E36 - Austausch Kühlwasser-Thermostat an M42

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  • Nachdem in vielen Foren und Diskussionsrunden das Problem mit dem Kühlwasser-Thermostat als BMW-typisch erkannt wurde, hier nun einmal eine detaillierte Beschreibung von einem Einbau eines neuen Thermostates am Beispiel eines 318ti, EZ 03/1995.

    Da der BMW-interne Ersatzteilkatalog ETK nicht öffentlich verkauft wird, bitte die je nach Modell unterschiedlichen Bestellnummern beim freundlichen BMW Händler erfragen.

    Man benötigt folgende drei Teile wie auf dem Bild ersichtlich:

    [pIMG]e36/thermostat/01.jpg&farbe=hb[/pIMG]

    • Thermostat, im Falle des M42-Motors mit 92° angegebener Schalttemperatur
    • O-Ring für den Thermostat
    • Papierdichtung. Diese wird für die Abdeckung des Thermostats benötigt.

    Weiterhin benötigt man einen Inbusschlüssel und einen 10er-Gabelschlüssel oder eine 10er-Nuss und Rätsche zum Lösen und Anziehen der Schrauben. Zum Unterstellen unter dem Motor eine möglichst großflächige Plastikwanne mit mindestens 2,5 Liter Fassungsvermögen.

    Da man das ausgelaufene Kühlwasser/Kühlmittel nicht wiederverwenden sollte, empfiehlt sich der Kauf von 1,5 Liter Kühlmittel (für Graugussmotoren; blau) und 1 Liter destilliertem Wasser zum Nachfüllen des Kühlkreislaufes nach dem Einbau.

    Zuerst entriegelt man die Motorhaube am Zughebel auf der Fahrerseite im Fußraum und öffnet die Haube dann am Hebel unter dem Haubenrand nahe der rechten Niere.

    Zuerst sollte man im kalten Motorzustand den Deckel des Kühlwasserbehälters bzw. des Kühlers lüften:

    [pIMG]e36/thermostat/02.jpg&farbe=hb&pos=ru[/pIMG]

    Der rechte Pfeil zeigt den geöffneten Nachfüllstutzen. Der linke Pfeil markiert die Entlüftungsöffnung. Sie wird später benötigt.

    Der Deckel kann nach einmaligem Öffnen wieder aufgesetzt werden, damit kein Schmutz oder Staub in das Kühlsystem gelangt.

    Nun muss zuerst die Abdeckung über dem Thermostat entfernt werden. Wir finden diese direkt am Motorblock vorne. Zwei Leitungen des Kühlers sind an dieser angeschlossen. Ungünstigerweise verläuft über dieser Abdeckung ein Kabel eines Sensors. Dieses müssen wir zuerst entfernen, indem wir mit einem Inbusschlüssel den Sensor abschrauben.

    [pIMG]e36/thermostat/03.jpg&pos=lu&farbe=hb[/pIMG]

    Den Sensor (+Schraube) selbst schützt man dann am besten in einem kleinen Plastikbeutel gegen Verschmutzung.

    [pIMG]e36/thermostat/04.jpg&pos=lu&farbe=hb[/pIMG]

    Auf dem nächsten Bild erkennt man die Plastikführung des Kabels von der rechten Seite des Motorblocks her kommend. Diese kann man mit einem Schlitzschraubendreher von der Halterung schieben.

    [pIMG]e36/thermostat/05.jpg&pos=lu&farbe=hb[/pIMG]

    Somit kommt man problemlos an die vier Schrauben der Thermostat-Abdeckung mit den zwei Kühlwasserschläuchen.

    Wannen o.ä. zum Auffangen der auslaufenden Kühlflüssigkeit sollte man mittig unter die Thermostat-Abdeckung stellen. Achtung: das Mittel läuft auch die Keilriemen entlang und tropft dann erst auf den Boden! Nicht öffentliche Plätze versauen! Wenn kein Platz unter dem Fahrzeug für die Wanne ist, dieses mit dem Wagenheber leicht aufbocken. Handbremse anziehen und Gang einlegen nicht vergessen!

    Nachdem man unter dem Fahrzeug für ausreichende Auffangbehältnisse gesorgt hat, um das auslaufende Kühlmittel aufzufangen, kann man die vier Schrauben der Abdeckung lösen und entfernen. Es sind je zwei davon oben und unten. Unbedingt darauf achten, die richtigen zu lösen! Gleich daneben sind nämlich ebenfalls M10- Schrauben, die aber nichts mit der Abdeckung zu tun haben!

    Fortsetzung siehe nächstes Posting

  • [pIMG]e36/thermostat/06.jpg&pos=lu&farbe=hb[/pIMG]
    Bild von oben mit dem noch angeschlossenen Sensor

    [pIMG]e36/thermostat/07.jpg&pos=lu&farbe=hb[/pIMG] [pIMG]e36/thermostat/08.jpg&pos=lu&farbe=hb[/pIMG]
    Bild von unten in zwei Ansichten: von links und von rechts

    Tipp: Wenn man die unteren Schrauben schlecht sehen kann, notfalls einen kleinen Schminkspiegel zum Auffinden verwenden!

