wenn der Tod eines Menschen den Ihr liebt ansteht - wie soll man damit umgehen?

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  • Zu Deinem Vater? Dann lass es einfach eine Zeit lang und gewinn Abstand und leb Dein Leben so daß er stolz auf Dich wär. In ein paar Jahren gehst Du hin und erzählst es Ihm mal alles. ( klingt jetzt auch merkwürdig, mein ich aber Ernst )
    Bei mir sind irgendwie schon viele gleichaltrige weg, das ging mit 17 los (Motorradunfall) , viele Unfälle, Krebs usw. So 15 Leute. Aber die Familiendinger waren immer etwas heftiger. Kopp hoch!

    Grüße, Thomas.

    Wir sind jung, weiß und ledig. Also!
    Userpage

  • Ich wohne direkt am Friedhof und kann vom Badezimmerfenster aus direkt auf das Grab meines Vaters schauen.

    Ich empfinde das als sehr angenehm. Ein Friedhof ist kein Ort des Schreckens sondern vielmehr ein Platz, an dem jeder Mensch oder zumindest jede Seele neue Weg gehen kann. Und das ist doch gut so.
    Siehe es als Platz der Zukunft. Mit diesem Gedanke fällt es dir hoffentlich wieder leichter.

    Gruß micha1955

  • Ich persönlich gehe auch so gut wie nie meine Mutter und Opa besuchen.
    Ich mag diesen Ort nicht.
    Jedes Mal wenn ich am Friedhof bin werden Erinnerungen wach, und nicht die Positiven die ich von meiner Mutter habe sondern Erinnerungen an Ihren Tod.
    Ich denke täglich an Sie, aber den Friedhof meide ich.

    meine Mutter hätte letzten Freitag 08.08 Ihren 58 Geburtstag gefeiert.
    Zu Ihrem 55'ten Geburtstag (8.8.2005) war sie noch zuhause, es ging Ihr gut. Es waren Gäste da, es wurde gelacht.. 2 Monate und 20 Tage später war sie dann tot.

    Es gibt Tage und Momente für mich wo ich mich am liebsten verkrieche. Das sind 31.12, 01.05 (mein Geburtstag) und der 08.08


  • schwieriges Thema hier.

    Und obwohl ich in diesem Forum sonst eigentlich nur mitlese, möchte ich mich auch kurz einbringen. Ein Kollege von mir hat seine Trauer besser mit einer Internetseite wie zum Beispiel http://www.inlutto.net verarbeitet. Hier hat er, auch während der Arbeitszeiten, immer mal wieder die Möglichkeit seine Mutter zu "besuchen", seitdem habe ich das Gefühl, geht es im in der Arbeit irgendwie besser. Vielleicht auch eine Möglichkeit der Trauerbewältigung. Vielleicht interpretiere ich da aber auch nur was rein.

  • Hallo,
    ich hatte eigentlich gehofft, diesen Thread hier nicht so bald mit einem Beitrag "bereichern" zu müssen … Tja, so schnell kann's gehen: mein Vater ist am Samstag Mittag gestorben. Im Prinzip völlig überraschend und unerwartet. 61 Jahre nix gehabt und dann am 17. Septmber ein Aneurysma der Aorta, das sich zu einer Dissektion ausgeweitet hat. Mein Vater wollte auf keinen Fall operiert werden, da die Risiken einer solchen OP schier unüberschaubar sind. Auch die Ärzte hatten sich dieser Meinung angeschlossen und beschlossen es erst einmal medikamentös zu probieren. Leider hat das Aneurysma letztlich gewonnen …
    Was für mich am schlimmsten ist, ist diese absolute Endgültigkeit seines Fortgehens – er wird nicht mehr wiederkommen. Dabei sagte er mir am Freitag vor seinem Tod noch, dass wir uns wiedersehen werden – sicherlich, irgendwie, aber eben nicht mehr so, wie von mir erhofft.

    Große Scheiße!!

