... naja, oder auch nicht so schöne
Ich hatte ja angekündigt, dass ich einen neuen Thread erstellen werde, der in die Richtung Schraubertagebuch gehen wird.
Ich habe am Wochenende ein neues, altes, Spielzeug geholt.
Das Ganze war gleich noch ein erster Test, um die Zugfahrzeugqualitäten des ML zu testen.
Vorab mal der kleine Roadtrip als Kurzbericht.
Am Freitag den (geliehenen) Anhänger abgeholt, damit ich am Samstag in aller Früh zeitig losfahren konnte.
Mein eigener Anhänger ist leider 3cm zu schmal für das zu transportierende Objekt der Begierde.
Ich hatte mich mental schon darauf eingestellt, dass ich durchaus eine realistische Wahrscheinlichkeit von Stau habe, da es in 11 Bundesländern Osterferienstart war und entsprechend viel Reiseverkehr zu erwarten war.
Aber: ich hatte wirklich Glück!
Sowohl auf Hin- als auch Rückweg keinen einzigen Stau (die Gegenfahrbahn dagegen mehrfach).
Es boten sich sehr schöne Bilder:
wie auch:
Je später es wurde, desto besser wurde das Wetter, aber die Straßen wurden auch voller:
Mit 2 größeren Pausen bin ich die gesamte Strecke gefahren.
Das Ledergestühl im ML demnach zwar Langstreckentauglich, aber dennoch etwas hart.
Sprich: Popo aua aber sonst alles bestens.
Der Tempomat in Verbindung mit dem V8 und der ollen 5 Gang Opamatik macht seine Sache gut.
An Steigungen bemerkt man nur am leichten Sprung vom 5. in den 4. Gang, dass da eine Steigung ist
Runterwärts wird sogar ab ca. 10km/h über eingestelltem Limit aktiv die Motorbremse genutzt indem die AT runterschaltet und den kleinen Gang hält - ich bin beeindruckt!
Einem so alten Wandlerrührwerk hätte ich das so nicht zugetraut, auch nutzt der Benz das (nicht so reichlich) vorhandene Drehmoment und versucht relativ lang, im hohen Gang zu bleiben - 4,3L sind halt nur 4,3L, Leistung liegt eben erst obenrum an von daher bleibt Schalten gar nicht aus.
Meine Reisegeschwindigkeit lag bei echten 90-95 km/h (LKW Reisetempo) und der Verbrauch auf den 480km Hinweg bei errechneten 11,7L mit (leerem) Anhänger.
Hier noch ein Foto vom Gespann unterwegs:
Und vor Ort angekommen sich das Objekt der Begierde angeschaut, Mängel gesichtet, aufgeladen, gesichert und ab dafür bevor es sich der Verkäufer anders überlegt
Und nun wird es interessant!
Es handelt sich um einen "stinknormalen" Audi A6 Avant (deswegen der Threadtitel, angelehnt an den damaligen Audi Werbespruch: "Schöne Kombis heißen Avant").
Der Quell der Freude und der Grund, insgesamt knapp 950km durch Deutschland zu gurken steckt unter der Haube.
Hier erstmal Fotos:
Es ist ein 2,7 L V6 Biturbo Motor in Verbindung mit einem 6 Gang Handrührwerk und Allradantrieb.
Kommt bekannt vor?
Das liegt daran, dass der fast identische Motor im Audi S4 werkelt und dieser auch die Basis für den sicherlich bekannten Audi RS4 Motor ist (der ist allerdings deutlich verfeinert von Cosworth inkl. eigenem Guss).
Hier mal die Randdaten:
(per Software und Einlassnockenwelle gedrosselte) 230PS bei 5800 U/Mins, 310 NM von 1700-4600 U/Mins, 243 km/h, 7,4s 0-100
Klingt alles nicht nach viel Spaß, macht es auch nicht
Aber die Basis ist perfekt für das, was ich damit vorhabe.
Einen "Sleeper" mit ordentlich Wumms - Leistungsmäßig habe ich mich noch nicht festgelegt, Fakt ist aber jetzt schon, dass die Turbos rausfliegen und durch größere Exemplare ersetzt werden.
Die Originallader schaffen nur mit Chip so um 280-300PS, mit Downpipes und Auspuff kommen auch schonmal 320 PS bei rum - aber dann halten sie nicht mehr lange.
Der Motor wird ausgebaut werden und einmal komplett durchgecheckt, zum Einen weil man nur so die Turbos wechseln kann und zum Anderen, weil der Motor im eingebauten Zustand *sehr* verbaut ist.
