Immobilien - Betongold oder Betonblei

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  • MÜNCHEN. Der Wohnungsbau in Deutschland steuert auf einen gefährlichen Kreislauf zu: Wegen des aktuellen Einbruchs der Bautätigkeit berichtet eine steigende Zahl von Baufirmen über finanzielle Schwierigkeiten, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag meldete. Schrumpfen erst einmal die Kapazitäten der Branche, würde das nach Einschätzung des Ifo-Konjunkturexperten zum Hemmnis für eine künftige Wiederbelebung werden.

    Gestiegene Materialkosten machen Projekte unrentabel

    „Die Stornierungen im Wohnungsbau türmen sich zu einem neuen Höchststand auf“, sagte Wohlrabe. Im August berichteten demnach 20,7 Prozent der Baufirmen über stornierte Aufträge, 44,2 Prozent der Unternehmen meldeten fehlende Neuaufträge.

    „Seit Beginn der Erhebung 1991 haben wir noch nichts Vergleichbares beobachtet. Die Verunsicherung im Markt ist riesig“, sagte Wohlrabe zu den Stornierungen. „Das ist bitter: Denn jede Wohnung, die heute nicht beauftragt wird, steht morgen nicht zur Verfügung“, kommentiert Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

    Für das kommende halbe Jahr befürchteten die Unternehmen mehrheitlich weitere Geschäftsrückgänge. „Wenn sich das noch länger hinzieht und viele Firmen aus dem Markt ausscheiden, weil sie pleite gehen, würden anschließend sogar bei guten Rahmenbedingungen die Kapazitäten fehlen, um die Wohnungsbauziele zu erreichen“, sagte Ifo-Wissenschaftler Wohlrabe. „Das ist ein mittelfristiges Risiko.“

    Wie andere Wirtschaftszweige auch ist die deutsche Baubranche in diesem Jahrzehnt mit einem demografischen Knick konfrontiert, weil viele ältere Arbeitnehmer in Rente gehen. Je schlechter die Lage auf dem Bau, desto geringer voraussichtlich die Neigung zur Einstellung neuen Personals – und damit die Kapazitäten in der Zukunft.

    Ziel der Bundesregierung sind 400.000 neue Wohnungen pro Jahr. Dies war nach übereinstimmenden Schätzungen schon bisher in weiter Ferne. Doch könnte es noch schlimmer kommen: „Wir werden in diesem Jahr noch rund 240.000 Wohnungen fertigstellen, weil wir die Auftragsbestände abarbeiten“, schätzt Bauindustrie-Hauptgeschäftsführer Müller. „Die große Delle erwarten wir im kommenden Jahr, da droht der Sturz weit unter 200.000 Wohnungen, die wir bauen können.“

    Eine Hauptursache der Malaise ist demnach der gleichzeitige Anstieg von Baukosten und Zinsen, der viele Bauprojekte unrentabel macht. „Einigen Betrieben steht das Wasser bereits bis zum Hals“, sagte Wohlrabe. „Aktuell melden 11,9 Prozent der Unternehmen im Wohnungsbau Finanzierungsschwierigkeiten. Das ist der höchste Wert seit über 30 Jahren.“

    Die Entwicklung wird sich nach Einschätzung des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) in den Jahren 2024 und 2025 noch einmal deutlich verschärfen. „Für 2025 wird ein Fehlbedarf von 700.000 Wohnungen erwartet, wenn politisch nicht sehr schnell gegengesteuert wird“, sagt GdW-Präsident Axel Gedaschko.


    Alarmstimmung im Wohnungsbau
    Stornierte Aufträge, insolvente Firmen: Branche verfehlt Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr deutlich Von Carsten Hoefer und Christof Rührmair MÜNCHEN.…
    www.vrm-epaper.de

    Eines Tages wird dein Leben vor deinen Augen vorüberziehen.
    Sorge dafür, dass es sehenswert ist.

  • Sozialer Brennstoff in atomarer Stärke. Schickt unsere derzeitigen Politiker heim. Was sich hier entwickelt, wird nicht spaßig werden.

    Deutschland ist doch sowieso nicht mehr Deutschland. Also auch egal, wenn es jetzt mit Karacho an die Wand gefahren wird. Kann ich mich nicht mehr drüber ärgern.

    Viele Grüße
    Oliver

  • Ich ärgere mich nicht, ich finde das sehr, sehr traurig. Viele anständige Menschen, die nicht über Finanzmittel verfügen, aber bislang ihr Leben unterjährig bestreiten konnten, kommen unverschuldet in schwieriges Fahrwasser. Die Miete wird ihnen die letzte Lebensqualität rauben. Viele junge Menschen können nicht in das eigene Leben starten weil der für sie bezahlbare Wohnraum fehlt. Am Ende wirst Du es in deinen Läden auch sehr schnell zu spüren bekommen.

