Etwas, für ein bisschen Offroad? Etwas, für ein bisschen Schönwetter? Etwas, um ein bisschen damit zu Arbeiten? Gibt es da nicht etwas vom Daimler? Unimog inside

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  • Aber der Frust war schon groß nach dem ersten Start.

    Kann ich mir echt gut vorstellen und das tut mir richtig leid!

    Ist zwar ziemlich unfair, aber wir hier profitieren davon natürlich sehr - freue mich schon auf Deine Berichte zur Motorrevision. Da habe ich dann nach dem Lesen immer erstmal ein paar Stunden dieses "Wenn-ich-doch-nur-so-könnte-wie-ich-wollte-Gefühl" ;)

    Sind wir ehrlich: auch Rückschläge gehören zum Schrauberleben dazu

    Das ist sowieso die beste Einstellung :top: (auch ein Grund warum ich Deine Posts so gerne lese).

    Kopf hoch, Du bekommst den Unimog bestimmt 1a hin. Und wenn Du dafür ein paar unqualifizierte Ratschläge, dumme Fragen oder Tips, die Du nie haben wolltest brauchst - stehe jederzeit zur Verfügung ;)

  • Kopf hoch, sowas passiert doch beim Privatkauf auch von ehrlicher Haut.

    Mach das Beste draus.

    Wer kämpft, kann verlieren - Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
    Mitleid kriegt man von alleine - Neid muss man sich hart erkämpfen.

  • Ein paar kleine Neuigkeiten:

    das Bad in ATF hat ausgereicht, der Motor war am nächsten Tag wieder gängig.
    Rost ist auch erheblich besser, jedoch sind einige Stellen, die ich mit dem Fingernagel spüre - das ist eigentlich immer ein Zeichen für neu Bohren und Übermaßkolben.

    Mein Schwager, der mit dem Nagel ganz tief im Kopp, würde den Motor einfach so einbauen und "gar aufbrauchen - totgesagte Motoren leben meist viel länger als man meint".
    Frauchen sagt "wenn du dir die Arbeit machst, mach es halt gleich gescheit"

    Ich schwanke zwischen "zumindest mit ner Bohrmaschinen Honbürste mal durchgehen und neue Ringe auf die Kolben wenn er eh schon auseinandergebaut ist" und "wenn du es machst, mach es richtig, denn die Arbeit am Motor nervt dich viel weniger, als Motoren ein- und ausbauen"

    Der Unterschied liegt zwischen 500€ für meine erste Lösung und 1500€ für meine zweite Lösung.
    Zweite Lösung wäre halt so, dass ich vermutlich jahrelang meine Ruhe hätte und einfach damit arbeiten kann.
    Erste Lösung wird irgendwann mit Ölverbrauch und blauen Wolken nerven, kann aber ebenso noch jahrelang halten.
    Lösung meines Schwagers hätte erhöhten Ölverbrauch, was ihm bei den wenigen Nutzungstunden aber egal wäre - füllt man halt nach.

    Alles sind valide Standpunkte, ich bin noch unschlüssig was ich mache.
    Am Samstag sehe ich meinen Schwager, da werde ich mit ihm nochmal drüber quatschen.


    EDIT: um es besser einschätzen zu können.
    Nach Handbuch soll/muss die Hütte abgenommen werden - das ist schon "mehr Aufwand" für einen Motortausch.
    Laut Unimogschraubern geht es aber auch mit Hütte, sofern die Ölwanne und Ölpumpe im Unimog ausgebaut wird, dann kann man den Motor über die Achse heben (weil eben Platz nach oben durch Hütte begrenzt).
    Das wäre meine Wahl der Dinge und das werde ich am defekten Motor auch so testen.

    Ansonsten ist die Arbeit ja wirklich überschaubar, ist ja fast nix dran an dem Teil (Auspuff, Ansaugung, Gasgestänge+Abstellgestänge, Krafstoffzulauf, Kraftstoffrücklauf, Kabel Glühkerzen, Kabel Lichtmaschine, 8 Schrauben Motor/Getriebe und die Halterungen Ölwanne/Achse) ;)

    Am gefährlichsten im Straßenverkehr sind die Leute,
    die immer so dicht vor einem herfahren.

    3 Mal editiert, zuletzt von Amtrack (27. März 2025 um 10:51)

  • Für mich wäre in deinem Fall auch nur die zweite Möglichkeit vorzuziehen, gerade weil du es selbst machen kannst sind die Kosten ja noch überschaubar, das wäre anders wenn du dafür in eine Werkstatt müsstest, aber so :sz:

    Eines Tages wird dein Leben vor deinen Augen vorüberziehen.
    Sorge dafür, dass es sehenswert ist.