Ich will noch nicht zu viel verraten, auch weil meine Ziele noch nicht endgültig feststehen - aber Spaß wird die Kiste machen, wenn ich damit fertig bin.
Die Frage ist eigentlich nur, ob ich grenzwertig aufs Serienmaterial gehe (ca. 500 Pferdchen) oder ob ich gleich ne Nummer größer rangehe wobei das dann wieder spürbar teurer wird.
Der Wagen hat, bei DEM Preis zu erwarten, etliche Mängel von denen die gravierendsten (die ich entdeckt habe) folgende wären:
- Steuerkette schleift am Ventildeckel
- Zusatzwasserpumpe stark undicht
- Kombiinstrument spinnt bzw. ist tot
- Motorleuchte ist an
- diverse optische Mängel
Der Motor selber läuft seidenweich, springt warm wie kalt sauber an und bläut nicht.
Auch sind die Turbos noch heile, wobei das eh egal ist da sie rausfliegen.
Getriebe ebenfalls kein Befund.
Die Mängel sind allesamt bei der 2,7er "Diva" bekannt und im wirklich überschauberen Bereich zu richten (sofern man selber schrauben kann).
Es sei an dieser Stelle nur gesagt, dass der bezahlte Preis allein dem Schaltgetriebe entspricht, sollte ich schlachten (was ich nicht mache).
Der Verkäufer wusste einfach nicht, was er da hat.
Er hat sich nur gewundert, warum so viele für den Wagen angerufen haben... aber er war so fair, ihn mir zu reservieren weil ich eben eine so lange Anfahrt hatte (und der Erste war, der am Telefon zugesagt hat).
Für ihn, und viele andere sicherlich auch, ist das einfach ein alter, abge****ter A6 der quasi verschrottet gehört ;):D
Die Rückfahrt verlief ohne weitere Zwischenfälle, die nun insgesamt ca. 2,3to hinter dem ML hat man allerdings schon gemerkt wenns Bergauf ging - der Wagen ging in den 3. Gang bei 3500 U/Mins (und hat die 95 dabei sauber eingehalten, egal welche Steigung, klasse Sound dabei ) und hat sich doch spürbar mehr aus dem Tank gezogen als auf dem Hinweg ;).
Aber wer arbeitet, darf auch viel trinken - das halte ich beim Boot so, also darf es beim Auto auch so sein.
Ich habe vor Ort bei der Abholung nochmal vollgetankt (1,36 für E10), musste aber an der Autobahn noch einen Kurzstopp einlegen und habe dort nochmal 10L nachgetankt für dreiste 1,54 für E10.
Das waren 60km mehr, als ich gebraucht hätte laut Bordrechner und Kopfrechnung.
Bei "meiner" Stammtanke (von der ich auch den Anhänger hatte btw.) kostet E5 nur 1,36 und entsprechend wollte ich dort volltanken.
Mhjaaaaaaaaa.... es wurde knapp, sehr knapp:
Normalerweise fahre ich die Autos nicht so leer (wegen Dreck im Tank der dann angesaugt wird), aber die 8% Steigung auf den letzten Kilometern hat ordentlich am Inhalt gezehrt (und auch die gingen problemlos mit 95...:D) - ich hätte auch einfach langsamer fahren können, aber ich wollte nach Hause.
Ich freue mich auf das neue Projekt, auch wenn es etliches an Zeit benötigen wird.
Aber es ist ein "ich will" Projekt und kein "ich muss" der Unterschied ist essentiell wichtig!
Ich habe mir keine Zeitgrenze gesetzt, aber die ersten größeren Arbeiten werden erst im Herbst stattfinden da jetzt erst das Boot vorgeht.
Der ML, das an dieser Stelle noch abschließend eingeschoben, hat übrigens keinerlei Kühlwasser verbraucht und auch keinen messbaren Ölverbrauch gehabt.
Das sagt mir 2 Sachen:
- der Motor ist gesund
- ich habe ausreichend gut gearbeitet (denn sowohl Kühlwasser als auch Öl war beides undicht und dröppelte raus was ich dann ja behoben habe)
Verbrauch auf dem Rückweg lag bei 17,4L was angesichts der Fahrweise und des Gesamtgewichts in Ordnung geht (2,2 to Fahrzeug + 2,3 to Anhängelast).
Ich hoffe unterhalten zu haben.
EDIT: maximal 25 Grafiken erlaubt, also 2 entfernt.