wenn der Tod eines Menschen den Ihr liebt ansteht - wie soll man damit umgehen?

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  • Auch von mir mein herzliches Beileid an alle betroffenen, die ihre Lieben verloren haben.


    Kann mich jetzt auch hier einreihen, denn gestern ist mein Bruder verstorben.
    Er ist auch nach einem Krebsleiden "erlöst" worden.


    Auch wenn man es vorher gewusst hat und damit rechnen musste ist es verdammt hart.


    Zu den erwähnten Vorwürfen. Man kann sich noch so viel um die Lieben gekümmert haben und auch alles richtig gemacht haben, aber diese Gedanken kommen immer und man kann sich nicht davon freimachen.
    Ich weiß, dass es nicht richtig ist, aber sie holen ein auch nach Jahren von Zeit zu Zeit immer wieder ein.


    Gruss


    Horst

    Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und
    eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein!
    (Hippokrates 460-377 v. Chr.)

  • Sebastin, Hauke u. Horst,


    mein aufrichtiges Mitgefühl! Worte Außenstehender vermögen nie zu trösten, jeder muß in der entsprechenden Situation selbst klar kommen.


    Erst wenn man die "Muße" hatte, das Geschehene (auch und gerade im Vorfeld) zu überdenken, gelingt es, das Unvermeidliche zu akzeptieren.


    Meine Mutter war lange Zeit schwer krank, zum Sterben (fast auf den Tag genau vor 4 Jahren) haben wir sie nach Hause geholt. Mein Vater (wird noch diesen Monat 86) lebt seitdem allein, und Haukes Erfahrung (Unerreichbarkeit, Klingel nicht gehört, Batterien Mobilteil leer...) habe ich ebenfalls schon mehrmals hinter mir.


    Ich wünsche Euch die Kraft, schnell wieder Euer Leben leben zu können!

    https://www.youtube.com/watch?v=DACmvDp6tfA
    Als Du auf die Welt kamst, weintest Du - und um Dich herum lächelten alle.
    Lebe so, daß, wenn Du diese Welt verläßt, alle weinen - und Du alleine lächelst!

    '89 waren wir noch das Volk - jetzt sind wir das Pack! Je suis Pack!

  • Hallo. Erst mal mein herzliches Beileid für alle Betroffenen. Habe selbst meinen Vater vor vier Jahren durch Krebs verloren, und weiß somit um was es geht.


    Zitat

    Original geschrieben von BMW E46 318i
    Mich würde interessieren, warum man in ein Hospiz geht. Wenn ich mal sterben muss, egal bei welcher Krankheit, bitte zuhause. Diese Athmosphäre dort ist doch ein Beschleuniger für den Tod oder ?


    Für gewöhnlich sind sterbende Menschen auch 100% Pflegefälle. Wie stellst Du dir das allein zu Hause vor? Die Familie oder ein Teil davon kann nicht auf unbestimmte dauer Urlaub nehmen, um einen Angehörigen in den Tod zu begleiten. Zudem entwickelt sich bei den Meisten eine riesige psychische Belastung, die weit über der des Sterbenden liegen kann.


    Sicherlich ist ein Hospiz eine Endstation, aber dort sind Leute beschäftigt, die mit einer solchen Situation meist besser umgehen können, als jemand der das zum ersten Mal erlebt.


    Für den Sterbenden ist es sicherlich "angenehmer" zu Hause zu sterben. Ich empfand es jedoch wesentlich schlimmer, als mein Opa im Sarg aus dem Haus getragen wurde. Mein Vater starb im Krankenhaus. Und da verlässt Du halt irgendwann den Raum.


    Gruß
    Thomas

  • Auch von mir ganz herzliches Beileid an Sebastian, an Hauke, an Carsten und an Horst.


