F1 2008 - Termine, Vorschau, Freies Training, Qualifying, Rennergebnisse

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  • Großer Preis von Japan. 10. – 12. Oktober 2008


    16. von 18 WM-Läufen Vorschau.


    München/Hinwil, 3. Oktober 2008. Der Berg ruft: Nach dem ebenso glamourösen wie im Ergebnis für das BMW Sauber F1 Team bescheidenen Nachtrennen von Singapur zieht die Formel 1 in die japanischen Alpen zum Rennen am Fuße des heiligen Vulkans Fujiyama. Inklusive des Großen Preises von Japan am 12. Oktober stehen noch drei Rennen auf dem Programm. Selten war eine Saison so abwechslungsreich und unberechenbar wie diese. Der Kampf um die Spitzenplatzierungen in den WM-Wertungen geht in die entscheidende Phase.



    Nick Heidfeld: „In erster Linie hoffe ich, dass uns in Fuji nicht wieder derart heftiger Regen erwartet wie 2007. Ich fahre ja prinzipiell gern im Regen, aber bei dieser Sintflut ging nichts mehr. Die Sicht war null, und so kam es zu diversen Kollisionen. Mir ist auch jemand ins Auto gefahren, danach war es krumm. Trotzdem lag ich kurz vor Schluss in dem ganzen Chaos an sechster Stelle, bin dann aber noch wegen eines Motorproblems ausgefallen. Die Strecke macht Spaß. Es gibt viele Steigungen und Gefälle sowie einige Kurven, bei denen man den Scheitelpunkt nicht sehen kann. Trotzdem hat sie bei mir keinen leichten Stand, weil Suzuka immer mein Favorit unter den GP-Kursen war. Ein herausragendes Merkmal der Strecke in Fuji ist die extrem lange Gerade. Die Landschaft ist schön, die Straße vom Hotel zur Rennstrecke könnte eine erstklassige Rallye-Sonderprüfung abgeben. Ich hoffe, dass sich uns der Mount Fuji mal wieder zeigt. Insgesamt scheint in der Gegend nicht allzu viel los zu sein, das ist aber nach dem ganzen Rummel in Singapur auch mal wieder in Ordnung.“



    Robert Kubica: „Wir kommen ja jetzt zum zweiten Mal nach Fuji, und an den Grand Prix von 2007 wird sich wohl jeder wegen des verrückten Wetters erinnern. Es war extrem viel Wasser, und die Sicht war armselig. Aus Fahrersicht ist der Kurs sehr interessant. Es gibt einige anspruchsvolle Kurven mit verschiedenen Radien und auch ein paar blinde Kurven. Im Trockenen hat mir die Strecke sehr gut gefallen, obwohl man im letzten Sektor mit seinen engen Kurven sehr langsam ist. Ich denke, die Fans werden, wie immer in Japan, für eine tolle Atmosphäre an der Strecke sorgen. Normalerweise kommen sie ganz früh am Morgen zur Strecke und gehen nach uns nach Hause.“



    Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor: „Die spektakuläre Nacht-Premiere in Singapur liegt hinter uns. Und auch für die beiden kommenden Rennen machen wir in Asien Station, zunächst in Japan und bereits eine Woche später in China. Einige Teammitglieder sind aus Singapur zurück nach München und Hinwil geflogen, andere bleiben in Asien und entspannen ein paar Tage; wiederum andere reisen nach Südkorea, wo Nick am Samstag und Sonntag Demonstrationsfahrten mit dem Formel- 1-Auto absolvieren wird. Der Fuji Speedway hat 2007 ein gelungenes Comeback im F1-Kalender gefeiert. Die Rennstrecke liegt malerisch in den japanischen Alpen, im Hintergrund erhebt sich majestätisch der Mount Fuji. Im Vorjahr war der heilige Berg allerdings nur am Freitag zu sehen und bei Sonnenschein das meistfotografierte Motiv. Dann verschwand er leider hinter einer dichten Wand aus Nebel und Regen und tauchte nicht mehr auf. Das Wetter hat das ganze Rennwochenende 2007 sehr beeinflusst.


