Elektromobilität - Zukunft, Chancen, Probleme

Zitat von DocMonka

Interessant, dass manche hier auf einigen Gebieten regelrechte Ober-Tekkies sind und ich, der einen technischen, hoch spezialisierten Beruf habe, mich regelmäßig frage „wovon zur Hölle reden die?“…

…aber bei E-Autos, die mit einem Sack voll Software kommen und einem mit ihren Ladeplanungs-Apps geradezu den Poppes abwischen, verzweifeln sie.

Bei mir kommt das daher, weil ich 40 Jahre lang Software entwickelt habe und seit seit 20 Jahren immer nur mit dem Kopf schütteln kann, was im Bereich der "User-Software" so auf den Markt geworfen wird. Mein Vertrauen in diese Softwaren ist nur unwesentlich größer als Null.

Zitat von Detlev

Bei mir kommt das daher, weil ich 40 Jahre lang Software entwickelt habe und seit seit 20 Jahren immer nur mit dem Kopf schütteln kann, was im Bereich der "User-Software" so auf den Markt geworfen wird. Mein Vertrauen in diese Softwaren ist nur unwesentlich größer als Null.

Exakt so! Als SW-Entwickler kann ich nur den Kopf schütteln, was manche so abliefern, da scheint keinerlei Anspruch an die eigene Arbeit zu bestehen. Bei Bosch war ich so sauer, dass ich denen vor ein paar Jahren mal ein Angebot zur Beratung in Sachen Entwicklung geschickt habe. Gab natürlich keine Reaktion

Man sieht halt auch gut, dass SW bei deutschen Herstellern keinen Stellenwert hat oder sie es wirklich schlicht nicht können. Da Beispiel, über das ich mich aktuell gerade ärgere: Von Mercedes gibt es eine App zum Zugriff auf die Bedienungsanleitungen. Nützlich wäre die allerdings nur, wenn die dort hinterlegten Bedienungsanleitungen auch ein Inhalts- und Schlagwortverzeichnis hätten. Man kann nur nach Stichworten suchen, die man kennen muss und selbst dann findet man nicht alles aus der Papieranleitung. Ach ja, es sind auch nicht alle Anleitungen die es in Papier gibt verfügbar. Was aber funktioniert ist, dass man bei wirklich jedem Start eine Warnmeldung bestätigen muss.

Da wäre ein Pdf zum Herunterladen deutlich preiswerter und nützlicher, vor allem aber fragt man sich, ob irgend jemand der das Ding entwickelt hat oder die Verantwortung für die Spezifikation trägt, es auch mal selbst genutzt hat. In den Bewertungen der App wird das übrigens seit mehreren Jahren kritisiert, sie sind also nicht einmal in der Lage auf Benutzerrückmeldungen zu reagieren.

Und Leuten, die eine elektronische Bedienungsanleitung nicht hinbekommen, denen soll ich bei anderer Software trauen?

Außen hui, innen.... ach vergiß es...

Munter bleiben: Jan Henning

Zitat von Westfale

Da wäre ein Pdf zum Herunterladen deutlich preiswerter und nützlicher

Geht in der BMW App übrigens über den Umweg, dass man es teilt. Dann Ziel auswählen, zack, PDF.

Zitat von Amtrack

Der neue Taycan scheint so richtig ordentlich überarbeitet worden zu sein.
Volle Ladeleistung schon ab (angeblich) 15°C.

Ebenso volle Motorleistung direkt ab Start, egal ob das Ding gerade in der Ecke stand.
Ob das im Winter auch so ist... da bin ich noch überfragt.

Das sind schon Ansagen.

... ich würde ja gerne Praxiserfahrungen liefern. Normal sollten wir ihn ja schon haben, wenn das "Bremsleitungsproblem" nicht wäre.

Aber es spielt auch immer die individuelle Konfiguration mit rein. Deshalb haben wir bei den Rädern auch die 20 Zoll Taycan Turbo Aero Räder genommen (Serie ist 19 Zoll).

Da es ja bei uns ein Langstreckenfahrzeug wird, hatten wir bei der Konfiguration die Reichweite schon immer im Hinterkopf.

Und tatsächlich liegt die konfigurationsspezifische WLTP-Reichweite unseres Taycan 4S mit Performance-Plus-Batterie (97 kWh netto bei 105 kWh brutto) mit 636 km nur 6 km unter der maximal möglichen Reichweite von 642 km.

