Muss man sich auf einen eventuell kommenden Krieg einstellen, sollten wir jetzt schon anfangen darüber nachzudenken, um sich darauf vorzubereiten.....

Angriff auf Nato-Land als durchaus realistisch eingestuft
Die Talkrunde beschäftigte vorrangig die Frage, ob die USA im Nato-Bündnisfall wirklich eingreifen und wie sich die anderen Mitgliedsländer verhalten würden. "Ich glaube nicht, dass die Nato vorbei ist", meinte der TV-Moderator Johannes B. Kerner verhalten optimistisch.
"Die Nato hat momentan ein Glaubwürdigkeitsproblem, das durch die USA verursacht wurde", erläuterte Masala. Der Politikwissenschaftler skizzierte seine Skepsis entlang eines hypothetischen Angriffs Russlands auf eine Stadt im Osten Estlands. Zudem sei Trumps offenkundiges Interesse an Grönland ein herber Schlag für die europäischen Nato-Partner der USA.
Dass die Kriegsgefahr auch für die Nato-Staaten des alten Kontinents keineswegs nur aus mehr oder weniger wahrscheinlichen Szenarien besteht, machte Masala ebenfalls deutlich. "Russland bereitet sich auf einen großen Krieg vor", so der Professor der Universität der Bundeswehr München. Denkbar sei etwa eine Mischung aus hybriden Aktivitäten und begrenzten militärischen Aktionen, um das westliche Verteidigungsbündnis auf die Probe zu stellen. Vor diesem Hintergrund sei es vernünftig, in Rüstungsfragen die Abhängigkeiten von den USA zu reduzieren und stärker auf die europäischen Partner zu setzen.
Masala gab zu bedenken, dass bis zur verteidigungspolitischen Souveränität der EU noch zehn Jahre vergehen könnten, die dem Staatenverbund aber nicht mehr blieben. "Also ist in den nächsten vier Jahren wirklich Tempo angesagt, um diese Lücke, so weit es geht, zu schließen", forderte der Militärexperte.