manolo: Tja, das liegt halt daran, dass ihr keine andere Möglichkeit habt.
Im Link von CC zum Duzen wird das "Münchner Du" als Bayerische Besonderheit schon erwähnt.
Diese "Zwischenform" kann man gut verwenden, wenn man nicht weiß, wie derjenige auf ein direktes Du reagiert und natürlich auch um z.B. bei Käufer/Verkäufer oder Gast/Kellner etc. den einen nicht abwertend Duzen will, aber sich andererseits auch nicht hochförmlich ein Sie aus dem nicht vorhandenen Krawattenkragen zu würgen.
Ich persönlich denke, dass es viel auf die Gelegenheit ankommt und bin auch sehr dankbar, dass es in Bayern diese verbreitete oben angesprochene Möglichkeit gibt.
Ein Sie schafft natürlich immer eine - teilweise gewollte - Distanz.
Ich habe mich mit meinem ersten Chef (old School kurz vor der Rente) natürlich gesiezt und mit den beiden danach geduzt weil wir das vorher auch gemacht haben. Gab deswegen keine Probleme während ich bei dem neuen Chef der aus einem anderen Bereich kam und daher wieder ein "Sie" ist, bisher nicht das Zusammegehörigkeits und Vertrautheitsgefühl aufbauen konnte.
*Edit*
Die Entwicklung vom Sie zum Du habe ich in der Firma ganz gut mitbekommen.
Da waren als ich angefangen habe viele Leute die jahrelang zusammengearbeitet haben per Sie und nur wer mal zusammen auf ner Baustelle war hat sich geduzt.
Inzwischen ist das genau anders. Nur Neueinsteiger siezen eine Zeit lang den Rest bis ihnen das Du angeboten wird und der Rest geht lockerer miteinander um, wie vor 15 Jahren.
Georg