    Als mein Vater vor 2 Jahren und 11 Monaten an Bauchspeicheldrüsenkrebs starb und am gleichen Tag, nur eine paar Stunden vorher, schon die Oma meiner Lebensgefährtin ins Regenbogenland gegangen war, da hatte ich das Gefühl, dass es mir den Boden unter den Füßen wegzieht.


    Aber irgendwann, ganz langsam, verblasst der Schmerz und die schönen Erinnerungen nehmen nach und nach den Platz des Schmerzes ein. Und die beiden sind jetzt unsere Schutzengel... :)


    Und mein Onkel - der Bruder meines Vaters - der damals 4 Tage zuvor ebenfalls verstorben war - was war das für eine Woche - , bekommt wohl in 6 1/2 Monaten auch eine "Aufgabe". :)


    Alles Gute für Euch und Eure Familien in den kommenden, schweren Wochen.


  • webalizer hat Deine Frage zum Hospiz schon ganz gut beantwortet. Meine Freundin wurde dort auf Empfehlung ihres Hausarztes, einem Palliativmediziner, aufgenommen. Es war auch ihr Wunsch, da sie körperlich schon so geschwächt war, dass sie die leichtesten Tätigkeiten nicht mehr alleine bewältigen konnte. Eine so gute Betreuung wie im Hospiz bekommt man alleine bei einer 100% pflegebedürftigen Person nicht hin. Insbesondere nicht, wenn man auch noch berufstätig ist.
    Meine Freundin hatte Krebs. Das Ganze begann bei ihr vor ca. 7 Jahren mit einem gutartigen Tumor in der Kieferhöhle und endete nach 28 Operationen mit Metastasen in der Leber und der Lunge. Das hatte ich aber schon alles in diesem Thread geschrieben. Du musst nur die Suche bemühen.



    Greetz
    Whynot

    Yes, I'm here! Whynot?

  • Hallo Hauke, hallo Sebastian,


    Auch von mir mein herzliches Beileid.


    Am Samstag, 4. Oktober war es auch für meinen Grossvater Zeit, von dieser Welt abschied zu nehmen. Er verstarb für mich völlig unerwartet, obwohl es im Frühjahr schon einmal sehr schlecht ausgesehen hat (er ist meiner Grossmutter vor dem Bett zusammengebrochen). Er hat sich dann allerdings wieder recht gut erholt und durfte noch einen sehr schönen Sommer zu Hause verbringen.


    Da meine Grossmutter ihr Knie operieren lassen musste, war sie bis am 5. Oktober im Spital und mein Vater schaute zum rechten. Die erste Woche ging es ihm auch noch sehr gut. Am Montag vor seinem Tod hat er dann überraschender weise selber nochmals meine Grossmutter im Spital angerufen, obwohl er immer sagte, dass er die Zahlen auf der Wählscheibe nicht mehr lesen könne. Dann verschlechterte sich sein Zustand sehr schnell. Am Tag darauf war er bettlägrig. Konnte nicht mehr aufstehen, spritzte sich kein Insulin mehr. Danach gings etwas bergauf, dann wieder bergab. Bis es am Donnerstag nicht mehr ging und mein Vater Hilfe holen musste, welche er erstaunlicherweise sehr gut an nahm. Der herbeigezogene Arzt wollte ihn dann noch ins Spital einliefern lassen, worauf mein Grossvater ganz verstört reagierte. Erst als mein Vater ihm versprach, dass er zu Hause bleiben dürfe, hatte er sich wieder beruhigt. Am Samstag morgen war dann nochmals ein Termin mit dem Arzt vorgesehen. Als mein Vater dann das Schlafzimmer betrat, empfing mein Opa ihn mit offenen Armen... 10 Minuten später schlief er friedlich ein :(


    Er wusste schon lange vom Spital Aufenthalt meiner Grossmutter - auch schon als er im Frühjahr zusammen gebrochen ist. Es erscheint uns so, als ob er sich irgendwie wie auf diesen Termin hin vorbereitet hat, diese Welt zu verlassen. Zu meine Grossmutter sagte er noch bevor sie den Spital Aufenthalt antrat: "Lebend wirst du mich nicht mehr sehen". Es sollte sich bewahrheiten...
    Wenn wir seine Aussagen der letzten Wochen/Tage seines Lebens jetzt als Ganzes anschauen, so erscheint es uns, als ob er doch noch mit vielem Abschliessen konnte und seinen inneren Frieden - den er so nie hatte - noch gefunden hat.