    Nachdem wir in Singapur schon zum zweiten Mal in der laufenden Saison Pech mit der Safety-Car-Regel hatten und in der Folge wichtige Punkte abschreiben mussten, wollen wir in Japan verlorenen Boden wieder gut machen. In der Fahrer- und Herstellerwertung liegt die Spitze weiter eng beieinander. Das verspricht viel Spannung für die noch verbleibenden Rennen.“



    Willy Rampf, Technischer Direktor: „Nach dem spektakulären Nachtrennen in Singapur kehrt in der Formel 1 in Fuji wieder die Normalität ein. Wir sind dort im vergangenen Jahr zwar erstmals gefahren, allerdings vor allem bei nasser Strecke. Dennoch konnten wir einige Erkenntnisse in Bezug auf die Abstimmung gewinnen.


    Mit rund 1,5 Kilometern Länge hat Fuji die längste echte Gerade aller Grand-Prix-Strecken. Überholen ist also durchaus möglich. Gleichzeitig benötigt man in den mittelschnellen und schnellen Kurven viel Abtrieb. Entsprechend ergibt sich bei der aerodynamischen Abstimmung ein Kompromiss. Wir fahren in Fuji ein mittleres Abtriebsniveau, vergleichbar mit jenem in Valencia. Bridgestone stellt die zwei mittleren Reifenmischungen zur Verfügung, was uns vor keine allzu großen Probleme stellen sollte.


    Nach dem turbulenten Rennen in Singapur, bei dem uns die Safety-Car-Phase einen Strich durch die Rechnung machte, wollen wir hier wieder mit beiden Autos kräftig Punkte sammeln.“



    Zahlen und Fakten:


    Strecke/Datum Fuji/2. Oktober 2008 Startzeit (lokal/UTC) 13:30 Uhr/04:30 Uhr (06:30 in Zentraleuropa)


    Runde/Renndistanz 4,563 km/305,416 km (67 Runden)


    Kurven 10 Rechts- und 6 Linkskurven


    Sieger 2007 Lewis Hamilton, Vodafone McLaren Mercedes, 2:00.34,579 Stunden


    Poleposition 2007 Lewis Hamilton, Vodafone McLaren Mercedes, 1.25,368 Minuten


    Schnellste Runde 2007 Lewis Hamilton, Vodafone McLaren Mercedes, 1.28,193 Minuten



    Daten 2007 (Rennen):


    Volllastanteil: 60 %
    Topspeed: 310 km/h
    Längste Volllastpassage: 20 sec / 1445 m
    Gangwechsel pro Runde: 44
    Reifenverschleiß: mittel
    Bremsverschleiß: gering
    Abtriebslevel: mittel



    Historie und Hintergrund: Die Rennstrecke von Fuji wurde 1966 eröffnet. Bereits 1976 und 1977 wurden auf ihr Formel-1-Rennen ausgetragen – und schon damals sorgte Regen für Berühmtheit: Beim Start des GP 1976, damals Saisonfinale, goss es in Strömen. Titelverteidiger Niki Lauda stellte seinen Ferrari wegen des Aquaplanings nach zwei Runden an der Box ab und gab auf. Mario Andretti gewann, und James Hunt wurde mit einem WM-Punkt Vorsprung Weltmeister. 2005 wurde die Anlage komplett umgebaut, um den von der FIA definierten Formel-1- Ansprüchen zu genügen, 2007 kehrte die Formel 1 zurück. Ab 2009 soll der Große Preis von Japan abwechselnd in Suzuka und Fuji ausgetragen werden. Namensgeber des Speedway ist der Fujiyama bzw. Fuji-san, wie er heute meist genannt wird. Sowohl yama als auch san können Berg bedeuten, je nachdem, ob man sich in der Kunyomi- oder der Onyomi-Aussprache artikuliert. Der Schichtvulkan ist mit 3.776 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Berg Japans. Das Alter seines Gesteins wird auf 100.000 Jahre beziffert. Der Vulkan ist nicht nur begehrtes Fotomotiv, er ist auch weiterhin aktiv, wenngleich als harmlos eingestuft. Die letzte Eruption wurde 1707 verzeichnet. Der Berg liegt in den japanischen Alpen auf der Hauptinsel Honshu, der Gipfel liegt auf der Grenze zwischen den Präfekturen Yamanashi und Shizuoka. Geologisch betrachtet liegt der Fuji in der Berührungszone der eurasischen, der pazifischen und Philippinenplatte. Aufgrund seiner sanft ansteigenden Form ist der Vulkan relativ leicht zu besteigen. Als Erster tat dies 663 ein japanischer Mönch. Heute hat eine solche Expedition an Exklusivität eingebüßt, im Sommer teilen sich zuweilen angeblich Tausende den Gipfel.

