Werden wir zu einer Duz-Gesellschaft?

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  • Gehörst Du zu denen, die "Frau Doktor" zur Gattin vom örtlichen Hausarzt sagen? :hehe:

    Ich? Nein. Ich spreche nur Leute mit Dr. an, die auch einen Dr. Titel haben.


    Früher war das doch auch normal? Heute habe ich das Gefühl, macht es kaum noch einer.

    Viele Grüße
    Oliver

  • Neben dem Problem mit dem Duzen beobachte ich auch immer öfter, dass Doktoren nicht mit Herr oder Frau Doktor mehr angesprochen werden. Ist euch das auch schon aufgefallen? Wenn einem jemand anbietet, das Dr. weg zu lassen, ist es ja Ok. Aber es einfach von sich aus nicht zu respektieren in der Anrede, finde ich auch hart.

    Das ist ja furchtbar ^^ .Bei uns in der Firma (R&D) sind ca. 1/4 Doktoren. Ich hab da in den letzten 25 Jahren keinen einzigen mit Herr Doktor angesprochen. Da wir uns eh alle duzen ist das sowieso egal.

    Ich spreche auch keinen mit Eure Durchlaucht oder Königliche Hoheit an. Wir sind ja nicht im Mittelalter

    "Und stehst du nackt im Odenwald, dann werden dir die Hoden kalt"
    Unbekannter Philosoph

  • Wenn einem jemand anbietet, das Dr. weg zu lassen, ist es ja Ok. Aber es einfach von sich aus nicht zu respektieren in der Anrede, finde ich auch hart.

    Nö. Ganz einfach. Was soll das ? Er weiß ja selber daß er Doktor ist.

    Ich führe ja selber zwei Dienstgrade und zwei Titel ... das heißt ich führe sie eben nicht.

    Das ist nun wirklich 19. Jahrhundert.

    Kofferraum statt Hubraum !

  • Ok, also ich wurde so erzogen und habe es auch damals so wahrgenommen, dass es jeder nutzt in der Ansprache.


    Insbesondere wenn man zum Arzt geht habe ich erlebt, dass der Arzt als Herr Dr. angesprochen wird.


    Auch im Studium wurde jeder Dozent mit Dr. Titel von allen Studenten entsprechend angesprochen. Das ist jetzt 20 Jahre her.....

    Viele Grüße
    Oliver

  • Das ist nun wirklich 19. Jahrhundert.

    Finde ich auch. Den Oberstudienrat haben wir auch abgelegt. Und Leute, die auf Anrede mit ihrem/n Titeln bestehen, die haben ein anderes Problem. Dafür gibt es Fachärzte.


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    Dein Weg beginnt dort, wo du aufhörst anderen zu folgen :hi:

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    Meine Doktorendichte im Umfeld ist relativ hoch, und ich meine nicht solche Doktoren die an Drogen rankommen. :D Aber drauf bestehen? Hat noch nie einer mir gegenüber irgendwie eingefordert. So ein richtiges System dahinter hab ich auch noch nicht gefunden, bei manchen passt es einfach zum Namen. Bei manchen denkt man einfach nicht dran in dem Moment. Und wo zieht man die Grenze? Irgendeinen Titel, Dienstgrad oder sonst ein Gesums schiebt doch heute jeder zweite rum.

    All das sollte uns aber nicht davon abhalten, daran zu denken, dass Australien 48 Millionen Kängurus hat und Uruguay nur 3.457.380 Einwohner. Das bedeutet, wenn die Kängurus irgendwann entscheiden würden, Uruguay anzugreifen, dass jeder Uruguayer im Schnitt 14 Kängurus bekämpfen müsste. Und sollten die Kängurus siegen, heißt das Land Känguruguay.

  • Und dann gibt es da noch den umgekehrten Fall, Man ist Arzt und wird permanent "Herr Doktor" genannt, obwohl man keinen hat.... Muß ich auch mit leben.... Als meine Eltern geheiratet haben war meine Mutter schon promoviert, mein Vater noch nicht. Trotzdem war er danach "Herr Doktor" und sie danach "Frau Bruns". Die Menschen nennen einen doch wie sie wollen, einfordern kann man da nichts. Man kann sich nur eine Meinung bilden, zur jeweiligen Person. Und diese kann dann eventuell doch mal Konsequenzen haben....


    Wenn ich weiß das ein Kollege promoviert ist gehört der Titel in den Schriftverkehr. Wahrheitswidriges weglassen oder hinzudichten wirkt vor allem eines: Schlampig. und fällt so auf einen selbst zurück.


    Munter bleiben: Jan Henning

    "Was ist das entwertendste was Sie dem Recht, welches wir respektieren sollen, antun können? - Erlassen und vollstrecken Sie ein Gesetz das des Schutzes unwürdig ist." Akane Tsunemori

  • Ich erinnere mich noch an einen Lehrer in der Schule.


