Warum bekommt man für einfache Tätigkeiten kein Personal mehr?

Registrierte und angemeldete Benutzer sehen den BMW-Treff ohne Werbung
Hier registrieren oder anmelden!
Auch aufgrund massiver Botzugriffe limitieren wir eventuell die Anzahl der eingeblendeten Beiträge für Gäste.
  • Vielleicht suchen die Leute aber auch mehr als nur Teilzeit-Jobs und befristete Verträge...

    Man kann es keiner Reinigungskraft verdenken wenn sie auf diese moderne Form der Leibeigenschaft keinen Bock mehr hat. Jeder Auftraggeber drückt die Reinigungsfirmen wo es nur geht und am Ende sollen es dann die im Mindestlohn ausbaden. 3, 4 Putzstellen am Tag, die Zeit dazwischen natürlich nicht bezahlt, ist doch Pause da im Omnibus mit dem selbstbezahlten Monatsabo...

    Wenn Du das nächste Mal lachst, weil Deine Eltern Dich fragen wie sie einen Screenshot machen können, dann denke daran, dass sie Dir gezeigt haben wie man einen Löffel und das Klo benutzt... :zf:

  • Vielleicht suchen die Leute aber auch mehr als nur Teilzeit-Jobs und befristete Verträge...

    Die Zeiten sind lange vorbei. Die Leute bestimmen selbst wie viele Stunden sie arbeiten. Befristete Verträge kenne ich auch nur noch in Ausnahmefällen.

    Es sind schlicht und ergreifend keine Leute da für diese Jobs. Auch für übertarifliches Gehalt nicht.

    Viele Grüße
    Oliver

  • Befristete Verträge kenne ich auch nur noch in Ausnahmefällen.

    Dann sind die eben mal so gestöberten Stellenanzeigen bei indeed (Verkäufer mit Kassiertätigkeit, Mitarbeiter Warenverräumung, Verkäufer Molkereiprodukte), alle in Teilzeit, also Ausnahmefälle?

    Knowledge is knowing that a tomato is a fruit. Wisdom is knowing not to put it in a fruit salad

  • Dann sind die eben mal so gestöberten Stellenanzeigen bei indeed (Verkäufer mit Kassiertätigkeit, Mitarbeiter Warenverräumung, Verkäufer Molkereiprodukte), alle in Teilzeit, also Ausnahmefälle?

    Ich meinte das Thekenpersonal also ausgebildete Fachkräfte. Ich hatte bis vor einem Jahr eine Theke und fünf Mitarbeiterinnen in Vollzeit dort beschäftigt. Klar, hätte ich lieber die ein oder andere Kraft dort mit 30 Stunden gehabt um zu viel Überlappung in schwachen Stunden zu vermeiden. Findest du aber nicht und im Zweifel ist man dann bereit, auch Vollzeit einzustellen.

    Die Stellen du du gesehen hast, sind in der Regel Anlerntätigkeiten. Da bekommt man erstaunlicherweise heute sogar eher in Teilzeit als in Vollzeit besetzt. Ich schüttele immer wieder mit dem Kopf wenn ich junge Frauen oder Männer vor mir sitzen habe, die nach der Schule erstmal arbeiten wollen - vielleicht später studieren - aber bloß nicht mehr als 20 Wochenstunden. Man könnte sich ja überarbeiten. Der Hammer war ein 21 Jähriger der unbedingt nicht mehr als 16 Wochenstunden machen wollte. Ich habe gesagt, Junge mach doch einen Vollzeitjob, verdien dir zwei Jahre Geld und dann mach eine Ausbildung, ein Studium oder was auch immer wenn du dich gefunden hast. Nein, er hat sonst noch viel "Training" sagt er - mehr als 16 Stunden gehen nicht - entweder so oder gar nicht.

    Teilweise wird heute sogar offen gefordert, dass man schwarz bezahlt werden will. Das hat es vor zehn Jahren nicht gegeben.

    Viele Grüße
    Oliver

  • Ein Vollzeitjob für eine Putzkraft die jeden Tag nur Arbeit für 1,5 Stunden in der Metzgerei hat?

    Man merkt dass Stefan ein Beamter ist ^^

    Eines Tages wird dein Leben vor deinen Augen vorüberziehen.
    Sorge dafür, dass es sehenswert ist.

  • Ein Vollzeitjob für eine Putzkraft die jeden Tag nur Arbeit für 1,5 Stunden in der Metzgerei hat?

    Es ging in seinem Posting um Reinigungsfirmen ;)
    Bekannter hier hat eine Reinigungstruppe, die Garage voll mit Lambo und Konsorten., aber die Angestellten sind zu teuer und arbeiten zu wenig. Schon klar.