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  • Großer Preis von Japan – Training, Freitag – 10.10.08


    Wetter: trocken, morgens sonnig, später bewölkt, 21-22°C Luft, 29-31°C Asphalt



    Fuji (JP). In den ersten beiden freien Trainings zum Großen Preis von Japan in Fuji erledigten beide BMW Sauber F1 Team Fahrer das übliche Freitagsprogramm mit dem Vergleich der Reifenmischungen und Arbeit an der Fahrzeugabstimmung.



    Robert Kubica: BMW Sauber F1.08-05 / BMW P86/8
    1. Training: 8., 1.20,160 min / 2. Training: 11., 1.18,865 min
    „Das war ein normaler Freitag. Wir haben am Morgen an der Abstimmung gearbeitet und uns am Nachmittag vor allem auf den Reifenvergleich konzentriert. Ich mag diese Strecke sehr. Sie ist anspruchsvoll, und es macht auch viel Spaß, hier zu fahren. Die Balance des Autos ist in Ordnung, aber wir haben insgesamt zu wenig Reifenhaftung.”



    Nick Heidfeld: BMW Sauber F1.08-07 / BMW P86/8
    1. Training: 14., 1.20,628 min / 2. Training: 19., 1.19,894 min
    „Mein erster Trainingstag lief diesmal nicht ganz so glatt. Ich bin noch nicht zufrieden mit der Balance des Autos, es rutscht zu sehr. In der ersten Session habe ich mich gedreht, das kommt bei mir ja eher selten vor. Ebenfalls bei uns eine Ausnahme sind kleine technische Störungen. Erst hat sich der Hebel zum Einstellen der Bremsbalance im Cockpit gelöst, und kurz vor Schluss des zweiten Trainings hatten wir eine Hydraulikwarnung, woraufhin ich zur Box fuhr. Bei nur noch drei Minuten Trainingszeit war es keine Option, noch einmal rauszufahren. Aber ich habe nicht nennenswert Trainingszeit verloren, und heute ist erst Freitag. Ich bin absolut zuversichtlich, dass wir uns für morgen verbessern werden.“


    Willy Rampf (Technischer Direktor): „Das war ein ausgefülltes Freitagsprogramm. Die Strecke war von Beginn an relativ gut, so dass wir früh mit der Abstimmungsarbeit beginnen konnten. Dabei haben wir uns wie üblich auf die Rennvorbereitung und auf den Reifenvergleich konzentriert. Die Long-Runs waren zufrieden stellend. Nick hatte Ende der zweiten Sitzung einen Hydraulik-Alarm. Die Ursache hierfür wird untersucht.“

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  • Großer Preis von Japan – Qualifikation, Samstag – 11.10.08


    Wetter: morgens nass, im Qualifying trocken, 20-24°C Luft, 22-25°C Asphalt


    Fuji (JP). Während Robert Kubica Sechster wurde im Qualifying zum Großen Preis von Japan, verpasste Nick Heidfeld als 16. in Q1 knapp den Einzug in den zweiten Qualifyingabschnitt. Die Entscheidung, auch bei der zweiten Ausfahrt in Q1 auf den härteren Reifen zu bleiben, erwies sich für ihn im Nachhinein als zu großes Risiko.