    Sebastian

    „Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit ihrer Bewunderer zusammen.“ ― Heiner Geißler

  • highliner: Mein herzliches Beleid ! :(

    Kopf hoch, auch wenn's bescheuert klingt. Ich habe meinen Vater auch verloren und mir hat es immer unheimlich geholfen, dass ich mir gesagt habe: ''Er findet keine Ruhe, wenn er sieht, wie du trauerst !''

    Vielleicht hilft es ja auch bei dir.


    Viel Kraft für die nächste Zeit und vor allem die Beerdigung usw.

    Und denk immer dran: :)

  • Hallo Sebastian, mein Beileid.

    Ich hatte diesen Thread verfolgt und mit interesse gelesen und nicht gedacht das ich hier so schnell was zum Thema schreiben muss.

    Sonntag Mittag klingeln Nachbarn meiner Mutter an der Tür und baten mich das ich doch mal nach meiner Mutter schauen soll, es wäre dort so verdächtig ruhig. Man gut das sie in einem Reihenhaus wohnt, wo die Nachbarschaft noch funktioniert, wo jeder ein bisschen auf den anderen achtet und sich hilft... Ich also rüber und rein, da sie auch nicht ans Telefon ging. In den 500 Metern zu meiner Mutter ging mir natürlich alles durch den Kopf. Angekommen fand ich meine Mutter auf dem Sofa liegend wo sie gerade aufwachte als ich ins Wohnzimmer kam. Das Telefon hatte sie nicht hören können weil sie vergessen hatte es in die Ladestation zu stellen und das Bedienteil wegen leeren Akku abgeschaltet war und das Kabelgebundene Telefon steht im Schlafzimmer neben dem Bett, das hörte sie unten nicht... Nun ja, sie sagte das sie seit Samstag recht schlapp ist, das sie nach ein paar metern ziemlich aus der puste ist und das sie für Montag früh den Arzt bestellt hat und das wir dann mal weiter sehen. Sie fühlte sich ansonsten gut, war geistig voll dabei und so unterhielten wir uns noch und besprachen was meine Frau für sie einkaufen soll.

    Am Sonntag Abend gegen 18 Uhr hatte meine Frau eine Hühnersuppe für meine Mutter fertig und ich bin rüber. Meine Mutter freute sich riesig das sie noch warm ist und löffelte sogleich ein bisschen von der Suppe die eigentlich für den nächsten Tag bestimmt war. Wir unterhielten uns noch über ihre Zuckewerte, die Wasserproblematik die durch den Diabetis schlimmer aber nicht bedrohlich wurde und was wir wie mit dem Arzt abstimmen würden, da sie ein Medikament welches sie neu einnehmen musste nicht so gut vertrug. Wir einigten uns darauf das sie anruft wenn was ist und das ich mich im laufe des Abens noch mal melde.

    Gegen 20 Uhr riefen ihre Nachbarn an und sagten, das sie glauben, das meine Mutter die Treppe runter gefallen ist, sie hätten was poltern gehört und meinten Hilferufe zu hören. Ich bin wie ein irrer rüber gefahren und fand meine Mutter im Wohnzimmer vor den Schrank liegen. Sie war auf dem weg zum Telefon und wollte vermutlich mich anrufen, ist dabei zusamen gesackt und gegen den Schrank gestürzt. Ich half ihr auf, so das sie ein bisschen am Schrank angeleht sitzte, fragte wo es ihr weh tut usw. Ich wollte gerade den Arzt anrufen da sagte sie noch das das doch alles großer Mist ist, das sie vorhin noch so gut drauf sei und das es ihr nun so mies gehe.... In dem Moment sackt ihr Kopf runter und sie fängt an zu röcheln. Ich hab sofort den Notarzt angerufen der auch binnen 3 Minuten da war (wir wohnen in Krankenhaus nähe) Meine Mutter reagierte noch einmal, fragte wo sie denn wäre, was los wäre und dann kam keine Reaktion mehr. Ich habe ihr gesagt das ich sie wieder auf die Seite lege (ich hatte Angst das sie sich erbrechen könne) und bin dann nach vorn um Licht zu machen damit der Notarzt das Haus findet.