    Allrad - Vorwärts geht es immer! :top:

    Aber vielleicht ist die Welt auch nicht verückt geworden - vielleicht hat sie nur aufgehört, normal zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Detlef59 (13. September 2023 um 19:53)

  • Passt doch zur Zukunftsperspektive des Kanzlers, dass alles läuft :top:

    Ihr seht das nur falsch, das Ruder dreht sich jeden Moment. Dann werden plötzlich die 400.000 zusätzlich dringend benötigten Wohnungen obendrauf gebaut. Alles kein Problem.

    Knowledge is knowing that a tomato is a fruit. Wisdom is knowing not to put it in a fruit salad

  • Ich ärgere mich nicht, ich finde das sehr, sehr traurig. Viele anständige Menschen, die nicht über Finanzmittel verfügen, aber bislang ihr Leben unterjährig bestreiten konnten, kommen unverschuldet in schwieriges Fahrwasser. Die Miete wird ihnen die letzte Lebensqualität rauben. Viele junge Menschen können nicht in das eigene Leben starten weil der für sie bezahlbare Wohnraum fehlt. Am Ende wirst Du es in deinen Läden auch sehr schnell zu spüren bekommen.

    Bekomme ich längst zu spüren. Ich habe auch kaum noch Lust. Das erste wird sein, dass ich die letzte Bedientheke in einem der drei Läden schließen werde. Ich kann diesen Service zu meinen persönlichen Lasten nicht mehr ewig anbieten. Erst 100.000 Verlust im Jahr, dann 120.000 Verlust im Jahr und wir laufen bald Richtung 150.000 € Verlust im Jahr. Habe ich doof auf der Stirn stehen?


    Kollegen von mir da hat die Frau und der Mann jeweils einen einzelnen Markt. Die Frau schiebt seit drei Monaten 6 bis 20 Uhr Schichten über die gesamte Woche (also die gesamte Öffnungszeit) und um die Kinder zu sehen muss der Mann mit den Kindern zwischendurch immer mal wieder zu ihr in den Markt fahren (ansonsten sind die KInder nachmittags beim Mann im Markt). Was ist das denn für ein Leben? Ich habe denen gesagt, die sollen den Sch...... liquidieren und aufhören oder zumindest nur einen Markt machen. Die gehen doch kaputt.

    Viele Grüße
    Oliver

  • Sozialer Brennstoff in atomarer Stärke. Schickt unsere derzeitigen Politiker heim. Was sich hier entwickelt, wird nicht spaßig werden.

    Das Problem ist ja in diesem Fall nicht nur in Deutschland gemacht. Die Leitzinsen sind ja in der gesamten westlichen Welt abstrus hoch. Das würgt den Wohnungsbau derzeit ab.

    Die aktuelle Regierung dagegen wirkt in meinen Augen auf ner anderen Ebene. Die reißen Deutschland als Wirtschaftsstandort ein.

    Und ich bin schwer verwundert warum Förderprogramme aktuell nur noch als Wahlgeschenke an den treuen Grünenwähler ausgerichtet werden. Wobei beim GEG ja im Grunde nur der Tritt in die Eier für den neureichen Grünenwähler geringer ausfällt weil die Förderprogramme so vermutlich eh nichts bringen.

    Ihr seht das nur falsch, das Ruder dreht sich jeden Moment. Dann werden plötzlich die 400.000 zusätzlich dringend benötigten Wohnungen obendrauf gebaut. Alles kein Problem.

    Ich habe letzte Woche mit nem Bauträger darüber gesprochen. Der meinte die Zinsen müssen nächstes Jahr auf 2% fallen. Sein Argument mit der Staatsverschuldung habe ich jetzt nicht verstanden, aber er ist überzeugt das es nächstes Jahr abgeht. Mal sehen, ich glaub da ja nicht dran.

    Ich habe denen gesagt, die sollen den Sch...... liquidieren und aufhören oder zumindest nur einen Markt machen.

    Ja, es wird da viel Klimaschutz durch Konsolidierung geben. Alles nicht ohne Hintergrund politisch...

    "I almost said that, but I decided I shouldn't say it."

  • Ich habe letzte Woche mit nem Bauträger darüber gesprochen. Der meinte die Zinsen müssen nächstes Jahr auf 2% fallen. Sein Argument mit der Staatsverschuldung habe ich jetzt nicht verstanden, aber er ist überzeugt das es nächstes Jahr abgeht. Mal sehen, ich glaub da ja nicht dran.

    Den Teil der Diskussion verstehe ich auch nicht

    wir sind auf dem Zinsnievau von 2010 und damals wurde gebaut wie blöde

    Kofferraum statt Hubraum !

  • Das Problem ist ja in diesem Fall nicht nur in Deutschland gemacht. Die Leitzinsen sind ja in der gesamten westlichen Welt abstrus hoch. Das würgt den Wohnungsbau derzeit ab.

    Die Leitzinsen sind immer noch viel zu niedrig im Euroraum.

    Das ist halt die Kehrseite der Medaille, wenn man den Markt anderhalb Jahrzehnte mit biligem Geld überflutet hat.

    Wenn die EZB die Inflation nicht bald in den Griff bekommt, dann entsteht dadurch noch viel mehr sozialer Sprengstoff, weil DAS merken 60 - 80% der Bevölkerung je Tag am eigenen Geldbeutel.