EDIT: Weil´s mir gerade einfällt. Wie ich auf einigen Videos gesehen habe, hat der neue Taycan (keine Ahnung, ob es beim alten auch schon so war) eine Anzeige im Display, mit welcher Geschwindigkeit er beim aktuellen SOC und der aktuellen Akkutemperatur laden würde.

Dumme Frage vom Laien: Was interessiert eigentlich die Brutto Akku Angabe?

Nutzen kann man doch nur netto, oder verstehe ich das falsch?

Ich meine, ich rede beim Verbrenner ja auch nicht vom Brutto Tankinhalt und rechne die 2l im Ausgleichsbehälter und die in der Leitung mit dazu.

Ja…sind das Geheimnis des BMS sonst nichts.

Zitat von Heinz

Ich plane meine Fahrten so, dass ich mir die Ladestationen im Vorfeld aussuche und auch als Ziel eingebe, das meist nach gut 300 km, wenn ich mit 100% losfahre. Das mache ich, weil ich keine Lust habe, mich vom Navi an einen 50 kW-Lader oder eine Ladestation ohne Toilette oder Lokal in der Nähe lotsen zu lassen., Dennoch bekomme ich die Ansage häufig, weil der Enyaq dann eben mit mindestens 10% ankommen möchte, mir aber auch 5% reichen.

Die Ladeplanung mit 4.x ist wohl nicht schlecht. Bisher kenne ich die ja nur aus Videos. Im i3 finde ich die eher seltsam dagegen. Im enyaq kann ich ja auch ionity filtern oder auch Mindestladeleistungen. Kann man ja nur 100kw+ nehmen z.B. Man muss sich da wohl lösen, dass man sagt "Ich will da laden" (was man weiterhin kann) oder ob man dem Karren sagt "Mach mal", weil dann wärmt er ggf. auch noch vor. Zwischenladen falls es die Blase erfordert kann man ja trotzdem und dann passt er sich ja wieder an.

Hier vergleicht der Speicher MEB3 und MEB4:

Hier speziell die "neue" Ladeplanung:

Ob das mit dem SOC80 jetzt wirklich bis Eisentratten gegangen wäre kann ich natürlich noch nicht beurteilen, laut GM wären das 337 km was ich bei einer Solofahrt durchaus als realistisch ansehen würde, zumal ich ja mit SOC100 losfahren würde. Dann wären nochmal 320 km bis zum Ziel zu fahren. ABRP sagt dagegen, nach 221 km (Walserberg), dann nochmal 229 km (vor Kranj), dann nochmal 208 km zum Ziel. Das klingt mir relativ pessimistisch gerechnet. Ich sach mal so, mit dem i3 mit halb so großer Batterie fahr ich da mit 130 durch und lad dann tatsächlich am Walserberg...

Zitat von Martin

Ich würde durchdrehen.

Leben am Limit. Hab ich auch schon geschafft. Glaub 2% sogar. Bin aber auch, siehe gestern, durchaus eher der Schisslader. Noch. Denke, das gibt sich mit der Erfahrung.

Zitat von Jan Henning

Das war schon beim Verbrennerfahren so: Ich erinnere mich noch wie ich mal mit dem E91 335er die 400km bis Luxemburg nicht ohne Kraftstoffergänzung geschafft habe - weil nachts die Bahn frei war....

Als die A8 noch zweispurig und ohne Standstreifen hier war hatte ich übersehen, dass zwischen München und Augsburg erst in Dasing wieder eine Tanke kommt. Ich bin dann Adelz- oder Odelzhausen mit dem E36 samt Wohnwagen mit Reichweite auf dem Display - - - abgefahren... Da fährste auch sehr sehr sanft. Ohne Standstreifen und dann noch die Kiste am Heck...

Zitat von Martin

Und ich gehe auch davon aus, dass sich da in den nächsten Jahren noch einiges verändern wird. Auch wenn man das nur 3x im Jahr braucht, bei 10min Ladezeit für 500km Strecke wird der Kreis derer kleiner, die eben diesem Argument unterliegen.

