Ich denke man muss das realistisch sehen: Jede Informationsquelle kann unvollständig, veraltet, tendenziös oder schlicht Unsinn sein. Jede. Jedes Fachbuch, jede Fachzeitung, jedes Lexikon, nichts anderes ist ja Wikipedia. Glaubwürdigkeit und Vertrauen fußt im guten Ruf, dem Umgang mit offensichtlichen Fehlern, und dem ständigen Quercheck, ob das überhaupt sein kann was behauptet wird, und der Überlegung wem - offensichtlichen Irrtum mal außen vor lassend - es nützen würde wenn Unwahrheiten nicht korrigiert oder bestimmte Fakten nicht erwähnt werden…. Dafür braucht es Lebenserfahrung, und deswegen sind vor allem junge Menschen so schnell zu fanatisieren und in die Irre zu führen…
Früher dachte man mal dummes Handeln hat seine Wurzel in einem Mangel bzw. an dem erschwerten Zugang zu Informationen. Seit dem es das Internet gibt wissen wir das dem nicht so ist. Es ist die Unfähigkeit vieler die Rohdaten selbst zu verifizieren und zu falsifizieren. Und die Ungeduld das ignoramus, ignorabimus eventuell die eigenen Lebzeiten über aushalten zu können. Ich schreibe Unfähigkeit vieler. Nicht aller, und auch nicht der Mehrheit. Doch unsere Medien und auch Wikipedia schaffen bzw. wollen es immer weniger uns anhand der Rohdaten selbst zu unseren Bewertungen kommen zu lassen. Da wird ein in seiner Qualifikation fraglich bleibender Experte beauftragt uns seine Sicht der Dinge als Bewertung und Einordnung aufzudrängen. Es werden Politiker nach ihrer Meinung gefragt. Oder als Tiefpunkt der Berichterstattung als kleiner Mann/Frau/Person von der Straße Chantal Laskowski in einer nicht näher bezeichneten Mittelzentrumseinkaufszone zu ihren Gefühlen betreffend des Themas befragt. Welche geheimen Quellen sie wohl betreffend des Krieges in der Ukraine oder der Lage der Uiguren in China hat?
Just My 2 Cents. Jan Henning