    Robert Kubica: BMW Sauber F1.08-05 / BMW P86/8
    Qualifying 6., 1.18,979 min (3. Training: 1., 1.25,087 min)
    „Wir hatten gestern schon Probleme mit zu geringem Grip, und der Regen in der vergangenen Nacht und am Morgen hat uns natürlich nicht geholfen, weil er den Gummiabrieb weggewaschen hat. Die Balance des Autos war gut, aber es war schlicht zu wenig Grip. Ich habe alles versucht, und das war das Maximale, was ich erreichen konnte. Unter diesen Umständen ist Platz sechs nicht schlecht.“



    Nick Heidfeld: BMW Sauber F1.08-07 / BMW P86/8
    Qualifying 16., 1.18,835 min in Q1 (3. Training: 4., 1.25,474 min)
    „Jetzt wissen wir, dass es die falsche Entscheidung war, in Q1 für die zweite Ausfahrt auf der härteren Reifenmischung zu bleiben. Nach meinen ersten Runden mit dem ersten Satz dieser Reifen wusste ich, dass ich mich auch mit den Prime-Reifen noch verbessern kann. So sind wir das Risiko eingegangen und haben den nächsten Satz davon aufgezogen. Tatsächlich habe ich mich auch um rund eine halbe Sekunde verbessert, es hat aber um etwa eine Zehntelsekunde doch nicht für Q2 gereicht. Robert hat es gerade so geschafft. Natürlich wird es von so weit hinten extrem schwierig, im Rennen irgendwas zu erreichen. Aber wir haben gesehen, dass in der Formel 1 alles Mögliche passieren kann, und ich werde niemals aufgeben.“


    Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): „Das Qualifying ist für uns nicht nach Wunsch gelaufen. Hauptgrund war eine Fehleinschätzung in Q1, was die Verbesserung der Strecke und den Einfluss der Reifen angeht. Wir haben beide Fahrer zwei Mal mit der härteren Reifenmischung losgeschickt, während das Umfeld schon in Q1 auf die weichere Mischung gewechselt hat. Der unerwartet hohe Zeitunterschied zwischen beiden Reifenmischungen hat dazu geführt, dass Robert gerade noch, Nick jedoch nicht mehr in Q2 vorgerückt ist. Im weiteren Verlauf konnte Robert mit der erwarteten Leistung auf Startplatz sechs fahren.“



    Willy Rampf (Technischer Direktor): „Das Schwierigste war heute der erste Durchgang des Qualifyings, den wir mit der härteren Reifenmischung bestreiten wollten, um noch genügend Sätze der weicheren Mischung für den weiteren Verlauf des Qualifyings und das Rennen zu bewahren. Diese Entscheidung hat uns bei Nick den Einzug in Q2 gekostet. Es wird schwer, von Startplatz 16 noch in die Punkte zu fahren. Robert zeigte eine starke Leistung und hat als Sechster einen guten Startplatz herausgefahren. Er steht dort, wo wir es erwartet hatten.“

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  • Großer Preis von Japan – Rennen, Sonntag – 12.10.08


    Wetter: trocken, bewölkt, 16-17°C Luft, 21-22°C Asphalt



    Fuji (JP). Beim Großen Preis von Japan holte das BMW Sauber F1 Team seinen elften Pokal in der Saison 2008. Robert Kubica wurde in Fuji von Startplatz sechs aus Zweiter. Der Pole stand nun zum siebten Mal in diesem Jahr auf dem Podium, zum dritten Mal wurde er Zweiter. Nick Heidfeld, der als 16. gestartet war, verbesserte sich auf Platz zehn in einem extrem spannenden Grand Prix, bei dem die direkten Titelanwärter schon gleich nach dem Start zurückfielen. In der WM-Gesamtwertung ist das BMW Sauber F1 Team Dritter mit 13 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Ferrari.