    Ich realisierte nicht eine Sekunde das das nun das Ende sein könnne, selbst als der Notarzt zu mir kam und sagte das er keine guten Nachrichte habe dachte ich das er mir sagen wolle das sie nun schwer krank sei, ein Pflegefall werden würde oder was auch immer aber nicht das er nur noch minimale Herzauschläge messen konnte und das meine Mutter gestorben ist.

    Ich bin froh das ich meine Mutter noch einen kurzen Moment lebend sah, das sie nicht allein sterben musste auch wenn es für mich nicht gerade einfach ist.

    Ihr glaubt gar nicht was man sich für Gedanken macht... Hätte ich es am Mittag oder am Abend erkennen müssen? hätte es was geändert wenn ich am Sonntag auf den Arzt bestanden hätte? hätte ich den Abend bei ihr bleiben müssen? Der Notarzt sagte mir das das Herz einfach zu schwach war und niemand das hätte verhindern konnte und das es doch so besser ist, als wenn sie am Abend im Krankenhaus intensivmedizinisch betreut an Geräten hängend stirbt oder man durch die Intensivmedizin eine Leidensverlängerung betreibt...

    Vielen Dank fürs lesen, es ist schön wenn man sich das mal von der Seele schreiben kann.

    Gruß Hauke

  • Hallo Hauke,

    mein herzlichstes Beileid !

    Aber so hart das klingt, das ist zwar jetzt sehr plötzlich und schockierend, aber für Deine Mutter war das sicher ein schonendes Ende. Sicher besser als ein langes Leiden. Und sie ist in Deinen Armen gestorben. Das hat ihr sicherlich viel geholfen.

    Viele Grüße --Michael--
    "Frontantrieb ist entgangene Lebensfreude" (A. Merkle, 2005)
    520dT (F11)

  • Hauke: Auch von mir ein herzliches Beileid, auch wenn dir das wsl nicht viel bringen wird. :(
    Dass ich das so kurz hintereinander wieder schreiben muss ! :(

    Aber es ist doch für dich sicher beruhigend, dass du bei ihr warst in ihren letzten Sekunden oder ?

    Als mein Vater gestorben ist habe ich Party mit Freunden irgendwo gemacht und das Handy ausgeschaltet, damit keiner nervt. :mad: Da macht man sich erstmal Vorwürfe. ;)

    Naja, auch bei dir kann ich nur eins schreiben: KOPF HOCH ! Denk immer dran.


    An alle: Was mich in solchen Situationen immer total beruhigt und wieder etwas aus dem tiefen Tal der Tränen holt: Herbert Grönemeyer - Mensch

  • Mein herzliches Beileid an Hauke und Sebastian. Ich kann mir schon gut vorstellen, wie schwer und unbegreifbar es ist, einen sehr nahe stehenden Verwandten, hauptsächlich seine Eltern bzw. einen Elternteil, zu verlieren - sei es nun plötzlich oder mit leiser Vorahnung (nach einer schlimmen Diagnose). Dass mir das auch noch blüht, macht es für mich auch nicht einfach. Jeder Tag könnte der letzte sein. Wenn meine Eltern schon von Todesfällen in ihrem Alterkreis reden, gibt das auch zu denken.

    Ich erinnere mich noch genau an Anfang des Jahres 2004. Zu diesem Zeitpunkt ist meine Urgroßtante völlig unerwartet im Krankenhaus verstorben - zwar mit 84 schon im rüstigen Alter, aber ein Quell von Lebensfreude und bis auf ein paar Kleinigkeiten kerngesund (gute Alpenluft in Bad Reichenhall). Unzählige Krankenhausaufenthalte haben ihr und ihrem Gatten nichts anhaben können - wie Stehaufmännchen. Kurz vor ihrem Tod habe ich sie zum Glück aber noch mal für einige Tage gesehen, obwohl sie recht weit entfernt wohnte. Das hat mir schon geholfen. Die Nachricht über ihren Tod war für mich alles andere als einfach zu verkraften, da ich sie sehr mochte und auch keine Anzeichen für ihren Tod bestanden. Bei einer planmäßigen Operation ist afair etwas nicht ganz glatt über die Runden gegangen. In meinem Kopf lebt sie manchmal noch...

