Der E87 war mit seiner spitzen und knackigen Abstimmung auch nicht das Gelbe vom Ei vor allem wegen des hölzernen Fahrwerksgefühls in Kombination mit den RF-Reifen der ersten Generation. Das Serienfahrwerk im M135i-Probefahrtwagen fand ich beileibe straff genug, deswegen habe ich jetzt auch das adaptive Fahrwerk bestellt. Bei TopGear oder in den Chris Harris-Tests wird als Zugeständnis an die Straßenqualität auf der Insel immer wieder auf die Notwendigkeit des Maßhaltens mit der Federhärte hingewiesen und auch bei uns wird oft der Asphalt nicht so schnell ausgebessert wie er zerbröselt. Alles auch Geschmackssache, aber im Gesamtbild finde ich die neueren BMW-Fahrwerke deutlich stimmiger als vor 10 Jahren, da stört eher noch die elektrische Servolenkung...
Gut zusammengefasst. Hart bedeutet ja nicht gleich schnell. Mir kommt der F20 mit M-Sportfahrwerk jedenfalls weder untersteuernder noch weniger zackig als die von mir gefahrenen E8x mit entsprechender Ausstattung. Im Gegenteil, die Untersteuerneigung der E8x mit der ab Werk lieferbaren Mischbereifung und den Werks-Fahrwerkseinstellungen ist ja geradezu legendär ...
Angesichts des M135i und ähnlicher Modelle halte ich das Lamentieren vom angeblich letzten richtigen BMW jedenfalls für ziemliches Geschwätz (und ich fahre ein ebensolches Modell). Mit Frontantrieb wird der 1er für mich allerdings schon einen Großteil seines Reizes einbüßen - allerdings wurde hier bereits zur Genüge festgestellt, dass das in diesem Segment eben eine vernachlässigbare Minderheit interessiert. Der 1er mit Heckantrieb ist, so gesehen, ein Opfer seines eigenen Verkaufserfolgs.
Ob man den Schritt beim 3er/4er auch gehen wird, wage ich allerdings zu bezweifeln. Dort dürfte das HA-Argument schon aufgrund des deutlich höheren Anteils an kräftig motorisierten Modellen für deutlich mehr Kunden ziehen. Zudem macht die Konkurrenz in diesem Umfeld keine Anstalten, den Hinterradantrieb (Benz, Lexus) oder zumindest den Längsmotoreinbau (Audi) wegfallen zu lassen.