    Robert Kubica: 2. BMW Sauber F1.08-05 / BMW P86/8
    Schnellste Runde: 1.19,292 min in Rd. 16 (siebtschnellste insgesamt)
    „Mein Start war gut, aber die Kupplung rutschte dann etwas, und deshalb konnte Jarno Trulli mich auf der Geraden überholen. Vor der ersten Kurve habe ich mich für die Innenbahn entschieden und sehr spät gebremst. Zu spät – die Vorderräder haben blockiert. Aber dann sind alle in einem großen Bogen nach außen gefahren, während ich mehr oder weniger auf meiner Linie blieb. Nach der zweiten Kurve lag ich in Führung. Ich habe versucht, einen Vorsprung rauszufahren, das ging aber nicht. Meine Reifen haben gekörnt, und vor allem im letzten Sektor habe ich Zeit verloren. Ich habe alles gegeben, aber nach dem Boxenstopp war Fernando Alonso vor mir, und ich konnte sein Tempo nicht mitgehen. Zu Beginn des letzten Stints haben die Reifen extrem gekörnt, meine Rundenzeiten waren schlecht. So kam ich unter Druck von Kimi Räikkönen. Wir hatten einen tollen Kampf. Einmal war er in Kurve zwei neben mir, aber ich war innen, habe nicht nachgegeben und konnte ihn hinter mir halten. Nach ein paar Runden haben sich die Reifen erholt, und ich konnte wieder mein normales Tempo fahren. Es ist ein großartiges Ergebnis für das Team in einer nicht ganz einfachen Zeit. Wir haben uns zuletzt schwer getan und sind unter Druck von einigen Teams geraten. Dieser zweite Platz ist super für die Moral. Wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren, aber es ist noch alles möglich.“



    Nick Heidfeld: 10. BMW Sauber F1.08-07 / BMW P86/8
    Schnellste Runde: 1.19,461 min in Rd. 67 (achtschnellste insgesamt)
    „Verglichen mit den Williams vor mir war mein Start gut, aber die beiden Honda hinter mir kamen noch besser weg. In der ersten Kurve herrschte ein solches Verkehrschaos, dass man froh sein konnte, da unbeschadet durchzukommen. Für mich war der schönste Moment des Rennens, als ich in Runde vier zwei Autos gleichzeitig überholen konnte. Ich war auf einer Ein-Stopp-Strategie und habe als Vorletzter von den Ein-Stoppern getankt. Entsprechend schwer und schwierig zu fahren war mein Auto. Ich freue mich jetzt auf das Rennen nächstes Wochenende in Shanghai, wo wir schon im Qualifying besser abschneiden sollten.“



    Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): „Das war eine ganz starke Vorstellung von Robert. Im Durcheinander in Kurve eins hat er die Führung übernommen. Anschließend musste er nur Fernando Alonso ziehen lassen und konnte am Ende nach hartem Kampf Kimi Räikkönen hinter sich halten. Für unser Team war dies bereits der elfte Podestplatz der Saison, Robert hat es 2008 schon zum siebten Mal auf das Podium geschafft. Auch Nick hat sich von seinem 16. Startplatz gut nach vorne gearbeitet, blieb am Ende als Zehnter jedoch ohne Punkte. Wir freuen uns nun auf ein spannendes Saisonfinale in China und Brasilien.“



    Willy Rampf (Technischer Direktor): „Das war entgegen vieler Prophezeiungen ein aufregendes Rennen. Robert hat beim Start das Maximum herausgeholt und sich mit etwas Glück und viel Geschick an die Spitze gesetzt und das Rennen dann bis zum ersten Boxenstopp angeführt. Anschließend konnten wir die Rundenzeiten von Fernando Alonso nicht mitgehen. Im letzten Renndrittel hat Robert dann die Attacken von Kimi Räikkönen clever und fair abgewehrt und sich seinen siebten Podestplatz in dieser Saison redlich verdient. Das war wirklich eine erstklassige Vorstellung. Nick hat sich mit einer Ein-Stopp-Strategie auf Platz zehn vorgearbeitet. Mehr war für ihn leider aufgrund seiner schlechten Ausgangsposition nicht drin.“

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  • Großer Preis von China. 17. – 19. Oktober 2008


    17. von 18 WM-Läufen Vorschau.


    München/Hinwil, 12. Oktober 2008. Die Asien-Reise der Formel 1 geht weiter: Bereits am kommenden Sonntag, dem 19. Oktober, wird der vorletzte von 18 WM-Läufen in Shanghai ausgetragen.