    Zitat

    Original geschrieben von Hauke
    Ich hatte diesen Thread verfolgt und mit interesse gelesen und nicht gedacht das ich hier so schnell was zum Thema schreiben muss.


    Das geht mir genauso. Diesmal muss ich aber mal ein paar Zeilen schreiben.

    Zitat

    Ich realisierte nicht eine Sekunde das das nun das Ende sein könnne, selbst als der Notarzt zu mir kam und sagte das er keine guten Nachrichte habe dachte ich das er mir sagen wolle das sie nun schwer krank sei, ein Pflegefall werden würde oder was auch immer aber nicht das er nur noch minimale Herzauschläge messen konnte und das meine Mutter gestorben ist.


    Ganz ehrlich: Damit hätte ich in diesem Moment wohl auch nicht gerechnet. Wenn es schon schlimm ist, geht man nicht vom schlimmsten aus, sondern macht sich insgeheim Hoffnungen.

    Zitat

    Ich bin froh das ich meine Mutter noch einen kurzen Moment lebend sah, das sie nicht allein sterben musste auch wenn es für mich nicht gerade einfach ist.

    Ihr glaubt gar nicht was man sich für Gedanken macht... Hätte ich es am Mittag oder am Abend erkennen müssen? hätte es was geändert wenn ich am Sonntag auf den Arzt bestanden hätte? hätte ich den Abend bei ihr bleiben müssen? Der Notarzt sagte mir das das Herz einfach zu schwach war und niemand das hätte verhindern konnte und das es doch so besser ist, als wenn sie am Abend im Krankenhaus intensivmedizinisch betreut an Geräten hängend stirbt oder man durch die Intensivmedizin eine Leidensverlängerung betreibt...


    Ich wäre auch froh, wenn man beim Abbleben seiner Nächsten dabei ist, ihnen Kraft schenkt und sich selbst darauf seelisch einstellt. Ein 'Leben' an Geräten ist nicht das Wahre. Meine Urgroßmutter hat lange Jahre im Heim gelegen und war die letzten Jahre wirklich nicht mehr gut bei Kräften. Sie hat noch Jahre dort gelegen, bis die Befreiung im Mittagsschlaf kam. Insgeheim war ich froh, dass ihr Leiden endlich ein Ende hat. Gewünscht hat sie es sich...

    Zitat

    Vielen Dank fürs lesen, es ist schön wenn man sich das mal von der Seele schreiben kann.


    Es ist bewegend genug, um es nicht ungelesen zu lassen.

  • highliner
    Hauke

    ich kann Eure Gedanken abolut nachvollziehen, denn der Tod meiner langjährigen Lebensgefährtin ist erst 8 Monate her und beschäftigt mich heute noch sehr. Es gehen einem sehr viele Dinge durch den Kopf, doch ändern kann man im Nachhinein nicht mehr.
    Meine Lebensgefährtin hat die letzten 1 1/2 Monate im Hospiz verbracht, wo ich sie täglich besucht habe. Ich hätte mir sehr gewünscht, im Abschied ihre Hand zu halten. Doch kam der Zeitpunkt für mich trotz schwerer Krankheit überraschend schnell und ich habe mal wieder Überstunden im Büro geschoben. Fehlende Erfahrung und Angst vor dem Ultimativen treiben uns dort hin. Ich hätte nie gedacht, dass das Ende so überraschend und schnell kommt.

    Ich wünsche Euch beiden mein herzliches Beileid.


    Greetz
    Whynot

    Yes, I'm here! Whynot?

  • Whynot: Mein Beileid, auch wenn es schon länger her ist. Bei mir hat der ''Schmerz'' (im Sinne von Herzschmerz) noch nie locker gelassen.

    Mir geht es ähnlich, dass ich nicht jede Sekunde genossen habe wie die letzte, das werde ich mir ewig vorwerfen, habe es allerdings die letzten Wochen mit meiner Frau besser gemacht.

