Stuttgart21 Fortschritt oder Desaster?

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  • Vor 15 Jahren wurde darüber abgestimmt, ob der Kopfbahnhof in Stuttgart als Durchgangsbahnhof umgebaut werden soll. Damals war die Rechnung, daß die Kosten durch den Verkauf des freiwerdenden Geländes, refinanziert werden könnten.

    Inzwischen fallen aber Kosten in Höhe von mehreren Milliarden an. Auch der Nutzen ist nicht mehr so ganz nachvollziehbar. Aus diesem Grund gehen viele Bürger auf die Straße und demonstrieren.

    Eigentlich sollte im Oktober ein Gericht entscheiden, ob nun abgerissen werden sollte, oder nicht. Die Realität sieht so aus, daß bereits seit letzter Woche die Bagger den Nordflügel platt machen.

    Die Verantwortlichen teilten gestern der Presse mit, daß sie zu Gesprächen bereit wären. Bis zu diesem Termin könnten die Gegner weiter demonstrieren, aber die Verantwortlichen würden keinen Baustop erteilen.

    Irgendwie schon seltsam zu sagen, wir sprechen mit euch über den Abriß, aber bis dahin wird das Ding weiter dem Erdboden gleich gemacht.

    Hier eine Webseite der Gegner

  • Es ist ein Fortschritt, wenn Züge an einem Bahnhof durchfahren können und nicht wieder ein Stück zurück müssen um weiter zu kommen.

    Es ist ein großer Fehler, wenn unglaubliche Kosten entstehen.
    Anfangs war man mal bei 2 Milliarden,
    derzeit ist man der Öffentlichkeit gegenüber bei weit über 4 Milliarden.
    Fachleute sagen, am Ende wird man bei über 8 Milliarden landen.
    Die Strecken Frankfurt-Köln, Nürnberg-München und Nürnberg-Erfurt bestätigen diese Kostenexplosionen.

    Dafür bekommt man eine Strecke für Züge, die bei Hitze und Kälte nicht fahren können.
    Die Möglichkeit zum Erwerben eines Fahrtrechts ist absolut kundenfeindlich.
    Aufschläge, Aufschläge, Warteschlangen, unterschiedliche Preise für gleiche Strecken usw. weil das EDV-System fehlerhaft scheint.
    Service im Zug? Naja ...

    Fazit: Stuttgart21 dann, wenn es klar Verbesserungen bringt.
    S21 dann, wenn die Bahn als "privates Unternehmen" das bezahlt und nicht Michel Deutsch.
    S21 dann, wenn die Kosten ohne Wenn und Aber gedeckelt sind und die Verantworltichen mit ihrem privaten Vermögen für die Mehrkosten haften.
    Stand soeben: Stuttgart21 nein und die Verantwortlichen vor Gericht.

    Gruß micha1955

  • Auch der Nutzen ist nicht mehr so ganz nachvollziehbar.



    So sieht es aus. Dem gesamten Land werden die Mittel für Infrastrukturelle Maßnahmen die nächsten Jahre fehlen, die hier verbuddelt werden. Andererseits schafft es eine Menge Arbeitsplätze, bleibt zu befürchten, dass nur die Osteuropäer davon profitieren --> Komplette Baukolonnen aus Rumänien.

    Warum kann man sich nicht ein gutes Beispiel an anderen Städten/Bahnhöfen nehmen, und diese Ideen dann in etwas sinnvollem Umsetzen? Ich frage mich schon lange warum jeder Reisende in S durch den Talkessel geschleust werden muß. Beispiel: Ein Durchgangsbahnhof am Flughafen, und der Endbahnhof in der Stadtmitte kann bleiben und um die Hälfte zurückgebaut werden.

    Gruß
    Martin

    An alle Mitmenschen, die es mit mir aushalten, ohne mich gleich im Wald aussetzen zu wollen: Danke :hi:

  • Ich fahre eh nie Zug von dem her kann es mir fast egal sein, allerdings denke ich es ist ein Gewinn für Stuttgart und bringt eine Menge Arbeitsplätze die beim Umbau beschäftigt sind.

    Von dem her pro S21!

    Kann das ganze getwittere und gefacebooke schon nicht mehr lesen was die Polizei jetzt macht und was ganz schlimm ist und und und. Für mich macht es den Eindruck, dass es gerade IN ist zu demonstrieren.

    Youngdriver

  • ... Ich frage mich schon lange warum jeder Reisende in S durch den Talkessel geschleust werden muß. Beispiel: Ein Durchgangsbahnhof am Flughafen, und der Endbahnhof in der Stadtmitte kann bleiben und um die Hälfte zurückgebaut werden. Gruß Martin

    Das is natürlich eine besonders raffinierte Idee und würde auch den LKW-Transport auf Bahngleisen unterstützen :top:. Gibt es diese Idee schon lange und wenn, warum wurde sie nicht verfolgt?