    Wenn die Schüler ihn mit Hr. XY angeredet haben, dann hatte er einen Standardspruch:" Hr. Dr. XY - so viel Zeit muss sein." :)

    Viele Grüße
    Oliver

  • Ok, also ich wurde so erzogen und habe es auch damals so wahrgenommen, dass es jeder nutzt in der Ansprache.


    Insbesondere wenn man zum Arzt geht habe ich erlebt, dass der Arzt als Herr Dr. angesprochen wird.


    Auch im Studium wurde jeder Dozent mit Dr. Titel von allen Studenten entsprechend angesprochen. Das ist jetzt 20 Jahre her.....

    ja, ich bin auch noch so aufgewachsen


    mit einem ganz witzigen Unterschied: hier im Osten wurde jeder Arzt als Doktor angesprochen, obwohl (hier) die meisten Mediziner gar keinen Doktorgrad erworben hatten


    während des Studiums lernte ich auch: die Doktoren die sich ihren Titel wirklich hart erarbeitet hatten (Dr. rer. nat.) legten am wenigsten Wert darauf

    Kofferraum statt Hubraum !

  • gehört der Titel in den Schriftverkehr.

    Geschäftlicher Schriftverkehr ist was anderes, der Titel ist ja eigentlich Teil des Namens.

    einfordern kann man da nichts. Man kann sich nur eine Meinung bilden, zur jeweiligen Person.

    Habe ich auch schon kennengelernt, ist aber sehr lange her. Und hat mir persönlich gezeigt, dass du fachlich zwar Prof. Dr. sein kannst, und menschlich trotzdem dämlich wie 3 Reihen Feldsalat.


    Und dann hatte ich noch einen Informatikprofessor, mit dem ich was entwickelt habe. Der war Christoph. Hat Freitags 6 Weizen zur Weisswurst gesoffen und ansonsten zwischen den damals möglichen 10 Sessions des Unix hin- und hergeschaltet, was niemand mehr kapiert hat. Der erste Vollnerd meines Lebens.

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  • Habe ich auch schon kennengelernt, ist aber sehr lange her. Und hat mir persönlich gezeigt, dass du fachlich zwar Prof. Dr. sein kannst, und menschlich trotzdem dämlich wie 3 Reihen Feldsalat.

    Wenn du über irgend was alles weißt, dann sind die Prioritäten klar. Das Stereotyp des zerstreuten Professors, dessen Gedanken man nicht mehr folgen kann kommt nicht von ungefähr. Oft spricht man noch nicht mal mehr die selbe Sprache.


    Munter bleiben: Jan Henning

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  • Ich? Nein. Ich spreche nur Leute mit Dr. an, die auch einen Dr. Titel haben.


    Früher war das doch auch normal? Heute habe ich das Gefühl, macht es kaum noch einer.

    Ich habe noch nie einen Arzt mit "Herrn Doktor" angesprochen... Klar, der Mensch der sich dahinter versteckt, hat sehr viel dafür tun müssen. Aber deswegen sehe ich trotzdem keinen Grund, diese Person anderst zu behandeln und auf ein Podest zu stellen.

  • Das muss ja jeder selbst entscheiden wie er den Arzt anspricht, wenn ich zum Arzt gehe rede ich ihn immer mit Herr Doktor… an, genauso wie ich die Frau eines älteren Jägers (89 Jahre alt) mit Frau Doktor… anspreche obwohl nur ihr Mann einen Doktortitel innehat.

    Ich breche mir da auch keinen Zacken aus der Krone wenn ich einen anderen Menschen korrekt anspreche, das ist für mich eine Sache der Höflichkeit.

    Eines Tages wird dein Leben vor deinen Augen vorüberziehen.
    Sorge dafür, dass es sehenswert ist.

  • Ich breche mir da auch keinen Zacken aus der Krone wenn ich einen anderen Menschen korrekt anspreche, das ist für mich eine Sache der Höflichkeit.

    Weshalb ist das höflicher, wie die Frau/den Herrn eben mit Frau XYZ oder Herr ABC anzusprechen? Das Ansprechen mit Herr/Frau Doktor ist ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten und meines erachtens nach einfach nicht korrekt. Ein Doktor Titel macht niemanden automatisch zu einem besseren oder gar wichtigeren Menschen. Ja, sie haben viel Zeit und Schweiss investiert, um den Doktor Titel zu erhalten. Aber deswegen muss ich diese Person nicht auf ein Podest stellen. War sein ganz eigener, persönlicher Entscheid...

  • Man stellt doch den Doktor nicht auf ein Podest, jedenfalls empfinde ich es nicht so 🤔

    Für mich ist das eine ganz normale Anrede die zum vollständigen Namen des Gegenübers dazugehört.