    Ich hatte selber immer ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu ihm. Selbst als ich ihn das letzte mal vor gut 2 Monaten lebend gesehen habe, geriet ich wieder mit ihm aneinander. Wir haben über einen sche*ss gestritten :( Heute ärgert es mich, das ich nicht nochmals meine Grosseltern besucht habe (sie wohnen schliesslich nur 4km von mir entfernt). Jedoch hat er mich bei jenem Besuch so verärgert, das ich mich nicht mehr blicken liess :(
    Das Einzige, was mich dabei tröstet ist, das er wohl seinen inneren Frieden doch noch gefunden hat und mit vielem noch abschliessen konnte. Ich hoffe, er hat in den letzten Tagen seines Lebens diese Ruhe erleben können, die er sein ganzes Leben lang nie hatte. Ich würde es ihm von Herzen gönnen.


    Mein Grossvater durfte 86 Jahre alt werden, wobei er die letzten beiden Jahre zwar körperlich noch einigermassen Fit war, jedoch das Sehvermögen und das Gehör stark nachliess. Sein grösster Wunsch, zu Hause sterben, konnten wir ihm erfüllen.

  • Schlimmer Beitrag hier - aber gut, dass es ihn und Euch/uns gibt :top:


    Ach Mann Hauke, das ist ja traurig. Hab bei dem Beitrag richtig mit gelitten! Das ginge mir auch voll an die Nieren.


    Aber letztlich ist es immer irgend eine saudumme Situation, wie so was passiert und fast alle, die ich kenne - und die an ihren Angehörigen hängen (den anderen is eh alles Wurst) - machen sich in Deiner Richtung Sorgen, Gewissensbisse etc.


    Ich bin sicher, sie hätte nie daran gedacht, Dir einen Vorwurf zu machen. So darfst Du nicht denken. Hättest Du es anders gehandhabt, wäre was anderes passiert, glaub mir!


    Es ist ihr überhaupt nicht geholfen, wenn Du Dich jetzt noch fertig machst. Sicher denkt man über hätte wäre wenn nach, das ist ja auch o.k.
    Aber denk an die Beiträge hier im forum und lass die Gedanken nicht zum Selbstläufer werden. Denke vielleicht lieber daran, was Du alles sonst schon Gutes getan hast und dass Du immer da warst.


    DAS ist nämlich nicht selbstverständlich! Andere wären erst später wenn überhaupt gekommen...


    Ich weiß nicht, ob das die richtigen Worte waren, aber das fiel mir jetzt so spontan ein.


    Ich wünsch Dir viel Kraft und versuch den Kopf etwas hoch zu halten :top: Tu Dir ruhig irgend was Gutes.


    Zitat

    Was für mich am schlimmsten ist, ist diese absolute Endgültigkeit seines Fortgehens – er wird nicht mehr wiederkommen. Dabei sagte er mir am Freitag vor seinem Tod noch, dass wir uns wiedersehen werden – sicherlich, irgendwie, aber eben nicht mehr so, wie von mir erhofft.


    Meine Zustimmung. Und meine Wünsche mit viel Kraft natürlich auch für Dich!

  • Zitat

    Original geschrieben von 5er Harry
    Ich weiß nicht, ob das die richtigen Worte waren, aber das fiel mir jetzt so spontan ein.