    Gruß micha1955

  • Eindeutig PRO S21, allerdings hätte man das Gemäuer des alten Bahnhofs ruhig so erhalten können.

    HIER kann man schön mitverfolgen was abgeht. Eine handvoll pseudo Demonstranten, LKWs, die vor dem einfahren auf die Baustelle auf versteckte Akivisten kontrolliert werden. :D Man hat ja sonst nix zu tun.

    BYE BYE

    12FLY:)

    FÜR DEN ERSTEN EINDRUCK GIBT ES KEINE ZWEITE CHANCE / Anima Sana In Corpore Sano
    Hathor II 09/2011

    2 Mal editiert, zuletzt von 12fly (1. September 2010 um 08:26)

  • Das is natürlich eine besonders raffinierte Idee und würde auch den LKW-Transport auf Bahngleisen unterstützen :top:. Gibt es diese Idee schon lange und wenn, warum wurde sie nicht verfolgt?

    Keine Ahnung :confused: Das habe ich mir so gedacht als ich andere Situationen betrachtet habe.

    An alle Mitmenschen, die es mit mir aushalten, ohne mich gleich im Wald aussetzen zu wollen: Danke :hi:

  • Keine Ahnung :confused: Das habe ich mir so gedacht als ich andere Situationen betrachtet habe.

    Es gab ja auch mal den Vorschlag, dass man z.B. (willkürlich) bei Reutlingen einen Umladebahnhof auf die grüne Wiese stellt und alle LKW´s von Hamburg, Hannover zwangsweise per Bahn verfrachtet werden. Bei "Reutlingen" können die runter von den Gleisen und den Rest bis zum Ziel fahren. Aber auch diese Anfangsidee wurde nie verfolgt.
    Inzwischen ist es so, dass selbst die Bahn neuerdings wieder viele Aufträge über die LKW´s/Stgraße abwickelt, weil sie selbst zu teuer wären :kpatsch: .
    Gefühl:
    S21 wird nicht so leicht umgesetzt.

    Noch eine Info an Herrn Mehdorn, hier unterwegs als User 12fly:
    Täusch dich nicht, die Schwaben sind bodenständig und wissen was sie wollen, wann und wie. Und S21 wollen sie SO nicht :cool: .

    Gruß micha1955

  • ... Gibt es diese Idee schon lange und wenn, warum wurde sie nicht verfolgt?

    Diese Idee hatten schon einige, aber genau das ist hier das Problem, denn keiner will eine bereits getätigte Entscheidung zurücknehmen, selbst wenn inzwischen die Mehrheit dagegen ist.

    Auf den ersten Blick betrachtet sieht Stuttgart21 ja auch ganz toll aus. Die ganzen Züge wandern in den Untergrund und oben ensteht eine neu Fläche die sinnvoll genutzt werden könnte, so die Therorie.

    In der Praxis bedeutet es aber, daß die alten Bäume im Rosensteinpark gefällt werden müssen, dann wird ein rießen Loch gebuddelt und die Bahn dort reingesteckt. Die Natur ist somit erst mal für viele Jahre begraben, denn so hundert Jahre alte Bäume kann man nicht mal schnell wieder Pflanzen.

    Desweiteren gibt es bereits eine sehr große Fläche die vor vielen Jahren durch Rückbau frei geworden ist und bisher wie Sauerbier angeboten wird. Wie soll das erste werden, wenn eine vier mal so große Fläche frei wird.:confused:

  • Meiner Meinung nach zeigt dieses Projekt mal wieder, dass unsere "Volksvertreter" genau das nicht machen: die Meinung des Volkes vertreten...
    Hier wollen sich ein paar Wichtigtuer verwirklichen. Sie wollen sich ein Denkmal setzen. Koste es was es wolle... Was soll´s: Deutschland als reiche Indurstrienation...:kpatsch:

  • Und S21 wollen sie SO nicht :cool: .

    Das stimmt nicht. Das ist mal wieder Pressearbeit in Deutschland. Der Grossraum Stuttgart mit seinen direkt angrenzenden "Grosstädten" Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg, Leonberg etc. hat 2,7 Millionen Einwohner.

    Die Demonstranten gegen S21, die "Parkschuetzer" die "Stuttgarter-Apell" Unterschreiber sind ziemlich genau 20.000 Menschen. Darunter so Fortschrittsjünger wie MLDP, KPD, die LINKE mit ihren Oberdemagogen Sittler und Co. Die sind nur laut - aber NICHT die Mehrheit.

