Servus Leute, vorgestern war es soweit und ich durfte als einer von wenigen Automobiljournalisten den neuen Dacia Sandero der 3. Generation fahren.
Der neue Dacia Sandero ist nur minimal größer und breiter geworden und wird auch weiterhin mit 8.490€ Deutschlands günstigster Neuwagen bleiben.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als 2005 der Dacia Logan zu den Händlern kam und die Aufschreie inklusive Gelächter über die Marke und ihr Modell groß waren. Chancen am Markt hatten nur wenige Dacia bzw. Renault mit der Marke Dacia zugeschrieben. Doch am Ende lacht Renault noch heute. Mitte 2020 konnte bereits der 700.000ste Dacia an einen deutschen Kunden übergeben werden und die Marke verzeichnet immer noch rund zweistellige Wachstumsraten. Auch bei mir in der Familie ist seit 3 Monaten ein Dacia Duster TCe 130 zu Hause. Mein Vater hat ihn sich als Alltagsfahrzeug zugelegt und ich konnte ihm auch fast uneingeschränkt meine Kaufempfehlung für dieses Auto geben.
Ich hatte den Dacia Duster bereits zu einigen Testfahrten und fand ihn immer überzeugend für den angebotenen Preis.
Doch kommen wir zum neuen Sandero zurück.
Dacia wird wird ihn im Januar in Deutschland auf den Markt bringen und dann in zwei Versionen. Einmal den normalen Dacia Sandero und dann als 4 Zentimeter höher gelegte Outdoor-Look Version mit Namen "Stepway".
Die Plattform ist wie auch schon beim Vorgänger die des Renault Clio, nun aber die komplett neu entwickelte Kleinwagenbodengruppe mit Namen CMF auf welcher u.a. der Renault Clio V und der Renault Captur 2 basieren.
Optisch ist der neue Sandero richtig frisch geworden mit rundlicheren Linien, neuem markanten LED Tagfahrlicht und einer Form, die mich deutlich mehr an den Renault Clio erinnert als noch beim Vorgänger. Im Innenraum herrscht natürlich größtenteils Hartplastik, welches aber sauber verarbeitet ist und so auch aktuell in viele Volkswagen gerne mal zu finden ist (Hallo T-Cross / T-Roc oder Polo).
Bei den Platzverhältnissen bietet der Dacia Sandero erstaunlich viel Raum im Fond für Knie und vor allem Kopf. Die Bank ist angenehm gepolstert und die Außensitze gut ausgeformt. ISOFIX gibt es selbstverständlich auch. Stromversorgung für den Fond übernimmt einzig eine 12V Buchse. Schade, dass es keine USB Anschlüsse gibt, aber immerhin gibt es hier Strom. Vorne sitzt es sich auch kommod mit ausreichend Bewegungsraum und nun ist auch das Lenkrad nicht nur in der Höhe sondern auch in der Tiefe einstellbar. Die analogen Rundinstrumente mit dem monochromen Display für den Bordcomputer kennt man bereits aus dem Dacia Duster und es ist einwandfrei ablesbar und bietet alle notwendigen Informationen. Beim Blick dann auf die Mittelkonsole kommt erstmals die Frage auf:
"Sitze ich hier wirklich in einem DACIA?!"
Ein optimal im Sichtfeld platzierter Mediabildschirm zusammen mit einer Handyhalterung und dahinter befindlichen USB Buche ist modern und cool gelöst. Es gibt insgesamt 3 Möglichkeiten für das Infotainment. In der Basis wird das Handy zum Mediasystem (ähnlich wie beim VW Up!), gegen Aufpreis gibt es dann das Media Display mit 4 statt zwei Lautsprechern sowie Apple CarPlay bzw. Android Auto Anbindung. Wer dann das Werksnavi ordert bekommt das Media NAV genannte System. Der Bildschirm bleibt identisch wird lediglich um die Navigationsoption sowie kabelloses Apple CarPlay erweitert. Eine induktive Ladefläche für das Smartphone soll ebenso nachgereicht werden in Kürze wie u.a. ein Glasschiebedach und die Sitzheizung (alle Optionen noch nicht in der Preisliste aufgeführt). Ablage Fächer finden sich ausreichend und die Armauflage ist angenehm positioniert, leider aber nicht verschiebbar.
Unter der Motorhaube gibt es die Wahl zwischen einem Dreizylinder ohne oder mit Turbolader.
Den Einstieg bildet ein Ein-Liter-Saugmotor mit 65PS, darüber liegt dann der TCe genannte Turbobenziner mit 91PS. Für Sparfüchse gibt es diesen Motor noch als TCe 100 ECO-G, wobei der Motor um 10PS und 10Nm an Kraft gewinnt und dann mit Autogas befeuert werden kann. Die Kraftübertragung übernimmt beim Saugmotor eine 5-Gang Handschaltung, beim Turbomotor eine 6-Gang Schaltung. Optional für den 91PS-Benziner gibt es nun anstatt einem sequenziellen Schaltgetriebes ein stufenloses Automatikgetriebe, welches sehr angenehm arbeitet und gut zum komfortablen Charakter des Sandero passt.
Auf der Straße dann zeigt sich der neue Sandero (welchen ich als Stepway mit Automatik gefahren bin) als komfortabler Kleinwagen mit geringem Wendekreis, schluckfreudiger Federung und einer Lenkung, welche nun endlich mal einen Hauch Fahrbahnkontakt vermitteln kann. Assistenzsystem gibt es nun auch erstmals im neuen Sandero. So gibt es nun optional einen Totenwinkelassistenten, während eine automatische Notbremsfunktion bis 170 Stundenkilometer ebenso serienmäßig an Bord zu finden ist wie eine Reifendruckkontrolle, LED Abblendlicht, Seitenairbags vorn und hinten (Windowbags) oder aber eine Notruffunktion (eCall).
Beim Preis startet der Sandero wie schon erwähnt bei 8.490€ inkl. 19% MwSt
Dafür gibt es bekanntlich keine Klimaanlage oder gar ein Radio bzw. lackierte Stoßfänger oder Außenspiegel. Eben nur ein Auto um trocken von A nach B zu kommen. Bei uns in Deutschland jedoch werden Dacia Modelle durchschnittlich zu 80% als vollausgestattete Modelle verkauft. Somit liegt der Basispreis für einen Dacia Sandero TCe 90 Comfort bei 11.490€.
Der Aufpreis für die Offroad-Version Stepway liegt bei 1.000€ ausstattungsbereinigt, das CVT Getriebe kostet 1.200€ Aufpreis und die Flüssiggas Version (LPG) kostet lediglich 100€ Aufpreis.
Mein vollausgestatteter Testwagen (Sandero Stepway TCe 90 Comfort CVT) liegt bei 16.240€. Ein in meinen Augen günstiger Preis für das gebotene.
Den ausführlicheren Test habe ich natürlich wieder in einem Video für Euch:
DACIA Sandero Stepway TCe 90 CVT
Hier wären noch weitere Video's zu DACIA
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