    Darf man fragen, was deine Lebensgefährtin hatte ? Mich würde interessieren, warum man in ein Hospiz geht. Wenn ich mal sterben muss, egal bei welcher Krankheit, bitte zuhause. Diese Athmosphäre dort ist doch ein Beschleuniger für den Tod oder ?

    PS: Wenn dir das zu privat ist, antworte einfach nicht, ich finde es schon stark genug, dass du das hier geschrieben hast und hätte vollstes Verständnis dafür !

  • Zitat

    Original geschrieben von Hauke
    Ihr glaubt gar nicht was man sich für Gedanken macht... Hätte ich es am Mittag oder am Abend erkennen müssen? hätte es was geändert wenn ich am Sonntag auf den Arzt bestanden hätte? hätte ich den Abend bei ihr bleiben müssen?


    Hätte, wäre, wenn...
    Vergiss diese Art der Selbstvorwürfe, auch wenn es schwerfällt.
    Es bringt nichts ausser Schmerz. Und Du weisst wohl selbst am besten, dass Du immer das beste für Deine Mutter wolltest - wer will das nicht.

    Mein herzliches Beileid nicht nur Dir, sonder auch Sebastian und allen anderen hier, die kürzlich einen solchen Verlust erleiden mussten.

    Es klingt vielleicht grausam, Hauke, aber Deine Mutter hatte einen kurzen, schnellen und hoffentlich auch schmerzlosen Tod. Sei dafür dankbar und gräme Dich nicht, dass sie nun tot ist. Du wirst sie in Gedanken immer ehren, das macht jeder für seine Eltern. Und sie wird dankbar dafür sein, wo immer sie jetzt auch ist.

    Mein Vater wurde letzten Monat nach fast dreijährigem Krebsleiden beerdigt, und obwohl ich mich lange darauf vorbereiten konnte, war es sehr schlimm für mich.
    Inzwischen tröste ich mich damit, dass es für ihn eine Erlösung war, denn das war seine eigene Aussage. Er wollte die Schmerzen nicht mehr erleiden, sondern würdevoll gehen. Und so ist es auch geschehen.
    Ohne Apparatemedizin und unnötige Schläuche, dennoch aber schmerzfrei und mit Würde.
    Das Wichtigste für mich war dabei, dass ich mich vor und auch nach seinem Tod am Krankenbett mit ihm ausgesprochen habe.
    Für sich selber mit dem toten Vater / Mutter im Reinen zu sein, halte ich für eines der wichtigsten Dinge in einem solchen Fall.

    Carsten

  • Zitat

    Original geschrieben von Carsten
    Für sich selber mit dem toten Vater / Mutter im Reinen zu sein, halte ich für eines der wichtigsten Dinge in einem solchen Fall.


    Das wollte ich im vorangegangenen Beitrag meinerseits eigentlich auch noch ergänzen - ich sehe es exakt genauso. Seelisch zermürbend muss es sein, nicht richtig Abschied genommen zu haben oder eben zuvor nicht im Reinen gewesen zu sein. Ändern kann man hinterher nichts mehr, also ist die Reue immens. Gerade dieser Aspekt macht mir Sorgen.

    Bezüglich dieser Erfahrung habt ihr mit einiges voraus. Das ist aber keine beneidenswerte Sache... :(

  • Ich wünsche Euch beiden viel Kraft.
    Ich fühle mit Euch :(

    Am 28.10 ist es bei meiner Mom 3 Jahre her, und 4 Jahre als ich Thread eröffnet habe :(


  • Zitat

    Original geschrieben von highliner
    Tja, so schnell kann's gehen: mein Vater ist am Samstag Mittag gestorben. Im Prinzip völlig überraschend und unerwartet. 61 Jahre nix gehabt und dann am 17. Septmber ein Aneurysma der Aorta, das sich zu einer Dissektion ausgeweitet hat.