    Knowledge is knowing that a tomato is a fruit. Wisdom is knowing not to put it in a fruit salad

  • Ein Vollzeitjob für eine Putzkraft die jeden Tag nur Arbeit für 1,5 Stunden in der Metzgerei hat?

    Man merkt dass Stefan ein Beamter ist ^^

    Und Du seit 300 Jahren keinen Mitarbeiter mehr hattest... ^^

    Ehrlich... "Mimimimimi, keiner will mehr nieder(st)e Tätigkeiten machen auf die ich selber keinen Bock habe aber auch nichts zahlen will". DAS ist doch genau das Problem. Von was soll denn der "Teilzeit-Warenverräumer" leben? Von seinen 800, 900€ netto die ihm da bleiben?Von was die Putzfrau die "nur Arbeit für 1,5h hat"? Bei 1,5h pro Job muss die noch 3 bis 4 weitere Betriebe putzen um auf eine Vollzeitstelle zu kommen. 38h x 13€ (immerhin 59 Cent über Mindestlohn) sind rund 2000€ brutto. Gibt es soviel Kleinbetriebe bei Euch? Und wenn ja, wie stellt man sich das dann vor? Wer rechnet das wie ab? Die wäre sehr schnell in der Selbständigkeit verortet oder aber die Metzgerei wird halt nicht mehr für 13€ geputzt sondern dann kostet die Stunde 35€ weil noch 8 anderen Beteiligte die Hand aufhalten. :idee:

    Aber ne, Bürgergeld ist ja soviel toller und drum will keiner mehr arbeiten. :zf: Ne, es hat keiner Bock sich zum Hannes zu machen damit der Chef sich die achte Harley hinstellen kann während er jammert, dass 13€ in der Stunde zu viel sind. Ich kenne und rede - sofern sie überhaupt Zeit haben - mit den Reinigungskräften die meine Räume säubern. Der Letzten konnte ich morgens um 6 vorm Karstadt zuwinken während sie dort auf Einlaß wartete um 3h später bei mir den Papierkorb zu leeren (Zeitansatz 90 Sekunden pro Zimmer egal was zu tun ist) und nachmittags fuhr sie dann in der unbezahlten Pause weiter zu einer Bank um dort noch zu putzen. Für die gleiche Firma versteht sich. Und jeder Auftraggeber drückt die Preise wo er nur kann, für den schönen A6 avant für die Gebietleitung reicht´s natürlich trotzdem. Das gerechnete Beispiel der Reinigungskraft in Vollzeit im Absatz oberhalb berechtigt übrigens immer noch zum Bezug von Bürgergeld als Aufstocker. Nur mal am Rande erwähnt.

    Von 5,5 Millionen Bürgergeldbeziehern, von denen auch meiner Meinung nach jeder einer zuviel ist, sind 1,5 Millionen Kinder unter 15 Jahren abzuziehen. Von den restlichen 4 Millionen müssen 800.000 trotz einer Arbeit aufstocken, 1,6 Millionen stehen wegen Ausbildung, Studium oder Kindererziehung nicht zur Verfügung. Bleiben 1,6 Millionen übrig die zumindest theoretisch zahlenmässig dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Wie das mit der Theorie so ist sehe zumindest ich regelmässig in den Bewerbungen. Wasserbauingenieure die sich als Aktenschubser bewegen, die Reiseverkehrskauffrauen die 2021 plötzlich alle irgendwie was festeres suchten, die 58-jährigen die Dir sagen, sie haben bei Dir heute ihr 80. Bewerbungsgespräch weil sie keiner mehr will...

    Knapp 1% gelten übrigens als Totalverweigerer bei denen wir sicher einer Meinung sind.

    Wenn Du das nächste Mal lachst, weil Deine Eltern Dich fragen wie sie einen Screenshot machen können, dann denke daran, dass sie Dir gezeigt haben wie man einen Löffel und das Klo benutzt... :zf:

  • Wie sollte man das Putzproblem in dieser Metzgerei denn deiner Meinung nach lösen Stefan?

    Die Putzfrau kann man doch nicht allen Ernstes Vollzeit anstellen wenn sie nur für 1,5 Stunden am Tag Arbeit hat ?

    Eines Tages wird dein Leben vor deinen Augen vorüberziehen.
    Sorge dafür, dass es sehenswert ist.