    Doch doch, das waren die richtigen Worte. Es ist ja auch so, das ich genau so denke wenn ich realistisch darüber nachdenke aber wenn wieder so ein Schub der Traurigkeit einsetzt, zweifelt man wieder, versucht schon sein Verhalten zu analysieren... warum hat man wie regiert, warum hat man die Situation nicht richtig eingeschätzt? usw.


    Horst
    auch dir mein aufrichtiges Beileid, der Verlust des Bruders ist für dich sicherlich auch nicht so einfach weg zu stecken.


    Heute am Tag 3 geht es mir schon wieder viel besser. Morgen habe ich Dienst, da bin ich abgelenkt und Freitag ist die Trauerfeier, da werde ich mich eh mehr über die ganzen Leute ärgern die ihr Mitgefühl heucheln. In der Gemeinde meiner Mutter (ich selbst bin in keiner Kirche) ist ein super Pastor, der mir bei der Trauerfeier meines Vaters vor 6 Jahren schon sehr gut gefallen hat. Ein recht junger Mann der auch mal das ein oder andere unbequeme anspricht und es gut verpackt also aus einem unbequemen Menschen, der mein Vater war, kein heiligen machte. Ich bin gespannt was er über meine Mutter zu sagen hat.


    All
    ihr seid einfach Klasse! so unterschiedlich wir sind, so unterschiedliche Meinungen wir gerade im Geplauder vertreten, bei so einem ernsten Thema seid ihr für die Forengemeinschaft da und das find ich einfach nur toll.

    Gruß Hauke

  • Zitat

    Original geschrieben von Hauke
    Horst
    auch dir mein aufrichtiges Beileid, der Verlust des Bruders ist für dich sicherlich auch nicht so einfach weg zu stecken.


    Heute am Tag 3 geht es mir schon wieder viel besser. Morgen habe ich Dienst, da bin ich abgelenkt und Freitag ist die Trauerfeier, da werde ich mich eh mehr über die ganzen Leute ärgern die ihr Mitgefühl heucheln. In der Gemeinde meiner Mutter (ich selbst bin in keiner Kirche) ist ein super Pastor, der mir bei der Trauerfeier meines Vaters vor 6 Jahren schon sehr gut gefallen hat. Ein recht junger Mann der auch mal das ein oder andere unbequeme anspricht und es gut verpackt also aus einem unbequemen Menschen, der mein Vater war, kein heiligen machte. Ich bin gespannt was er über meine Mutter zu sagen hat.


    All
    ihr seid einfach Klasse! so unterschiedlich wir sind, so unterschiedliche Meinungen wir gerade im Geplauder vertreten, bei so einem ernsten Thema seid ihr für die Forengemeinschaft da und das find ich einfach nur toll.


    Moin Hauke,


    Dir wünsche ich auch Stärke für die nächste Zeit.
    Bei meinem Bruder war es uns bewusst, dass es nur noch um Tage, Wochen (?) ging und ich hatte mich darauf eingestellt.
    Trotzdem ist es hart und Ablenkung, wie Arbeit tut gut.


    Deine erwähnte geheuchelte Anteilnahme finde ich auch widerlich. Das sieht man schon daran, dass man auf dem Friedhof krampfhaft versucht ein trauriges Gesicht zu machen und anschließend bei der Trauerfeier geht es zu wie auf einer Kohl und Pinkel-Fahrt.


    Bei den Geistlichen muss man wirklich Glück haben und ich denke, dass die Jüngeren es vielleicht besser machen. Bin auch kein Kirchenmitglied und daher vielleicht ein wenig zu kritisch.


    zu All
    das sehe ich wie Hauke.


    Gruss


    Horst

    Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und
    eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein!
    (Hippokrates 460-377 v. Chr.)