    Aber wie gesagt, macht ja jeder anders :sz:

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  • wenn ich zum Arzt gehe rede ich ihn immer mit Herr Doktor… an


    Für mich ist das eine ganz normale Anrede die zum vollständigen Namen des Gegenübers dazugehört.

    Das ist aber in den meisten Fällen beim Hausarzt eben nicht der Fall. Der ist zwar "Doktor", hat aber nicht unbedingt promoviert. Ich denke das kommt in diesem speziellen Fall eher aus dem früheren Verständnis, und man meint damit gar nicht den wissenschaftlichen Titel.


    Bei temporärer Demenz und dem Entfall des Namens aber sicher die beste Lösung :duw:

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  • Also beim Hausarzt sieht man es ja auf dem Schild am Eingang, wobei hier die Anzahl der verschiedenen Titel auch zugenommen hat durch die ehemalige und eingewanderte.

    Gibt ja auch nen Dipl. med. oder Dr. medic. etc.


    Nu aber zum Thema:

    Den Professor sollten man IMHO da mal rauslassen weil es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen einer Professur mit vorangegangener Habilitation und der reinen Amtsbezeichnung aufgrund der Einstellung als Lehrer*in*ender z.B. an einer Hochschule Klick


    Beim Dr. sehe ich persönlich auch einen Unterschied zwischen dem Dr. med. bzw. Dr. jur. und den Absolventen z.B. eines technischen Studiengangs mit abschließender Promotion (Doktorarbeit).


    Per se ist der Doktor eigentlich "nur" ein akademischer Grad und gehört eigentlich weder zum Namen noch ist er ein Titel. Klick


    Das Problem 1 ist, dass sich der Beruf "Arzt" und der "Doktor" schon vor xxx Jahren miteinander so in den Köpfen verbunden haben dass der Doktor zum Synonym wurde.

    Früher (tm) gab es auch IMHO bei weitem nicht so viele Promotionen in anderen Studiengängen, während es beim Arzt (Jan-Henning kannst Du das bestätigen?) Usus war und die Anzahl der Ärzte die keine Arbeit schreiben oder diese erst später parallel zur Arbeit erstellen hat erst "nach dem Krieg" zugenommen.


    Das Problem 2 ist eben die Anzahl der promovierten Ingenieure - ich würde bei mir in der Firma wahnsinnig werden weil gerade im Bereich der Entwicklung und der Verfahrenstechnik viele "Theoretiker" arbeiten, die aber alle nen Dr. Ing. haben.

    Da ist die Anrede IMHO eben kein Usus.


    Das Problem 3 ist "Österreich". ;) Dort war es noch viel mehr Usus, jemanden mit seinem Titel oder der Amtsbezeichnung anzusprechen wie hier in D.

    Der "Oberlehrer" oder der Herr "Rat" is bei uns schon früher aus dem Sprachgebrauch verschwunden, wie in Österreich, wo selbst ich schon von älteren Leuten als "Herr Inschenöhr" angesprochen wurde als rauskam, was ich bin/mache.


    Das Problem 4, die Anrede des Ehegespönsts mit dem Titel ist IMHO mittlerweile generationsbedingt verschwunden - ich hab zumindest Martin noch nie als Herr Doktor S. angesprochen :p  :duw:

    Das BMW Cabrio ist eines jener sachlichen Transportmittel, das grundsätzlich offen, vollgetankt und mit dem Schlüssel im Zündschloß in der Garage stehen muß - für alle dringenden Fälle.

  • Aber deswegen muss ich diese Person nicht auf ein Podest stellen.

    Mußt du natürlich nicht. Du brauchst ihn auch gar nicht mit Namen anreden, "Hey du da" hat aber eventuell den gleichen Effekt wie ungefragt mit Vornamen oder ohne Herr/Frau: Du machst einen schlechten Eindruck bei demjenigen. Wenn dir das egal ist, dann nur zu. Kann auch sein das er/sie was von dir will, und es dir wirklich gleich ist was man von dir hält - hier manifestieren sich Abhängigkeitsverhältnisse ganz schnell. Und nachher ist dann der Jammer da, weil man nicht zum Zuge gekommen ist, jemand sympatischeres bevorzugt wurde oder man schlicht nicht noch mal eingeladen wird/keinen Termin oder Auftrag mehr bekommt. Oder man erfährt hinten rum das man für grob/desinteressiert/ungebildet gehalten wird, Zu deutsch: Du gehst das Risiko ein mit unkorrekter oder unerwarteter Anrede deinen Gesprächspartner zu kränken. Wenn du es darauf anlegst, und es nicht unbewußt geschieht, dann wirkst du nicht grob, dann bist du es.


    Munter bleiben: Jan Henning

    "Was ist das entwertendste was Sie dem Recht, welches wir respektieren sollen, antun können? - Erlassen und vollstrecken Sie ein Gesetz das des Schutzes unwürdig ist." Akane Tsunemori