    S21 - EIN KLARES JA !

    Und zu Micha, Ja diese und ca. 55 weitere Möglichkeiten wurden sehr genau untersucht. Alle verworfen. S21 ist das Beste was bei uns im Talkessel geht.


    In der Praxis bedeutet es aber, daß die alten Bäume im Rosensteinpark gefällt werden müssen, dann wird ein rießen Loch gebuddelt und die Bahn dort reingesteckt. Die Natur ist somit erst mal für viele Jahre begraben, denn so hundert Jahre alte Bäume kann man nicht mal schnell wieder Pflanzen.

    1. ist es der Schlosspark
    2. sind es genau 282 Bäume (von fast 4.000)
    3. von den 282 sind genau 13 !!! diese sehr alten Bäume von insgesamt über 800 sehr alten im Park

    Der Park ist nach Umbau 20ha grösser... und was euch die Gegner nie verraten.. in deren K21 "Plan" passiert das ganz genauso und für deren Schienenausbau müssten ca. 80.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Klasse Alternative oder ?


    Desweiteren gibt es bereits eine sehr große Fläche die vor vielen Jahren durch Rückbau frei geworden ist und bisher wie Sauerbier angeboten wird. Wie soll das erste werden, wenn eine vier mal so große Fläche frei wird.:confused:

    Die frei werdene Fläche ist zu 70% bereits weiterverkauft... nur wegen der Demonstranten werden Investoren langsam nervös

    Eier sollten nie mit Steinen tanzen...

    Einmal editiert, zuletzt von Danny M3 (1. September 2010 um 09:25)


  • S21 wird nicht so leicht umgesetzt.

    Noch eine Info an Herrn Mehdorn, hier unterwegs als User 12fly:
    Täusch dich nicht, die Schwaben sind bodenständig und wissen was sie wollen, wann und wie. Und S21 wollen sie SO nicht :cool: .

    S21 wird umgesetzt, da gibt es kein zurück mehr, da werden ein paar Wenige versuchen ein bisschen Aufmerksamkeit zu erlangen, das war es dann aber auch schon.

    Ich als Schwabe hätte ich mir den kompletten Erhalt des alten Gebäudes gewünscht, aber trotzdem steh ich zu S21:top: , der jetzige Bahnhof ist schon seit Jahren nicht mehr tragbar, als Nutzer habe ich mich lang genug darüber aufgeregt.

    BYE BYE

    12FLY:)

    FÜR DEN ERSTEN EINDRUCK GIBT ES KEINE ZWEITE CHANCE / Anima Sana In Corpore Sano
    Hathor II 09/2011

  • Das stimmt nicht. Das ist mal wieder Pressearbeit in Deutschland. Der Grossraum Stuttgart mit seinen direkt angrenzenden "Grosstädten" Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg, Leonberg etc. hat 2,7 Millionen Einwohner.

    Die Demonstranten gegen S21, die "Parkschuetzer" die "Stuttgarter-Apell" Unterschreiber sind ziemlich genau 20.000 Menschen....

    Würde man eine Unterschriftenaktion starten, wer dafür ist, würden wohl auch nur maximal 20.000 dabei raus kommen. Aus diesem Grund wäre es in diesem Fall mal sinnvoll einen Bürgerentscheid zu machen, um zu sehen, wie die tatsächlichen Verhältnisse sind.

    Was ich bei der ganzen Sache aber nicht verstehe ist, daß Aussagen von den Verantwortlichen bereits nach kürzester Zeit ignoriert werden, frei nach dem Motto, was interessiert mich mein Gerede von gestern.

    Erst hieß es, wenn die Kostenplanung 4 Milliarden übersteigen sollte, dann wird das Projekt gestoppt, dann wurden die Zahlen weiter nach oben geschoben und inzwischen wird nicht gestoppt, obwohl die Kostenschätzung bereits bei 7 Milliarden liegt.

    Auf der anderen Seite sind Schuldächer undicht und es regnet rein, aber es wird erstmal nichts gemacht, weil kein Geld da ist. Wo ist da die Relation?

  • Würde man eine Unterschriftenaktion starten, wer dafür ist, würden wohl auch nur maximal 20.000 dabei raus kommen. Aus diesem Grund wäre es in diesem Fall mal sinnvoll einen Bürgerentscheid zu machen, um zu sehen, wie die tatsächlichen Verhältnisse sind.

    Was bringt das ? Erst im November 2009 hat das Oberlandesgericht entschieden, dass ein Bürgerentscheid schon seit 2001 nicht mehr möglich ist ! Die Gegner sind 10 Jahre zu spät dran

    Zitat

    Erst hieß es, wenn die Kostenplanung 4 Milliarden übersteigen sollte, dann wird das Projekt gestoppt, dann wurden die Zahlen weiter nach oben geschoben und inzwischen wird nicht gestoppt, obwohl die Kostenschätzung bereits bei 7 Milliarden liegt.