  • Sehe ich auch so. Wenn für beide Lösungen der Motor raus muß, würde ich auch Umschlag Nr. 2 nehmen, dann haste Ruhe im Karton. Über den 1000er denkste wahrscheinlich in 2 Jahren nicht mehr so viel nach, wie Du Dich ärgerst, wenn Du den Motor dann nochmal ausbaust. Es sei denn, Du baust gerne Motoren aus und wieder ein, hatte ich aber irgendwie anders verstanden :duw:

  • So, wieder ein ereignisreiches Wochenende vollbracht.
    Leider blieb nur am Sonntag Zeit zum Schrauben, dafür aber von 11-18 Uhr mit kurzer Mittagspause - gut was geschafft.

    Und um eine Erfahrung reicher: es war goldrichtig, den Motor zu zerlegen - man hätte ich mich geärgert, wenn ich den so verbaut hätte. :m:

    Zum Zerlegen war kein Spezialwerkzeug notwendig abgesehen von einem Abzieher für die Kurbelwellenriemenscheibe, den man sich aber auch schnell hätte bauen können.
    An solchen Motoren merke ich sehr stark, dass die noch aus "der goldenen Zeit" stammen, in welcher die Ingenieure noch mehr zu sagen hatten als die Kaufleute.
    Ein sehr schön konstruierter und logisch aufgebauter Motor.

    Ich habe den Motor jetzt, abgesehen von der Nockenwelle, komplett ausgeräumt, damit er zum Instandsetzer kann.
    Nockenwelle ist nur deswegen noch verbaut, weil ich erst nachlesen musste, wie man die ausbaut - das hat sich auf die Schnelle nicht erschlossen (es sind 3 Schrauben, welche die Nockenwellenlager von außen(!) in Position halten).

    Aktueller Stand:

    IMG-20250330-183554-Kopie.jpg

    Der Motor liegt auf dem Boden, weil er zum Abnehmen der Ölwanne wieder vom Motorständer heruntermusste :sz:

    Und hier der Grund, warum das Zerlegen goldrichtig war:

    zuerst die Pleuellager 1-4 (untere Deckel)

    IMG-20250330-182018-Kopie.jpg'

    wie man sieht, ist die Oberfläche schon ziemlich angegriffen und rau, an Nr.3 schimmert schon die Kupferschicht durch.

    und hier die Hauptlager (ebenfalls untere Deckel, Oberseiten liegen daneben)

    IMG-20250330-182024-Kopie.jpg

    DAS ist ganz kurz vor Lagerschaden! :scared:
    An allen unteren Lagerschalen schaut bereits das Kupfer durch.

    Kurbelwellenzapfen haben zum Glück nichts abbekommen, keine Riefen oder so.
    Die muss ich aber noch vermessen, ebenso wie die Pleuelzapfen, um die Größe der Lager zu ermitteln die ich verbauen muss.

    Dodged a bullet this time... :hmm::hmm:


    Ich glaube übrigens, dass diese Schäden daher rühren, dass die Besitzer einfach das falsche Öl gefahren haben.
    Es ist vollkommen unerheblich ob sie teures 10w50 oder billiges Baumarkt 15w40 einfüllen - beides ist falsch für die verwendete Filtertechnik des Motors.
    Der OM 636 hat ein Filtersieb als Ölfilter, dieses Filtert wirklich nur grobe Bestandteile ("Stückchen") heraus - der Rest soll sich in der Ölwanne absetzen.

    Im Original sind Einbereichsöle vorgeschrieben: 10w im Winter und SAE30 im Sommer.
    Die fährt natürlich kaum noch jemand weil es:
    - teuer ist
    - jährlich einen zweimaligen Wechsel bedingt

    Im vermeintlichen Gedanken dem Motor etwas gutes zu tun, wird also häufig ein 15w40 Mehrbereichsöl hergenommen.

    Was dabei nicht bedacht wird oder einfach nicht bekannt ist: Mehrbereichsöle sind legierte Öle, diese halten den Schmutz in der Schwebe, damit dieser in einem Feinfilter (Ölfilterpatrone) ausgefiltert werden kann.
    Es gibt spezielle Oldtimer-Öle die unlegiert sind und es gibt auch Mehrbereichsöle, die nur wenig legiert sind - das wäre die korrekte Wahl für Filtersiebvariante.
    Da es kaum jemand weiß und viele wohl auch die Kosten für die Oldtimeröle scheuen, wird also auf das Internetwissen ("ich fahre damit seit Jahren ohne Probleme") gehört und eben billiges 15w40 gefahren, denn das billige Öl hat wenig Additive...
    Hilft nur leider nichts, denn der Schmutz/Abrieb bleibt dennoch in der Schwebe und wird natürlich munter ungefiltert durch den Motor gepumpt - und hier natürlich vorrangig erst Mal zu den Hauptlagern (erste Schmierstelle).