  • Man kann es keiner Reinigungskraft verdenken wenn sie auf diese moderne Form der Leibeigenschaft keinen Bock mehr hat. Jeder Auftraggeber drückt die Reinigungsfirmen wo es nur geht und am Ende sollen es dann die im Mindestlohn ausbaden. 3, 4 Putzstellen am Tag, die Zeit dazwischen natürlich nicht bezahlt, ist doch Pause da im Omnibus mit dem selbstbezahlten Monatsabo...

    Also ich weiß ja nicht, wo Ihr diese traumhaften Stundensätze für vertrauenswürdiges Putzpersonal hernehmt.

    Hier findest Du absolut NIEMANDEN zum Mindestlohn, vertrauenswürdig schon gleich gar nicht. 20 Euro pro Stunde sind hier auch schon lange vorbei, nicht einmal schwarz!
    Wenn man einen angemeldeten Minijob anbieten will ist man bei etwa 25 Euro / Stunde. Und wenn es blöd läuft, dann zahlt man auch noch eine Pauschale für An- und Abfahrt.

    Und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht!
    (Theodor Körner)

  • Natürlich. Wenn man schon Mindestlohn für absolut angenehme Tätigkeiten wie Kulis am Telefon verkaufen etc. bekommt, warum soll dann jemand einem anderen die Toiletten für das selbe Geld putzen.

    Viele Grüße
    Oliver

  • Wie sollte man das Putzproblem in dieser Metzgerei denn deiner Meinung nach lösen Stefan?

    Die Putzfrau kann man doch nicht allen Ernstes Vollzeit anstellen wenn sie nur für 1,5 Stunden am Tag Arbeit hat ?

    Durch Jammern sicher nicht. Man sollte aber auch erkennen, dass es eben nicht "am Bürgergeld" oder "den faulen Leuten die nichts mehr arbeiten wollen" liegt.

    Also ich weiß ja nicht, wo Ihr diese traumhaften Stundensätze für vertrauenswürdiges Putzpersonal hernehmt.

    Hier findest Du absolut NIEMANDEN zum Mindestlohn, vertrauenswürdig schon gleich gar nicht. 20 Euro pro Stunde sind hier auch schon lange vorbei, nicht einmal schwarz!
    Wenn man einen angemeldeten Minijob anbieten will ist man bei etwa 25 Euro / Stunde. Und wenn es blöd läuft, dann zahlt man auch noch eine Pauschale für An- und Abfahrt.

    Dazu brauche ich nur die üblichen Portale anschauen und was dort geboten wird von Auftraggebern, aber auch Reinigungsfirmen selbst.

    Nur mal eben nach Reinigungskraft geschaut:

    13,50 - 14,50€

    13,50€

    12,52 - 16,19€

    13 - 15€

    usw.

    Sofern die AG überhaupt Stundenlöhne hinschreiben.

    Wenn Du das nächste Mal lachst, weil Deine Eltern Dich fragen wie sie einen Screenshot machen können, dann denke daran, dass sie Dir gezeigt haben wie man einen Löffel und das Klo benutzt... :zf:

  • Im bayrischen Wald oder an der polnischen Grenze?

    Und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht!
    (Theodor Körner)

  • Durch Jammern sicher nicht. Man sollte aber auch erkennen, dass es eben nicht "am Bürgergeld" oder "den faulen Leuten die nichts mehr arbeiten wollen" liegt.

    Ich entnehme deiner Antwort dass du in diesem besagten Fall auch keine Lösung hast :(

    Eines Tages wird dein Leben vor deinen Augen vorüberziehen.
    Sorge dafür, dass es sehenswert ist.

  • Hallo

    Bei mir fallen 5x die Woche 60-90min. Putzarbeit in der Praxis an. Dafür habe ich zwei Personen angestellt, beide teilen sich die Arbeit/Tage - jeder für 375€ im Monat. Und beide haben eine normale 8h-Arbeit, die Anstellung bei mir ist eine geringfügige Nebentätigkeit.

    Munter bleiben: Jan Henning

    "Was ist das entwertendste was Sie dem Recht, welches wir respektieren sollen, antun können? - Erlassen und vollstrecken Sie ein Gesetz das des Schutzes unwürdig ist." Akane Tsunemori

  • So wäre es ja auch für die Metzgerei gedacht, aber es findet sich niemand der das machen will.

    Die bisherige Putzfrau war Rentnerin und hat sich so nochmal ein bisschen Geld dazuverdient, aber die ist jetzt zu alt und möchte nicht mehr arbeiten, was ja auch vollkommen richtig ist.

    Aber was „junges“ kommt halt auch nicht nach.

    Eines Tages wird dein Leben vor deinen Augen vorüberziehen.
    Sorge dafür, dass es sehenswert ist.