  • Coldplay "42" .


    http://www.youtube.com/watch?v=Z0xfWCDLoCU


    Those who are dead, are not dead,
    they’re just living in my head, oh,
    and since I fell for that spell,
    I am living there as well


    Oh,
    time is so short
    and I’m sure,
    there must be something more


    Those who are dead, are not dead,
    they’re just living in my head, oh,
    and since I fell for that spell,
    I am living there as well


    Oh,
    time is so short
    and I’m sure,
    there must be something more


    You thought you might be a ghost!
    You thought you might be a ghost!
    You didn’t get to heaven but you made it close
    You didn’t get to heaven but you made it close


    You thought you might be a ghost!
    You thought you might be a ghost!
    You didn’t get to heaven but you made it close
    You didn’t get to heaven but you oooh, oooh


    Those who are dead, are not dead,
    they’re just living in my head





    Youngdriver

  • Nun muss ich den Thread leider aus der Versenkung holen.


    Am vergangenen Freitag wurde meine Schwiegermutter ins Krankenhaus eingeliefert, da sie einen verwirrten Eindruck machte. Am Samstag hatte mein Frau sie wieder besucht und kam mit der Erkenntnis heim, dass es ihrer Mutter schon besser ginge. Gestern morgen wurden wir vom Krankenhaus angerufen (nichts genaues wusste man nicht). Wir haben uns dann auch direkt auf den Weg gemacht, aber bei unserem eintreffen (keine 30 Minuten später) war sie schon verstorben.


    Auch wenn meine Schwiegermutter mit ihren 82 Jahren nicht mehr bei bester Gesundheit war und sie immer mehr Bekanntschaft mit Herrn Alzheimer zu machen schien......das war ein Schock. :(


    Gruß
    Volker

  • Herzliches Beileid,


    aber eines zur Beruhigung, wenn sie jetzt gehen mußte, ist es trotzdem besser so, als jahrelang mit immer schlimmer werdender Alzheimer zu leben, da hat sie nichts davon und die Angehörigen erst recht nicht, im Grunde genommen hatte sie einen schönen und schnellen Tod.


    Meine Mutter, welche mit 77 1/2 an Blutkrebs verstarb, ist jetzt 2 1/2 Jahre her, hatte Höllenqualen, schön ist dies sicherlich auch nicht und sie wollte schon lange vorher sterben.


    Meine Schwiegermutter wurde auch nur 75 mit Alzheimer, ist allerdings dann an einem Herzinfarkt verstorben.


    Mein Schwiegervater hatte Lungenkrebs und mußte mit 83 gehen, auch vor 2 1/2 Jahren.


    Mein Vater wird gleich im neuen Jahr 83 und erfreut sich aber noch bester Gesundheit, man steckt halt nicht drin und es kann auch unter Umständen einmal bei ihm sehr schnell gehen.

  • Danke herby.


    Zitat

    Original geschrieben von herby
    aber eines zur Beruhigung, wenn sie jetzt gehen mußte, ist es trotzdem besser so, als jahrelang mit immer schlimmer werdender Alzheimer zu leben, da hat sie nichts davon und die Angehörigen erst recht nicht, im Grunde genommen hatte sie einen schönen und schnellen Tod.


    Ich sehe es ähnlich und meine Frau gottlob irgendwo auch. Zumal sie der Belastung einer möglichen Pflege aufgrund der sehr starken emotionalen Bindung mutmasslich nicht gewachsen gewesen wäre. Sie hat sich ja in den letzten beiden Jahren bereits aufgerieben.


    Gruß
    Volker

  • Aucn meine Anteilnahme möchte ich ausdrücken.


    Allgemein wollte ich hier mal aus der Erfahrung mit dem Bekanntenkreis etwas sagen, was mich aufregt (hat nix mit den Leuten hier zu tun, nur Bekanntenkreis!):


    ich kann´s nicht haben, wenn Leute sagen, "der/die war 8X, hat ein schönes langes Leben gehabt, nu reichts dann auch". Was wissen die von dem Leben? Und nur weil 8X überschritten ist, hat man sein Leben gelebt und die Berechtigung ist abgelaufen oder was?


