Das Fax ist tot - es lebe das Fax!

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  • Kann mir bitte jemand erklären, für was man einen Faxdienstleister braucht?

    Ich habe in meinem "Kopierer" eine Faxkarte. Damit kann ich aus meinem PC faxen, aus dem Originaleinzug und von der Glasplatte. Empfangen ebenso - mit Weiterleitung auf meinem PC. Dass Faxen heute praktisch nicht mehr vorkommt, brauchen wir nicht diskutieren.

  • Dass Faxen heute praktisch nicht mehr vorkommt, brauchen wir nicht diskutieren.

    Nein?

    Wie war das mit den Meldungen der GA bei Corona?


    Abgesehen davon, im Gesundheitswesen ist es auch 2023 immer noch Quasistandard.

    Nicht zuletzt deswegen, weil der Datenschutz auf beiden Seiten bei Mailversand eine Verschlüsselung etc. fordert und der Versender nicht wissen kann, ob das auf Empfängerseite auch gewährleistet ist. Da geht man lieber das äußerst geringe Risiko beim Fax ein.


    Da will sich doch der öffentliche Dienst nicht ausnehmen... ^^

  • Kann mir bitte jemand erklären, für was man einen Faxdienstleister braucht?


    Man müsste mal schauen, was in der Ausschreibung gefordert ist. vermutlich wollen sie ja eher keine einzelnen Faxgeräte sondern einen zentralen Faxserver, auf dem einkommende Faxe verteilt werden können und über den von jedem Arbeitsplatz aus gefaxt werden kann. Eventuell auch noch über mehrere Leitungen. Das Thema kann schon recht anspruchsvoll werden.


    Und ja, Fax ist oft totgesagt, ich finde es für manche Sachen aber auch deutlich bequemer als eine Mail mit gescannten Dokumenten zu schicken. Bei kleinen Handwerkern habe ich außerdem die Erfahrung gemacht, dass ein Fax viel schneller gelesen wird als eine Mail. Spätestens wenn man sieht, dass sie eine Domain für ihre Hompage haben aber als Mailadresse irgend etwas @t-online.de angeben, ist das ein starkes Indiz.

  • Dass Faxen heute praktisch nicht mehr vorkommt, brauchen wir nicht diskutieren.

    Es ist 11Uhr. Es kamen schon gefühlt 40 Faxe. Und 2 dienstliche Emails.


    Munter bleiben: Jan Henning

    "Was ist das entwertendste was Sie dem Recht, welches wir respektieren sollen, antun können? - Erlassen und vollstrecken Sie ein Gesetz das des Schutzes unwürdig ist." Akane Tsunemori

  • Man müsste mal schauen, was in der Ausschreibung gefordert ist. vermutlich wollen sie ja eher keine einzelnen Faxgeräte sondern einen zentralen Faxserver, auf dem einkommende Faxe verteilt werden können und über den von jedem Arbeitsplatz aus gefaxt werden kann. Eventuell auch noch über mehrere Leitungen. Das Thema kann schon recht anspruchsvoll werden.

    Läßt sich alles mit einer Faxkarte in einem entsprechenden Gerät erledigen. Ich habe nichts von einzelnen Faxgeräten geschrieben.


    Edit: Ich ergänze, läßt sich fast alles mit einer Faxkarte.....

  • Es ist 11Uhr. Es kamen schon gefühlt 40 Faxe. Und 2 dienstliche Emails.


    Munter bleiben: Jan Henning

    Hätte ich es nicht geschrieben, würden mir die "supermodernen" vorwerfen, daß heute niemand mehr faxt...

  • Es ist 11Uhr. Es kamen schon gefühlt 40 Faxe. Und 2 dienstliche Emails.

    Dass im medizinischen Bereich - warum auch immer - das Thema Mail meist weit von sich geschoben wird is doch allgemein bekannt.


    Keine Ahnung ob es da Probleme mit dem Datenschutz gibt oder dass ne Mail an den Arzt nicht vom Praxisteam gelesen werden darf oder der Arzt nicht auch noch mit Mails belästigt werden will.

    Mir wäre es zehnmal lieber, ich könnt wegen nem Verlängerungsrezept kurz ne Mail schicken - da könnt ich auch die Medikamente nachlesbar auflisten, statt am telefon alles 3x wiederholen zu müssen.

    Das BMW Cabrio ist eines jener sachlichen Transportmittel, das grundsätzlich offen, vollgetankt und mit dem Schlüssel im Zündschloß in der Garage stehen muß - für alle dringenden Fälle.

  • Eventuell auch noch über mehrere Leitungen. Das Thema kann schon recht anspruchsvoll werden.