    Ich habe mich dazu entschieden, einen Umrüstsatz auf Feinfilter zu verbauen.
    Das bringt, abgesehen von der Originalität, nur Vorteile mit sich.
    Und Fotos von solcherart geschädigten Lagerschalen gehören damit hoffentlich der Vergangenheit an...

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    die immer so dicht vor einem herfahren.

    Einmal editiert, zuletzt von Amtrack (31. März 2025 um 09:49)

  • Es gibt spezielle Oldtimer-Öle die unlegiert sind und es gibt auch Mehrbereichsöle, die nur wenig legiert sind - das wäre die korrekte Wahl für Filtersiebvariante.

    Sehr schöner Bericht und wieder etwas gelernt! Das moderne Öle den Schmutz in Schwebe halten war mir bekannt, aber die Auswirkungen auf alte Konstruktionen nicht!

  • Heute morgen den Block und auch die Kurbelwelle zum Instandsetzer gebracht.
    Block logischerweise neu bohren+honen, allerdings habe ich noch keine Kolben besorgt weil ich davor erst wissen muss, ob ein Reparaturmaß größer ausreichend ist oder ob ich tatsächlich 2 Stufen hochgehen muss.

    Welle zumindest mal mit Läppleinen über die Lagerstellen gehen und vor allem säubern!
    Der Instandsetzer hat da ganz andere Möglichkeiten als ich, und die Partikel von den verschlissenen Lagern und gesammeltem Öldreck sollen doch bitte raus, bevor ich den Motor wieder komplettiere.

    Ich rechne mit 2 Wochen, die das in Anspruch nehmen wird.
    Mit Glück wird er vor Ostern noch fertig, dann kann ich über die Feiertage schön zusammenschrauben.

    Einen Satz überholter Düsenstöcke samt nagelneuer Einspritzdüsen, eingestellt auf 115bar, habe ich mir auch noch gegönnt.
    Das war von den Kosten her tatsächlich günstiger, als wenn ich mir die Werkzeuge geholt hätte, um meine alten Düsen selber zu überholen und einzustellen.
    Insbesondere die Einstellplättchen als Set sind erstaunlich teuer, das war zu Suprazeiten mit den Ventileinstellplättchen auch schon so.

    Zu der Düsengeschichte später noch ein Detailbericht.

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  • Hast du den Originalmotor schon angeschaut? Was ist da los? Macht es keinen Sinn da ggf. gute Teile zu kombinieren, der hatte doch auch kaum Betriebsstunden?

    "I almost said that, but I decided I shouldn't say it."

  • Nicht weiter angeschaut, weil ich ihn dazu erst ausbauen muss um weitere Detailforschung zu betreiben bzw. generell um überhaupt mal an wesentliche Bauteile zu kommen.
    Evtl. mache ich das über Ostern, der Instandsetzer wird wohl nicht in dieser Woche fertig :heul: - und das, obwohl ich Strohwitwer wäre über die Feiertage! Soooo viel ungenutzte Zeit.

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  • Ok, ich kenne den Einbau da gar nicht...ich hätte vermutet, dass man zumindest an den Kopf kommt um das Klackern zu identifizieren?


    Du hast mich zum Nachdenken angeregt.
    Ich werde beim verbauten Motor noch die Einspritzdüsen wechseln und dabei gleich noch die Vorkammern kontrollieren (ob evtl. eine Kugel in den Motor gefallen ist) - das geht direkt zusammen ohne Mehrarbeit.

    Blöderweise habe ich zwar jede Menge Langnüsse, aber die Sammlung weist zwischen 24mm und 32mm eine erhebliche Lücke auf :rolleyes: und NATÜRLICH benötige ich eine 27mm Langnuss, um die Düsen auszubauen.
    Mit dem Gabel/Ringschlüssel kommst du nicht hin. :sz:
    Evtl. bekomme ich die morgen im Baumarkt (glaube ich nicht) oder im Autozubehörladen (glaube ich ehrlich gesagt auch nicht).
    Ansonsten wird das erst kommende Woche was.

    Warum Düsen überhaupt noch ausbauen?
    Der Motor hat keinen Leerlauf gehalten als ich ihn laufen hatte.
    Gefühlt haben 1-2 Zylinder gefehlt.
    Und von einem Lagerschaden fallen keine Zylinder aus normalerweise.

    Laut Unimogforum klingen defekte Einspritzdüsen auch mechanisch seeeeeehhhr ungesund - leider gibts keine Soundproben bei Youtube oder so.