    Deshalb, wenn Eltern z.B. auch in dem Alter sind, man verliert doch sein Zuhause, egal wie alt der Mensch war, ist es dennoch der größte Verlust.


    So nach dem Motto "damit tröste ich den jetzt aber mal" Grrr....


    In diesem Fall muss man sich Herby anschließen; ein Leben mit einer schweren Krankheit, die einen zur Pflegebedrüftigkeit verurteilt, wünsche ich nicht. Dann ist es doch besser für Denjenigen. Und für einen selbst auch ein "Quantum Trost". So war es bei meinem Vater z.B., der eine Gehirnblutung aufgrund Unfall bekam und sicherlich schwerst Plfegebedürftig gewesen wäre. Ich weiß von ihm selbst, dass es für ihn das Allerschlimmste gewesen wäre und er das absolut nicht wollte.
    Das hat es etwas erträglich gemacht. Ich ohffe, Euch geht es ähnlich!


    Was jetzt aber Deiner Schwiegermutter genau zugestossen ist, weiß immer noch keiner? Herz, Aterien? Merkwürdig.

  • Zitat

    Original geschrieben von 5er Harry
    Was jetzt aber Deiner Schwiegermutter genau zugestossen ist, weiß immer noch keiner? Herz, Aterien? Merkwürdig.


    Ich denke, da sind mehrere Faktoren zusammengekommen. Sie hatte Probleme mit dem Herz (Schrittmacher), Diabetes, zudem hat man im Krankenhaus wohl auch noch Nierenprobleme festgestellt. In letzter Zeit hat sie wenig gegessen und getrunken und war durch eine Erkältung zusätzlich angegriffen. Frische Luft?? Nada. Tagein, tagaus in der Bude gehockt, bei hochgedrehter Heizung. Meine persönliche Einschätzung: Den Tod ihres Mannes hat sie nie verwunden und imho wollte sie einfach nicht mehr.


    Letzteres konnte vor allem meine Frau nur schwer akzeptieren und war daher eine enorme Belastung für sie.


    Gruß
    Volker

  • Zitat

    Original geschrieben von 5er Harry
    Allgemein wollte ich hier mal aus der Erfahrung mit dem Bekanntenkreis etwas sagen, was mich aufregt (hat nix mit den Leuten hier zu tun, nur Bekanntenkreis!):


    ich kann´s nicht haben, wenn Leute sagen, "der/die war 8X, hat ein schönes langes Leben gehabt, nu reichts dann auch". Was wissen die von dem Leben? Und nur weil 8X überschritten ist, hat man sein Leben gelebt und die Berechtigung ist abgelaufen oder was?


    Genau dies, hat aber der Lungenfacharzt auch zu meiner Frau gesagt, im Wortlaut etwa so:
    Was wollen Sie denn noch von ihrem Vater erwarten, er hat doch ein schönes Leben gehabt und mit 83 hat er auch ein hohes Alter erreicht, es ist doch für ihn und alle anderen besser, wenn er jetzt schnell und ohne Schmerzen seinen Weg geht, das hat mich zwar auch gewundert, aber so sagen es wohl auch die Ärzte.


    Trotz allem ist es schlimm genug einen nahen Angehörigen zu verlieren, aber jahrelang mit großen Schmerzen leben, wie meine Mutter, das wünsche ich nun auch niemanden.

  • Hallo Volker.....
    auch von mir ein herzliches Beileid.....
    wünsche Euch viel Kraft, gerade in den nächsten Wochen.....


    Hab aber nun auch eines gelernt, was ich so vorher nie geglaubt hätte (mein Vater verstarb mit 63 J. im Febr.), wie sehr ein Mensch einem tatsächlich fehlt, merkt man erst wenn er nicht mehr da ist.....


    Gruß Carsten

    Glauben heißt nicht wissen.....