Wenn man sich mittlerweile die Ladestationsdichte anschaut, dann findet man eigentlich überall was. Klar, nicht immer nen 475kw-Schnelllader. Aber man findet was. Gab auch schon Dorftankstellen die leider nur bis 18 Uhr offen hatten und wo ich dann weiter fahren musste.

Ich hab da jetzt mal BAL genommen, man könnte auch woanders suchen, in Hessen z.B. : Ladestation für e-Autos: Karte aller Ladesäulen in der Nähe (adac.de)

Es gibt mehr als man denkt:

Zitat von Georg

Dumme Frage vom Laien: Was interessiert eigentlich die Brutto Akku Angabe?

Nutzen kann man doch nur netto, oder verstehe ich das falsch?

Wenn der Akku nicht dauernd voll geladen wird, dann ist das gesünder für ihn. Je größer der Unterschied netto/brutto, desto besser eigentlich. Also solange netto nicht zu klein ist

Zitat von Stefan

Wenn man sich mittlerweile die Ladestationsdichte anschaut, dann findet man eigentlich überall was. Klar, nicht immer nen 475kw-Schnelllader. Aber man findet was. Gab auch schon Dorftankstellen die leider nur bis 18 Uhr offen hatten und wo ich dann weiter fahren musste.

Ich hab da jetzt mal BAL genommen, man könnte auch woanders suchen, in Hessen z.B. : Ladestation für e-Autos: Karte aller Ladesäulen in der Nähe (adac.de)

Der Link hat mich ja jetzt schon ein bisschen neugierig gemacht

Hier bei uns im Ort hätte es ja schon die Möglichkeit mit 300 kw schnellzuladen.

In unserem Ort an der Ostsee sieht es dagegen nicht mehr so doll aus, das stärkste ist ein 100 kw-Lader, die restlichen können nur maximal mit 22 kw laden was ich so laut der App gesehen habe. Nee danke, ohne mich

Zitat von Otti

Hier bei uns im Ort hätte es ja schon die Möglichkeit mit 300 kw schnellzuladen.

In unserem Ort an der Ostsee sieht es dagegen nicht mehr so doll aus, das stärkste ist ein 100 kw-Lader, die restlichen können nur maximal mit 22 kw laden was ich so laut der App gesehen habe. Nee danke, ohne mich

Du könntest jeweils daheim anstecken, brauchst nicht mal pinkeln gehen

Zitat von Martin

Du könntest jeweils daheim anstecken, brauchst nicht mal pinkeln gehen

Pinkeln tun wir nicht auf der 650 Kilometer Strecke, normalerweise.

So weit kommt noch kein E-Auto. Und zuhause habe ich doch auch keine 300 kw Ladesäule rumstehen 🤔

Zitat von Otti

Hier bei uns im Ort hätte es ja schon die Möglichkeit mit 300 kw schnellzuladen.

In unserem Ort an der Ostsee sieht es dagegen nicht mehr so doll aus, das stärkste ist ein 100 kw-Lader, die restlichen können nur maximal mit 22 kw laden was ich so laut der App gesehen habe. Nee danke, ohne mich

Beim Ferienhaus wirst schon irgendwo ne Steckdose haben

Zitat von Stefan

Beim Ferienhaus wirst schon irgendwo ne Steckdose haben

Und dann, das sind doch nur geringste Mengen die da in den Akku gehen.

Das ist ja genauso wie wenn du an der Tankstelle den Sprit langsam in den Tank reintröpfeln tust, das kann man doch nicht ernsthaft als DIE Zukunft der automobilen Fortbewegung sehen

An einem Ferienhaus kommt es seltenst darauf an in kurzer Zeit einen vollen Akku zu haben. Und über Nacht ist bei allen Fahrzeugen wieder so viel drin, dass man problemlos einen Schnelllader erreicht. Am Ende kann man noch höchstens argumentieren, dass es bei dieser Art von Ladung die höchsten ladeverluste gibt.

Zitat von Stefan

Wenn der Akku nicht dauernd voll geladen wird, dann ist das gesünder für ihn. Je größer der Unterschied netto/brutto, desto besser eigentlich. Also solange netto nicht zu klein ist

Das weiß ich auch und es wird ja auch verhindert, dass er ganz voll geladen wird - also wozu dann diese Kapazität angeben? Damit man weiß, wie viele Reservezellen man hat wenn einzelne im Lauf der Zeit sterben?

