mir geht das schon länger durch den Kopf, dass ich Allrad (außer für Autos von Berufsgruppen wie Förster) für überflüssig halte; aber gerade die Tage mit ihren winterlichen Straßenverhältnissen kam's mir wieder in den Sinn, ob ich nicht doch meine Meinung ändern sollte... nein, eigentlich nicht
bin jetzt auf folgenden interessanten Artikel gestoßen von Wilhelm Hahne, der nach seiner Kritik an Audi schon vor 30J von der Marke auf ne schwarze Liste gesetzt wurde und nie mehr zu Probefahrten etc eingeladen wurde.... wirft ein peinliches Licht auf Audi... derzeit werden Lobeshymnen gestartet im Kontext 30J Allrad und dass das bald jedes Auto hätte;)
http://www.motor-kritik.de/common/10121501.htm
ich bin dieses Jahr nur zwei Allradler gefahren und beide Autos haben mich sehr enttäuscht, das war einmal der spaßbefreite X3 mit 2.0 Motor sowie der 997 Turbo von einem sehr geschätzten Forumsbekannten.
Allerdings war beides auf trockener Straße, wo ein Allrader aus meiner Sicht null Sinn macht, er verschenkt ja immer Leistung und davon kann man nie genug haben...
Wenn man sich vor Augen hält, dass ein durchschnittlicher Dreier - laut dem Artikel oben - ca. 100kg mehr wiegt mit Allrad, dann muss einen das doch gehörig abschrecken: Langsamer, mehr Verbrauch, behäbiger, weniger komfortabel, höhere Kosten....
Ich denke, dass meist die Entscheidung wenig rational gefällt wird, denn ich hatte die vergangenen 10J nur eine einzige Situation, wo ich mit dem BMW feststeckte im Schnee, allerdings hatte ich SR drauf. Und wegen einmal Feststecken in 10J, kauft man ja nicht so ein System;)
Vermutlich geht es so in Richtung Porsche, dort kaufen viele beim Carrera den Allradler, weil er hinten breiter ist, reine Optikfrage oder sind halt gezwungen, weil der Cruiser Turbo nur mit eben solchem angeboten wird... oder wie ein Kollege die Tage sagte, er fährt VW wg dem Antrieb vorn, denn seine Frau traut sich sonst im Winter nicht auf die Berge im Dorf... dabei ist der HR-Antrieb ja bergauf von Vorteil wegen der Entlastung der VR...
eine andere Kollegin meinte, im Notfall fährt sie die Auffahrt vor ihrem Haus mit dem BMW immer rückwärts hoch... das ginge dann gut.... mh, scheinbar ist alles nur eine Frage der Einbildung? Oder?
(ein Argument gegen den Allradler ist auch noch, dass ja beim Bremsen alle gleich sind (ggf der Allrader schlechter wegen mehr Gewicht) und der Allradler die Straßenverhältnisse beim Beschleunigen nicht mitbekommt und dann viel zu schnell fährt.. einige Male gesehen die Tage, als mich (!) SUVs auf der BAB überholten
)
Letztlich ist Allrad wohl eine Wohlstandserscheinung und setzt sich immer stärker in der Luxusklasse durch, BMW macht ja derzeit auch mit dem 7er Werbung dahingehend, auch wenn es keiner braucht. Dort, wo man in den Wintermonaten tatsächlich drüber diskutieren könnte, dass der Allrad Sinn macht, im Hinterland des Balkans fährt keiner Allrad, weil a.) die Menschen dort selten Geld übrig haben für überflüssiges und b.) jeder mit seinem Skoda oder Dacia hervorragend durch den Winter kommt bei Verhältnissen, wo der Deutsche verschreckt daheim bliebe, aber auch da wird irgendwann die Hauptstraße geräumt...
Summary: es ist ein Wohlstandsthema und wir sind froh, dass wir solche Fragestellungen haben (dürfen) und die Wahl haben, was wir fahren, rational oder nicht, rationale Argumente gibt es wohl nur für den Förster und sonstige Waldbesitzer, wie Heinz:D
in dem Sinne, guten Rutsch!