    Zuallererst mein herzlichstes Beileid.
    Dein Vater war in meinem Alter und ich habe eigentlich noch keine Lust zu gehen, weiß aber, daß es wegen meiner gesundheitlichen Probleme, auch bei mir täglich vorbei sein kann, oder ich auch noch 20 Jahre hier sein darf.
    Solange man lebt, hofft man weiterleben zu können, wenn es halt passiert, dann ist es besser es passiert sofort und wird kein Pflegefall.
    So gesehen hatte Dein Vater einen schönen und schnellen Tod, ohne daß er leiden mußte.
    Mein Vater, allerdings fast 83, wünscht sich dies schon seit dem Tod meiner Mutter so, denn meine Mutter mußte leider viele Jahre stark leiden und die letzten Wochen dann auch noch besonders schlimm.
    Es ist halt schwer, jemanden zu verlieren, ich denke auch noch oft an meine Mutter und hoffe, daß ich wenigstens meinen Vater überleben werde, wenn nicht, wäre das für ihn das Schlimmste, was er sich jetzt noch vorstellen könnte.

    Zitat

    Original geschrieben von Hauke
    Ich realisierte nicht eine Sekunde das das nun das Ende sein könnne, selbst als der Notarzt zu mir kam und sagte das er keine guten Nachrichte habe dachte ich das er mir sagen wolle das sie nun schwer krank sei, ein Pflegefall werden würde oder was auch immer aber nicht das er nur noch minimale Herzauschläge messen konnte und das meine Mutter gestorben ist.

    Ich bin froh das ich meine Mutter noch einen kurzen Moment lebend sah, das sie nicht allein sterben musste auch wenn es für mich nicht gerade einfach ist.

    Auch Dir, Hauke, mein herzlichstes Beileid und denke mal so, wie ich es oben schon beschrieben habe, Deine Mutter mußte wenigstens nicht leiden, meine Mutter hatte sich lange den Tod gewünscht, damit sie keine Schmerzen mehr gehabt hätte, aber ihr Wunsch ging nicht in Erfüllung und sie hat zu lange leiden müssen, ein schneller Tod hat manchmal auch etwas Gutes.

  • Ich möchte mich bei euch für die netten Worte, die Meinungen und natürlich auch für eure Geschichten herzlich bedanken. Es tut gut mit anderen, ja auch mit relativ fremden Menschen, das erlebte zu besprechen, das Leid zu teilen und zu wissen das man nicht alleine ist auch wenn man innerhalb der Familie sehr viel Rückhalt bekommt.

    Ich bin in den letzten Tagen viel unterwegs, die anstehenden Behördengänge und was so alles zu erledigen ist lenken zwar nicht ab weil sie unmittelbar mit dem Tod zu tun haben aber man hat was um die Ohren und setzt sich relativ gut mit dem Tod eines geliebten Menschen auseinander. Gestern war ich das erste mal mit meinem Bruder im Haus meiner Mutter, ich hätte es mir schwieriger vorgestellt.

    Ich habe auch noch nette und gute Freunde mit denen ich auch viel rede, die einfach für mich da sind und zuhören. Bei der Trauerverarbeitung kam mir gestern die Überlegung, wie muss sich ein Mensch fühlen, der nicht so gute Freunde hat, der keine Familie und auch kein BMW Treff hat oder einfach nicht so kommunikativ ist wie wir es hier sind und über sowas nicht sprechen mag?

    Also, vielen Dank noch mal an alle die uns dabei geholfen haben die Trauer zu bewältigen.

    Gruß Hauke

  • Hauke und Sebastian

    mein aufrichtiges Beileid, und viel Kraft für die kommende Zeit .....
    wir werden irgendwann alle unsere liebsten wiedersehen, daran will ich ganz fest glauben.....


    .....es ist ein beklemmendes Gefühl wenn der Thread oben steht, und man wird sofort an das eigene Erlebte (und verlorene) erinnert......

    ...ich wünsche euch allen das beste, und hoffe das jeder mit seiner Trauer richtig umgehen kann....

    Herzliche Grüße
    Carsten

    Glauben heißt nicht wissen.....