    Das würde dann aber zumindest zur Vorgeschichte des Vorbesitzers passen, dass der Motor noch lief ohne Geräusche als er ihn weggestellt hat.
    Nach 15 Jahren Standzeit können die Düsen schon verkleben/zu sitzen.

    Neue Düsen habe ich ja bereits hier, die würde ich zum Testen einsetzen und auch nochmal die 5 Liter neues Motoröl investieren, damit ich den nochmal laufen lassen kann. :idee:

    Danke, dass du mich auf den Gedankengang gebracht hast.


    Beim neuen Motor geht es auch weiter, der Instandsetzer hat sich meines höflichen Bittens angenommen und ist tatsächlich gestern doch noch fertig geworden. :top:
    Ich bin dann schnell hingedüst, Block, Kurbelwelle und die neuen Kolben (die hatte ich wg. vermessen direkt zum Instandsetzer schicken lassen) in den Kia und wieder Heim.
    Frauchen ist mit der Alltagsschüssel in Kroatien, daher musste der Kia für diese schnöde Transportaufgabe herhalten. ^^
    Gestern Abend dann noch alleine ausgeladen mit Motorkan halb im Kofferraum und so :duw:und danach noch an den Motorständer gehängt.

    Heute habe ich schon die neuen Kolben auf die alten Pleuel montiert, hab dabei auch nur 624mal die Kolbenbolzensicherungsringe (C-Klips) wegspringen lassen :whistling::rolleyes: und werde die Kolben/Pleuelkombi jetzt (nach der wohlverdienten Mittagspause) in den frisch gebohrten Block einsetzen.
    Nockenwelle wohl auch noch, Kurbelwelle und Ölpumpe wohl auch noch.
    Reicht dann für heute, sind sicher ein paar Stunden vor mich hinwerkeln (saubermachen, nochmal saubermachen, richtig saubermachen, kontrollieren, einölen, verbauen, Drehmomente prüfen, mit noch mehr Öl konservieren damit es nicht gammelt).

    Aber ist eine schöne Arbeit - sowohl körperlich als auch geistig was zu tun und so anspruchsvoll, dass mir dabei nicht langweilig wird.
    Hier ist ja Sorgfalt und genaues Arbeiten gefragt.

    Fotos folgen, wenn ich Lust aufs Hochladen habe.

    Ich wünsche frohe Osterfeiertage und dicke Eier in die interessierte Runde. :hehe:

    Am gefährlichsten im Straßenverkehr sind die Leute,
    die immer so dicht vor einem herfahren.

  • Werkstatthandbücher gibts auch reichlich im Netz zu kaufen. Natürlich auch für reichlich Geld :rolleyes:
    Evtl. war ja bei dem Vorbesitzer was dabei :sz:

    Knowledge is knowing that a tomato is a fruit. Wisdom is knowing not to put it in a fruit salad

  • Evtl. war ja bei dem Vorbesitzer was dabei :sz:


    Genau das.
    Werkstatthandbuch, ausgedruckt und jede Seite einzeln in Folie eingepackt (wegen Fettfingern in der Werkstatt).

    Ansonsten hätte ich mir das WHB gegönnt, wobei es mit Sucherei zum OM636 auch alles online gibt.;)

    Besonderheit beim OM636: die Kolben werden samt Pleuel von unten eingesetzt (da Pleuelfuß breiter als Bohrung, geht das nicht von oben wie sonst üblich).
    Habe mir extra deswegen eine Kolbenringspannbandzange samt geteilten Kolbenringspannbändern gekauft - nur um festzustellen, dass der Ölabstreifring *knack* macht, wenn man ihn dann einklopfen möchte... :hmm:
    Das verzögert das Projekt jetzt blöderweise etwas, da ich erst einen neuen Ring benötige.
    Bei den restlichen Kolben habe ich dann festgestellt, dass man tatsächlich von Hand die Ringe passend drücken kann, damit der Kolben reinflutscht.
    Hatte ich so auch noch nie.

    Naja, so fahre ich morgen mal zu ATU, denn laut Webseite haben die eine 27mm Langnuss lagernd (extra für Einspritzdüsen) für 6,99€ :sz:
    Dann mache ich halt am alten Motor weiter und tausche da die Einspritzdüsen und prüfe per Endoskop die Vorkammern.

    Ansonsten kann ich über Ostern auch einfach mal den Kia waschen und den 500er Aprilla von Frauchen mal HU fertig machen, der ist gerademal ein knappes Jahr drüber :duw:

    Am gefährlichsten im Straßenverkehr sind die Leute,
    die immer so dicht vor einem herfahren.