    Ich zitiere mal aus dem Artikel:

    Zitat
    Die Behörde gehe von einem Aufkommen von 3000 bis 4000 ein- und ausgehenden Faxen pro Monat aus. Zudem müsse "eine Erweiterung der Faxkapazität nach Ankündigung durch BNetzA bei absehbaren Lastspitzen im Empfang und/oder Versand" möglich sein. Doch damit nicht genug. Die Behörde erwartet darüber hinaus die Bereitstellung von 9999 Faxnummern und einen deutschen Support. Die Fax-Ausstattung soll zudem mit TLS-verschlüsselter SMTP- und FTP-Verbindung – also ausschließlich digital – angekoppelt sein.


    Nicht zuletzt deswegen, weil der Datenschutz auf beiden Seiten bei Mailversand eine Verschlüsselung etc. fordert und der Versender nicht wissen kann, ob das auf Empfängerseite auch gewährleistet ist.

    Mhhh, https://www.bmi.bund.de/DE/the…mail/de-mail-artikel.html

    Hör immer auf dein Herz, ausser der Winzer sagt "Nimm den Gewürztraminer". Dann hör auf den Winzer :party:

  • Mir wäre es zehnmal lieber, ich könnt wegen nem Verlängerungsrezept kurz ne Mail schicken - da könnt ich auch die Medikamente nachlesbar auflisten, statt am telefon alles 3x wiederholen zu müssen.

    Ich habe ein Formular auf meiner Praxishomepage für Rezeptbestellungen. Da dürfen Patienten alles reinschreiben, und ich bekomme eine Mail. So wie ein Patient auch jedem alles erzählen darf. Nur halt ich nicht. Ich darf nur zuhören und mir meinen Teil denken.


    Munter bleiben: Jan Henning

    "Was ist das entwertendste was Sie dem Recht, welches wir respektieren sollen, antun können? - Erlassen und vollstrecken Sie ein Gesetz das des Schutzes unwürdig ist." Akane Tsunemori

  • Läßt sich alles mit einer Faxkarte in einem entsprechenden Gerät erledigen. Ich habe nichts von einzelnen Faxgeräten geschrieben.


    Nach dem was Martin gepostet hat ist das schon etwas aufwändiger, es muss eingerichtet und dann auch betrieben und regelmäßig gewartet werden. Ob man die 4000 Faxe durch andere Kommunikation ersetzen kann ist eine andere Frage. Aber wir leben halt in einem Land, in dem Faxe zur Wahrung einer Frist akzeptiert werden, aber nicht Mails.



    Mir wäre es zehnmal lieber, ich könnt wegen nem Verlängerungsrezept kurz ne Mail schicken - da könnt ich auch die Medikamente nachlesbar auflisten, statt am telefon alles 3x wiederholen zu müssen.


    Mir sind Mails grundsätzlich lieber, schon weil ich sie bearbeiten kann wenn ich gerade zeit dazu habe. Das sehen zu meiner großen Verwunderung aber viele anders, vielleicht auch weil man Telefonate leichter dementieren kann. Eine Pest ist aber auch, dass in Mails immer nur der erste Absatz gelesen wird, ich kenne Leute, denen schreibe ich lieber drei Mails in 10 Minuten als alles in eine zu schreiben, da sie sonst eh 2/3 ignorieren...


    Es wäre aber auch schon wirklich viel gewonnen, wenn es eine leicht erreichbare Infrastruktur für S/Mime Zertifikate gäbe. Entweder in der Art wie Let's Encrypt oder meinetwegen auch in Verbindung mit dem Elektronischen Personalausweis oder zum Abholen im Einwohnermeldeamt. Ich nutze seit über 10 Jahren S/Mime, ist in fast allen gängigen Clients ohne Zusatzsoftware verfügbar. Außer meinem Steuerberater, meinem Bruder & Vater (denen ich es eingerichtet habe), einer Bank und zwei Freund (beide aus dem IT Bereich) kenne ich aber keinen sonst, der es nutzt.



    DE-mail habe ich mir angeschaut, war für mich aber in dem Moment durch, als ich gelesen habe das es im Standard keine Ende-zu-Ende Verschlüsselung bietet. Außerdem ist es für die meisten Fälle viel zu kompliziert in der Anwendung, im Vorhinein eine Totgeburt. In den meisten Fällen will ich einfach nur verhindern, dass ein gelangweilter Admin meine Mails liest, da reicht selbst ein S/Mime Zertifikat der Klasse 1.


    Ein weiterer Punkt, der für mich dagegen sprach war, dass man sich DE-Mails bei Fristgebundenen Dokumenten anrechnen lassen musste, ohne z.B. bei längerer Verhinderung, die Möglichkeit zu haben, die "Einsetzung in den vorherigen Stand" zu beantragen. Ob das noch so ist kann ich nicht sagen.