Zitat von Otti

Und dann, das sind doch nur geringste Mengen die da in den Akku gehen.

Das ist ja genauso wie wenn du an der Tankstelle den Sprit langsam in den Tank reintröpfeln tust, das kann man doch nicht ernsthaft als DIE Zukunft der automobilen Fortbewegung sehen

10 Stunden mal 2,3kw abzüglich bissle Verlust sind auch 20 kwh zwischen 21 und 7 Uhr.

Man unterschätzt den Faktor Zeit.

Aber man sieht Deine Denkweise

Zitat von michel k

An einem Ferienhaus kommt es seltenst darauf an in kurzer Zeit einen vollen Akku zu haben. Und über Nacht ist bei allen Fahrzeugen wieder so viel drin, dass man problemlos einen Schnelllader erreicht. Am Ende kann man noch höchstens argumentieren, dass es bei dieser Art von Ladung die höchsten ladeverluste gibt.

In der Tat. Scheint kein Problem zu sein. Fährt man halt nach Dänemark.

Die Überlegung war ja schon mal da: RE: Elektromobilität - Zukunft, Chancen, Probleme

Zitat von Otti

Und dann, das sind doch nur geringste Mengen die da in den Akku gehen.

Das ist ja genauso wie wenn du an der Tankstelle den Sprit langsam in den Tank reintröpfeln tust, das kann man doch nicht ernsthaft als DIE Zukunft der automobilen Fortbewegung sehen

Man kann es auch so sehen: mit dem E-Auto musst Du gar nicht erst zur Tankstelle fahren. Meine Schwiegermutter lädt ihren Dacia Spring ausschließlich über SchuKo.

Und wenn Dir 2,3 kW nicht reichen, lässt Du halt ne CEE-Dose legen oder installierst eine Wallbox.

Zitat von Otti

Und dann, das sind doch nur geringste Mengen die da in den Akku gehen.

Naja, du beschreibst gerade genau mein Szenario für den diesjährigen Urlaub.
Der letzte Ionity HPC steht bei Zadar und von da aus sinds nochmal knapp 190km bis zum Haus.

Von dort aus hast du "schnell"lademäßig die nächste Möglichkeit im 20km entfernten Makarska (120kW bei Kaufland oder 50kW bei Lidl) oder im 50km entfernten Split (120kW Kaufland, 120kW Porsche, 50kW Lidl).

Von daher *muss* ich da am Haus laden.
Und ich habe da bisher nur eine einfache 230v Steckdose aussen, weil zum einen bisher keine Notwendigkeit und zum anderen noch keine optisch schöne Möglichkeit gefunden, vom Sicherungskasten aus aufputz das Kabel zum Parkbereich zu bekommen.

Die praktikablere Lösung ist es allerdings, die vorhandene 400v Dose in der Garage des Nachbarn zu nutzen - da kann ich dann regulär mit maximal 11kW laden und habe so über Nacht (10-7 Uhr = 9h = 99kWh) das Auto mehr als voll.
Hier kann ich demnach auch installationsschonender mit weniger Ladeleistung laden, kroatische Verkabelung ist halt doch anders als die unsrige .
Die Erlaubnis von ihm habe ich schon dort laden zu können.

Ob ich das nutze, muss ich noch sehen.
Der Diesel steht ja eh schon vor Ort, und unsere üblichen Strecken beschränken sich aufs Einkaufen (Makarska oder Omis) oder eben Restaurants.
Soll heißen: die Kiste(n) steht eh mehr, als das sie fährt und für die Gurkerei im Umkreis reicht auch das 2,3kW Schnarchladen.
Strom ist ja vglw. günstig dort unten, von daher sind die Ladeverluste bei dem überschaubaren Zeitraum auch wurscht.

Und wie Ove Kröger zu sagen pflegt:

Zitat von „Doc Tesla“

Steht er, dann lädt er!

Zitat von Amtrack

Die praktikablere Lösung ist es allerdings, die vorhandene 400v Dose in der Garage des Nachbarn zu nutzen - da kann ich dann regulär mit maximal 11kW laden und habe so über Nacht (10-7 Uhr = 9h = 99kWh) das Auto mehr als voll.

Auf der Steckdose vom Nachbarn laden ist immer gut. Einer der unbezweifelbaren Vorteile der Elektromobilität ist die Steckdose vom Nachbarn.