  • Ich kenn das so von früher, dass sich "Mutti was dazu verdient" wenn sie solche Jobs von ein paar Stunden die Woche macht. Keine Ahnung, ob das heute noch so ist.

    Als Unternehmen muss man für solche Reinigungsjobs sicherlich ein Reinigungsunternehmen beauftragen, das dann seine MA in verschiedenen Unternehmen einsetzt. Aber die sollten dann menschenwürdig bezahlt werden.

    Die 90 Sekunden pro Büro sind bei uns ähnlich, einmal feucht über die Tische wischen, gelegentlich die Glastüre reinigen und staubsaugen. Langer als 90 Sekunden dauert das tatsächlich nicht.

  • Weil man keine vernünftigen zuverlässigen Leute findet, kommt bei mir in den Laden seit zig Jahren eine Firma, einmal pro Woche.

    Sie zahlen über Mindestlohn, ca. 14 Euro die Stunde.

    Berechnet wird mir ca. 45 netto pro Woche inkl. Material, die haben weniger als eine Dreiviertelstunde zu tun.

    Die Firma hat permanent Personalprobleme, seit langem.

    Meine Kraft arbeitet fast Vollzeit (wenn sie nicht mal wieder krank ist), das verteilt sich aber auf 2 oder 3 Einsatzstellen pro Tag.

    Anfahrt mit eigenem Auto, Dienstwagen nur für Teamleiter oder wie das dort heißt.

    Grüße Peter

  • Die Überlegung muß hier lauten: Wie ist es mir die Sache wert, bevor ich selber abends den Staubsauger schwinge.... und dann hat man seinen maximalen Preis....

    "Was ist das entwertendste was Sie dem Recht, welches wir respektieren sollen, antun können? - Erlassen und vollstrecken Sie ein Gesetz das des Schutzes unwürdig ist." Akane Tsunemori

  • Ich kenn das so von früher, dass sich "Mutti was dazu verdient" wenn sie solche Jobs von ein paar Stunden die Woche macht. Keine Ahnung, ob das heute noch so ist.

    Das wäre auch heute noch so üblich, wenn sich denn jemand melden würde.

    Für die Schaufensterreinigung kommt eine Firma die dies in regelmäßigen Abständen macht, also die Putzfrau für die Metzgerei muss am Abend zum Beispiel die leeren Fleisch- und Wurstplatten von der Theke in die Spülmaschine ein- und ausräumen und den Kühlraumboden und den Boden vor und hinter der Theke und im Vorraum nass aufwischen, das war’s.

    Man könnte ja jetzt sagen, dass das die Verkäuferinnen noch mitmachen können, aber aufgrund der geschäftlichen Situation mit wenig Kunden ist meistens am Nachmittag bis zum Ende nur noch eine Verkäuferin in der Filiale, die will ja auch am Abend mal nach Hause.

    Das war früher bei uns noch anders, da waren mindestens drei bis vier Verkäuferinnen da und dann sind solche Reinigungsarbeiten auch schnell beendet, viele Hände - schnelles Ende.

    Eines Tages wird dein Leben vor deinen Augen vorüberziehen.
    Sorge dafür, dass es sehenswert ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Otti (6. November 2024 um 09:25)

  • Ne, es hat keiner Bock sich zum Hannes zu machen damit der Chef sich die achte Harley hinstellen kann während er jammert, dass 13€ in der Stunde zu viel sind.

    ja ja, der böse Unternehmer soll gefälligst am Hungertuch nagen

    ok, - miete eine Büro, mach einen Reinigungsdienst und zahle 18€ die Stunde

    von mir aber eine kleine Warnung vorher:

    - Ich weiß, daß eure Reinigungskräfte natürlich alle fleißig, qualifiziert, zuverlässig und pünktlich sind. Das ist bei euch wohl so.

    Bei uns leider nicht. Geschäftsführer/Kolonnenführer bei einem Reinigungsdienstleister ist ein Job für den man ein gewisses Nervenkostüm braucht. Denn bei uns (ja ja, ich weiß, bei euch nicht) bedeutet das jeden Tag den Überraschungsmoment abzuwarten wie viele Mitarbeite denn heute erscheinen, diese dann so auf die Putzstellen zu verteilen daß es nicht wieder einen Einlauf vom Kunden gibt. Anschließend ein paar Mitarbeiter ab telefonieren warum sie denn heute nicht erschienen sind und dann mit Grauen auf den Putzplan für nächste Woche gucken

    Solche Stellen werden gut bezahlt, und frage mal Oliver warum Marktleiter im Einzelhandel gut bezahlt werden.

    Kofferraum statt Hubraum !