  • als ich gelesen habe das es im Standard keine Ende-zu-Ende Verschlüsselung bietet.

    Das bietet ein Fax faktisch auch nicht. Auch nicht bei IP Telefonie.

    Hör immer auf dein Herz, ausser der Winzer sagt "Nimm den Gewürztraminer". Dann hör auf den Winzer :party:

  • Das bietet ein Fax faktisch auch nicht. Auch nicht bei IP Telefonie.


    Das stimmt, aber ich hatte DE-Mail eher mit der Verschlüsselung per S/Mime verglichen.


    Im Vergleich zur Mail denke ich aber trotzdem, dass ein Fax bei einem Angriff durch einen "gelangweilten Admin" eine höhere Hürde darstellt als eine Mail. Auch bei VoIP kommunizieren die Endgeräte direkt miteinander, es gibt auf der Kommunikationsstrecke also keine Server auf dem es abgefangen werden kann oder auf dem es, wie Mails, zwischengespeichert wird. Außerdem müsste ein fax erst dekodiert werden, Mails kann ich mit jedem Texteditor lesen.


    Das heißt jetzt nicht, das ich ein Fax für vertrauenswürdige Dokumente für angemessen halte, aber bei der Wahl zwischen zwei schlechten Alternativen würde ich eher das Fax als unverschlüsselte Mails verwenden.

  • War mal ne gute Idee, aber schlecht umgesetzt.

    Das Hauptaugenmerk lag auf Verifizierung. Verschlüsselung war schlecht, keine Anbindung mit Clients möglich etc.


    Entsprechend ist das Projekt tot. Die Telekom hat mir letztes Jahr den DE-Mail Account wegen Einstellung des Dienstes gekündigt, andere Anbieter, die neue Accounts vergeben, gibt es m. W. nicht.

  • Und ja, Fax ist oft totgesagt, ich finde es für manche Sachen aber auch deutlich bequemer als eine Mail mit gescannten Dokumenten zu schicken. Bei kleinen Handwerkern habe ich außerdem die Erfahrung gemacht, dass ein Fax viel schneller gelesen wird als eine Mail. Spätestens wenn man sieht, dass sie eine Domain für ihre Hompage haben aber als Mailadresse irgend etwas @t-online.de angeben, ist das ein starkes Indiz.

    Jepp. Immer wieder nett wenn neue MA kommen "Wie, Ihr faxt noch??? Wie altmodisch ist das denn???" und dann 3 Wochen später auf der Matte stehen weil sie selber eins im Zimmer haben wollen. :hehe:

    Solange noch (viel) Papier im Spiel ist, oftmals die schlauere Lösung als Emails (die dann eh irgendwer ausdruckt).

    All das sollte uns aber nicht davon abhalten, daran zu denken, dass Australien 48 Millionen Kängurus hat und Uruguay nur 3.457.380 Einwohner. Das bedeutet, wenn die Kängurus irgendwann entscheiden würden, Uruguay anzugreifen, dass jeder Uruguayer im Schnitt 14 Kängurus bekämpfen müsste. Und sollten die Kängurus siegen, heißt das Land Känguruguay.

  • Dass im medizinischen Bereich - warum auch immer - das Thema Mail meist weit von sich geschoben wird is doch allgemein bekannt.


    Keine Ahnung ob es da Probleme mit dem Datenschutz gibt oder dass ne Mail an den Arzt nicht vom Praxisteam gelesen werden darf oder der Arzt nicht auch noch mit Mails belästigt werden will.

    Es ist einfach unpraktisch.

    Mal ein Beispiel: vielfach kommen Patienten mit einem Haufen Arztberichten und Laborergebnissen an, die aus Zuständigkeitsgründen in der Praxis nie direkt gelandet sind. Der ganze Krempel muss dann unter Umständen interdisziplinär weitergeleitet werden.

    Per Mail wäre das Vorgehen: alles einscannen, warten und in der Zwischenzeit etwas anderes tun. Dann sich wieder diesem Vorgang zuwenden, die Datei auf dem Server finden (wo ist sie denn bloß?, wenn man zwischendrin noch diverse andere Geschichten auf dem PC gemacht hat) und per Mail versenden (wo liegen denn jetzt die ganzen Papiere, auf denen die Mailadresse vermerkt ist? - Und bloß nicht mit einem anderen Vorgang verwechseln!). Wann und ob das ganze beim Empfänger ankommt, kann man zu dem nicht zuverlässig nachvollziehen.

    Per Fax ist es doch so simpel: in den Einzelblatteinzug eingelegt, Faxnummer eingegeben, Start gedrückt – fertig. Und irgendwann im Laufe des Tages die Papiere einordnen. Zudem habe ich beim Fax eine Sendebestätigung.