    7 Milliarden für S21 UND die Neubaustrecke nach Ulm... das sind zwei paar Stiefel

    Zitat

    Auf der anderen Seite sind Schuldächer undicht und es regnet rein, aber es wird erstmal nichts gemacht, weil kein Geld da ist. Wo ist da die Relation?

    Was genau hat jetzt der Infrastrukturhaushalt des Landes, Bundes, Europa und die Deutsche Bahn sowie der Stuttgarter Flughafen (der sich mit 400 Millionen beteiligt) mit Schuldächern zu tun ?

    Eier sollten nie mit Steinen tanzen...

  • ... Und zu Micha, Ja diese und ca. 55 weitere Möglichkeiten wurden sehr genau untersucht. Alle verworfen. S21 ist das Beste was bei uns im Talkessel geht. ...

    Nun gut, soweit akzeptiert.
    aber:
    mich schockieren die nicht kalkulieren Kosten und anscheinend der Punkt, dass die Strecke "den Berg hoch" nicht güterzuggeeignet wäre...
    Und das ist doch unabdingbar mit S21 verbunden oder?

    Gruß micha1955

  • Das Problem dürfte eher sein, dass seit der ersten Planung mal wieder 20 - 30 Jahre verstrichen sind :rolleyes:.
    Wenn ich das richtig mitbekommen habe wurde S21 bereits in mehreren Gerichtsverfahren ausgiebig geprüft und nun, nach 20 Jahren ändert sich die Stimmung des Volkes und alles soll gestoppt werden :kpatsch:.

    Sorry, ich bin ein B68-Geschädigter. Seit Ende der 1960er Jahre wird eine Entlastungsautobahn angekündigt. Nun wird langsam in Bielefeld/Steinhagen eine Autobahntrasse gebaut - aber wann mit einer Fertigstellung zu rechnen ist, wage ich nicht zu prognostizieren. Wahrscheinlich werde ich es nicht mehr erleben...

    Viele Grüße
    Juli

    Man kann ein Problem nicht mit den gleichen Denkstrukturen lösen, die zu seiner Entstehung beigetragen haben. Albert Einstein

  • Nun gut, soweit akzeptiert.
    aber:
    mich schockieren die nicht kalkulieren Kosten und anscheinend der Punkt, dass die Strecke "den Berg hoch" nicht güterzuggeeignet wäre...
    Und das ist doch unabdingbar mit S21 verbunden oder?

    1. die Kosten sind sehr genau kalkuliert und die Preissteigerung aktuell ist für so ein großprojekt sogar relativ gering. Das Problem wirst du immer haben.
    Was in der Form selten zur Sprache kommt... es werden 80ha beste Innenstadtlage im Herzen Stuttgarts frei.... da kann sich jeder mal eine Kostenamortisation ausrechnen.. ;)

    2. Die Güterzüge fahren aktuell noch viel steiler die Alb hoch. Die NBS wäre in zukunft nur für Güterzüge bis maximal 140kmh zugelassen. Daraus machen die Gegner ein "nicht güterzuggeeignet" Und wer sich mit Güterzügen auskennt kann jetzt mal kurz googlen wieviele Güterzüge die Deutsche Bahn besitzt, die über 140kmh fahren ;)

    Eier sollten nie mit Steinen tanzen...

  • Danny M3
    Nun gut, hört sich schlüssig an. Das Thema interessiert mich so sehr, dass ich mich damit ab jetzt sehr genau und umfangreich beschäftigenwerde. Momentan habe ich dazu leider den Stand "nicht wissen heißt anderen glauben müssen" :) .

    Gruß micha1955

  • Was bringt das ? Erst im November 2009 hat das Oberlandesgericht entschieden, dass ein Bürgerentscheid schon seit 2001 nicht mehr möglich ist ! Die Gegner sind 10 Jahre zu spät dran

    Mit anderen Worten, das Gericht hat entschieden, daß der Bürger nichts zu melden hat und nun wird gesagt, wäre der Bürger dagegen, hätte er sich ja melden können.

    Zitat


    Was genau hat jetzt der Infrastrukturhaushalt des Landes, Bundes, Europa und die Deutsche Bahn sowie der Stuttgarter Flughafen (der sich mit 400 Millionen beteiligt) mit Schuldächern zu tun ?

    Sorry, ich wußte nicht, daß der Infrastrukturhaushalt ohne Steuergelder auskommt, sondern ausschließelich von den privaten Investoren gezahlt wird - dann sieht die Sache natürlich anders aus.