  • Den Teil der Diskussion verstehe ich auch nicht

    wir sind auf dem Zinsnievau von 2010 und damals wurde gebaut wie blöde

    Völlig richtig. Die diversen Objekte haben wir in zwischen Ende der 80er und Anfang 00er anfänglich mit 6,x % finanziert und später dann immer noch 4,x % gelöhnt.

    Das Problem ist nur, dass die Leute nach 10 Jahren quasi Nullzinsen, nicht mehr umdenken können und wollen und natürlich, dass sich die Preise den niedrigen Zinsen entsprechend angepasst haben.

  • Den Teil der Diskussion verstehe ich auch nicht

    wir sind auf dem Zinsnievau von 2010 und damals wurde gebaut wie blöde

    ? 2010 war der Leitzins bei 1%?

    Ich sehe hier wo ich wohne zwei Trigger im Bau. Das ganze Wohngebiet hier wurde um 2003-2005 hochgezogen. Also im unter 2% Bereich vom Leitzins her. Wir haben zwei Wohnungen aus diesem Zeitraum. Die wurden so schnell wie möglich vom Bauträger liquidiert als der Zins unter 1% gefallen ist um neues Eigenkapital zu schaffen.

    "I almost said that, but I decided I shouldn't say it."

  • Ich habe letzte Woche mit nem Bauträger darüber gesprochen. Der meinte die Zinsen müssen nächstes Jahr auf 2% fallen. Sein Argument mit der Staatsverschuldung habe ich jetzt nicht verstanden, aber er ist überzeugt das es nächstes Jahr abgeht. Mal sehen, ich glaub da ja nicht dran.

    Vielleicht kann Heggi das erklären, wir haben zZ bei 10 oder 15 jährigen Hypotheken geringere Zinsen als bei 5 jährigen. Das spricht für fallende Zinsen.

    "There's too many men, too many people, making too many problems

    And not much love to go 'round, can't you see this is a land of confusion?"

    M. Rutherford, 1986

  • Vielleicht kann Heggi das erklären, wir haben zZ bei 10 oder 15 jährigen Hypotheken geringere Zinsen als bei 5 jährigen. Das spricht für fallende Zinsen.

    Die derzeit leicht inverse Zinskuve spricht dafür, das Banken mit mittel- bis langfristig wieder mit sinkenden Zinsen rechnen.

    So weit so richtig.

    Was wohl auch so kommen kann und vermutlich im Sinn der EZB ist, wenn denn die Inflation irgendwann in den Griff zu bekommen ist.

    Wie lange das dauert, ist allerdings fraglich und zwar auch für Banker.

    Ich kenne Leute, die haben vor 5 oder 7 Jahre 20-jährige Festschreibungen für unter 2% eff. Zins abgeschlossen.

    Darüber dürften sich die Banken heute auch nicht mehr besonders freuen.

    Heißt aber im Umkehrschluss, dass man zur damaligen Zeit davon ausging, dass der Leitzins dauerhaft sehr niedrig bleibt. War aber falsch.

  • Was wohl auch so kommen kann und vermutlich im Sinn der EZB ist, wenn denn die Inflation irgendwann in den Griff zu bekommen ist.

    Wie lange das dauert, ist allerdings fraglich und zwar auch für Banker.

    Ich frage mich halt was die in den Griff bekommen wollen. Treiber der Inflation ist ja die Energiewende. Also mit der einfachen Definition das Energiewende im Grunde nur bedeutet das Energie teurer wird. Damit hast du die Ursache weltweit ex Asien und deckt alle Gründe vom Russen bis zur verschlafenen Investition ab.

    Den Haupttreiber der Inflation können also EZB und FED nicht mit Zinsen bekämpfen, oder? Kann es sein das sich irgendwann diese Erkenntnis durchsetzen muss bzw. vermutlich vor Erkenntnis der Punkt kommt an dem Energie erstmal nicht mehr teurer wird?

    "I almost said that, but I decided I shouldn't say it."

  • Völlig richtig. Die diversen Objekte haben wir in zwischen Ende der 80er und Anfang 00er anfänglich mit 6,x % finanziert und später dann immer noch 4,x % gelöhnt.

    Aber zu halbwegs stabilen Rohstoffkosten in DM, nicht in €-Lira. Im Moment steigen nicht nur die Zinsen, das Angebot wird knapper und die Materialpreise steigen. Das ist nochmal härter als in den 80ern.

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    M. Rutherford, 1986

  • Nur teilweise... Die Inflation in den restlichen westlichen Staaten incl. USA und Japan ist damit ja auch nicht zu erklären.

    Nein, siehe Handelsblatt, welches auch gerade berichtet hat, dass die Energiepreise der Haupttreiber auch dort sind. Dort ist halt Energiewende das die sich nicht politisch dagegen entschieden haben, sondern einfach verschlafen haben in neue Grundlast Infrastruktur zu investieren und auch nur auf Gas als Grundlaststabilisierung gesetzt haben.

    "I almost said that, but I decided I shouldn't say it."