    Achtung! Nur im kalten Zustand am Motor arbeiten! Während des Öffnens beginnt die Flüssigkeit aus dem Motorblock zu laufen. Es sind ca. 2,5 Liter, wenn das Fahrzeug auf ebenem Boden steht. Vorsicht bei rissigen Fingern, die Flüssigkeit brennt höllisch! In diesem Falle enganliegende Gummihandschuhe verwenden.

    Schrauben vorsichtig komplett entnehmen und sicher lagern.

    Die Abdeckung kann man ohne die Kühlmittelschläuche zu entfernen leicht nach hinten (zu sich selbst hin) ziehen. Die Schläuche dabei nicht knicken!

    Dahinter befindet sich der alte Thermostat. Vorsichtig entfernen durch einfaches Ziehen. Er ist nur auf die Motorblocköffnung aufgesetzt. Den alten O-Ring ebenfalls entfernen! Die Papierdichtung der Abdeckung ist spröde und hängt an der Motorblocköffnung und an der Abdeckung selbst. Diese vorsichtig abschaben ohne die Oberfläche der Kontaktstellen zu zerkratzen.

    [pIMG]e36/thermostat/09.jpg&farbe=hb[/pIMG]

    Nun den neuen O-Ring auf den neuen Thermostat setzen und mit dem kleinen Pfeil auf dem Thermostat Richtung Motorblock-Oberseite (also ca. 30° von 12 Uhr aus nach links) ausrichten.

    Die neue Papierdichtung auf die Abdeckung aufsetzen und mit zwei Schrauben fixieren, so dass die Dichtung nicht verrutschen kann.

    Abdeckung mit der Dichtung vorsichtig auf den Thermostat aufsetzen bzw. überstülpen. Die Dichtung darf nicht verrutschen! Dann die Schrauben zuerst lose anlegen, dann nacheinander „überkreuz“ fest anziehen.

    Die Kabelhalterung des Sensors wieder einschieben. Den Sensor danach mit der Imbusschraube wieder befestigen.

    [pIMG]e36/thermostat/10.jpg&farbe=hb[/pIMG]

    Vorsicht: Einbaureihenfolge beachten, sonst wird am Sensor der Ölkreislauf undicht:

    • Sensor+Winkel mit Halterung am Motorblock
    • darauf der Winkel mit Halterung der Kabelzuführung
    • dann die Schraube bei 1. und 2. durchstecken und anziehen. Die Gummidichtung des Sensors darf dann nicht mehr zu sehen sein!!!

    Wenn dann alles wieder zusammengebaut ist und die einzelnen Stellen auf korrektes Verschrauben überprüft wurde, kann die ausgelaufene Kühlflüssigkeit durch neue ersetzt werden.

    Aber halt! Zuerst müssen wir das Kühlsystem entlüften, sonst passt wegen der gerade im Kühlsystem vorhandenen Luftblasen weniger hinein. Dies verursacht dann aufgrund eines zu geringen Kühlmittelstandes eine überhöhte Temperatur. Und gerade das Temperaturproblem wollen wir hier ja beheben.

    [pIMG]e36/thermostat/11.jpg&farbe=hb[/pIMG]

    Dazu öffnen wir die mit „Entlüftung“ beschriftete Plastikschraube um ca. 180-360° nach links.

    Diesmal ist es der linke Pfeil auf dem Bild. Das ist die Entlüftungsschraube.

    Beim Öffnen kann es sein, dass der Kühlmittelstand absinkt und ein Überdruck oder Unterdruck aus der Entlüftungsöffnung zischend entweicht. Das ist normal.

    Danach füllen wir das Kühlmittel sowie das destillierte Wasser ein. Der Strich außen am Behälter markiert die Einfüllgrenze. Mehrmaliges manuelles Drücken der Kühlwasserschläuche („pumpen“) befördert die letzten Wasserblasen aus dem System.

    Danach die Entlüftungsschraube und den Deckel des Kühlsystems gut verschließen.

    Wanne mit dem ausgelaufenen alten Kühlmittel unter dem Fahrzeug hervorziehen und fachgerecht entsorgen. Fahrzeug gegebenenfalls vom Wagenheber ablassen (s. Seite 3).

    Um bezüglich der Dichtheit des Systems und der korrekten Füllmenge ganz sicher zu gehen empfiehlt es sich, nach einigen Fahrten mit dem Auto (in dann wieder kaltem Zustand) die Schrauben noch einmal zu kontrollieren und auch den Flüssigkeitsstand nachzumessen. Restliche verbliebene Luftblasen können somit durch Nachfüllen ausgemerzt werden.

    Was der Großvater noch wusste (Tipp): Ob die Abdeckung dicht ist kontrollieren wir durch einen Kreidestrich, den wir klugerweise nach der Montage unter der Abdeckung angebracht haben. Ist dieser noch ganz vorhanden, ist das System dicht. Rinnt Flüssigkeit darüber und ist der Strich somit durchbrochen, haben wir leider einen Fehler gemacht , prüfen die Verschraubung, kaufen evtl. eine neue Dichtung und fangen erneut an.

    Viel Erfolg beim Schrauben!

    Original geschrieben von Zeropage

    Der BMW-Treff und der Autor übernehmen für diese Tipps keinerlei Haftung.
    Selbständige Arbeiten am Fahrzeug geschehen auf eigene Gefahr.