ich aber dabei. Wer will und kann und dabei gewisse Flexibilität in Sachen Tätigkeit und Region mit sich bringt, der findet was. Wer dann trotzdem auf der Strecke bleibt, ist ein Einzelfall. Das bedauere ich, aber da gibt es hier vielerorts auch Unterstützung und Hilfe, dass das nicht dauerhaft so bleiben muss.

    Die letzte Frage ist klasse: mehr Allgemeinplätze gehen glaube ich nicht.

    Wirtschaftlich größtenteils schwierig, hängt aber natürlich von Branche und Region ab. Mich interessiert es aus beruflichen Gründen, es betrifft mich aber privat nicht. Also eine sehr nichtssagende Aussage. In München und Umgebung extrem gut, 3-Zimmer-Wohnungen für 2.800 Euro monatlich warm in der Stadt sind sehr hart umkämpft mit Massenbesichtigungen. Was sagt uns das jetzt über die wirtschaftliche Lage? Natürlich vereinzelt schwierig, aber dem Gros hier geht es gut bis sehr gut. Und die Lage der Arbeitgeber kann ich nicht im Einzelnen beurteilen. Auch da: mich würde ein Wirtschaftswachstum im zweistelligen Prozentbereich sehr freuen für alle, die letztlich davon profitieren. Es schränkt mein persönliches Leben aber nicht ein, wenn dem nicht so ist. Die Entscheidung habe ich mit Ende 20 bewusst getroffen, da sind andere dem ganz großen Geld hinterher, die müssen dann eben mit den äusseren Einflüssen leben.

    Es dreht sich immer wieder darum: feel free to leave. Wenn es anderswo besser, schöner, kultivierter, billiger, gepflegter (man setze hier beliebige weitere Adjektive ein) ist, dann bitte: Abfahrt. Und wer trotz der permanenten Jammerei hier bleibt, für den ist der Leidensdruck noch nicht groß genug.

    Das ist unbequem und unangenehm und eckt sicher an, weil man sich in bestimmten Fällen damit auseinandersetzen muss, dass es nicht nur die äußeren Umstände sind, sondern man selbst ist, der verantwortlich ist. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass derjenige, der vor seiner eigenen Türe kehrt und durchzieht, am Ende belohnt wird. Wer das gesundheitlich oder aus anderen Gründen nicht kann, wird vom Sozialstaat aufgefangen.

    Da lasse ich mich gerne als abgekoppelt bezeichnen, die jetzige persönliche Situation war nicht nur Glück, wie ein Lotto-Gewinn, sondern mit harter Arbeit verbunden. Und ich will die Lorbeeren nicht mit 67 ernten, wie viele andere, sondern jetzt damit anfangen. Ich weiß ja nicht, ob ich überhaupt 67 werde. Wer daran was ändern will, kann entsprechende Parteien wählen, die sich ggf. die Schweiz zum Vorbild nehmen, die das Berufsbeamtentum großenteils abgeschafft haben.

    Bis dahin bin ich jeden Tag sehr dankbar, dass es das gibt und ich mit meiner Zeit einen kleinen Teil zum Allgemeinwohl beitragen darf.

    Wo die 60% herkommen, weiß ich nicht. Ich sprach bei mir von 90%, was aufgrund der Progression 8% weniger netto bei einem extra freien Tag sind. Natürlich muss man sich das leisten können und wollen. Und die Stelle muss es ermöglichen. Ich kenne sehr viele, wo alle Voraussetzungen vorliegen, die gehen lieber arbeiten. Extra freier Tag? Was soll ich damit? Das finde ich sehr bedauerlich.

    Das Schöne ist ja, dass das jeder mehr oder weniger frei entscheiden kann. Und mir fallen tausend angenehmere und schönere Dinge ein, als im Büro oder in Terminen zu sitzen.

    Irgendwann merkt jeder, dass es eine Sache gibt, die ausnahmslos für alle begrenzt ist: Lebenszeit. Und wer nicht muss, aber diese begrenzte Lebenszeit freiwillig mit einer Erwerbstätigkeit, gleich welcher Art, verbringt, da sage ich Respekt. Mir ist sie dafür zu schade. Bevor das wieder falsch verstanden wird, ich meine nur die, die nicht müssen. Dass beim Großteil schon zwei Gehälter gerade so reichen, ist mir bewusst.

    Und wer aktuell bei Arbeitswillen und etwas Flexibilität nichts findet, dürfte ein Einzelfall sein, den es selbstverständlich auch immer gibt.