    Nick Heidfeld: „Die Strecke gefällt mir insgesamt recht gut. Die ersten drei Kurven gehören zu den besten im ganzen Rennkalender. Man kommt mit hohem Tempo an, und zu Beginn geht die erste Kurve auch noch voll, aber dann wird sie immer enger. Man muss bis in den zweiten Gang runterschalten. Da ordentlich hinauszukommen, wird in diesem Jahr ohne Traktionskontrolle noch ein bisschen schwieriger. Immer wieder beeindruckend sind die gigantischen Ausmaße von Fahrerlager und Tribünen, das ist unvergleichlich. Im vergangenen Jahr hatte ich Pech mit dem Zeitpunkt des Wechsels auf einen frischen Satz Regenreifen. Platz zwei wäre drin gewesen, Platz sieben ist es mit einem Zusatzstopp geworden.


    Shanghai wird für mich nach Singapur, Seoul, Gwang-ju und Tokio die fünfte asiatische Großstadt in Folge, und jede ist anders. Shanghai ist sicher die am stärksten expandierende Metropole davon und zweifellos die mit den schlimmsten Verkehrsbedingungen. Jedes Jahr erwarten uns in Shanghai neue Wolkenkratzer im Stadtbild, dafür verschwinden allerdings auch Jahr um Jahr einige ältere Wohnviertel aus der Innenstadt.“



    Robert Kubica: „Shanghai ist eine interessante Strecke mit einer sehr langen Geraden, auf der man gut überholen kann. Der Kurs bietet einen Mix verschiedenster Kurven, es gibt einige langsame Stellen, aber auch mehrere schnelle Passagen. Besonders anspruchsvoll ist die erste Kurve, in der man sehr lange auf der Bremse ist und die dann gleich in eine Linkskurve übergeht. Bisher hat mir diese Strecke kein Glück gebracht. Ich hoffe, dass sich das nun ändert und ich wichtige Punkte im Hinblick auf die WM-Gesamtwertung einfahren kann.“



    Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor: „Nur eine Woche nach dem Rennen in Japan steht in China bereits Teil zwei des Asien- Doppelpacks auf dem Programm. Insgesamt gibt es damit in dieser Saison bereits fünf Rennen auf diesem Kontinent. Zählt man den Großen Preis der Türkei hinzu, sind es sogar sechs in Asien, also ein Drittel. Im kommenden Jahr folgt darüber hinaus die Formel-1- Premiere in Abu Dhabi. Daran lässt sich ablesen, dass die Königsklasse inzwischen ein großes Standbein in Asien errichtet hat. Shanghai entwickelt sich als Wirtschaftsmetropole explosionsartig. China ist ein Zukunftsmarkt mit bedeutendem Wachstumspotenzial. Das Rennen in Shanghai ist daher aus Sicht von BMW und unseren Partnern ein besonders wichtiges. BMW verfügt in China seit 2004 auch über eine eigene Produktionsstätte, in der BMW 3er und BMW 5er Modelle hergestellt werden. BMW Sauber F1Team Die Formel 1 gastiert bereits zum fünften Mal in China. Die Dimensionen der Anlage in Shanghai sind unübertroffen, und die Streckenführung ist anspruchsvoll. Wir freuen uns sehr auf das vorletzte Saisonrennen.“



    Willy Rampf, Technischer Direktor: „Die Strecke in Shanghai zeichnet sich durch ein sehr spezielles Layout aus. Besonders interessant ist die Doppelrechts-Doppellinks-Kombination am Ende der Start-Zielgeraden, in welche die Piloten sehr schnell hineinfahren und dann sehr lange hineinbremsen. Das ist eine sehr außergewöhnliche Stelle, die hohe Anforderungen an die Reifen stellt. Die lange Gerade bietet eine gute Möglichkeit zum Überholen, weil sie in eine Spitzkehre mündet und die Strecke dort sehr breit ist, so dass die Piloten zwei Linien fahren können. Die Kombination unterschiedlichster Kurven verlangt eine hohe aerodynamische Effizienz. Weil die Reifen stark beansprucht werden, verwenden wir hier die härtesten Mischungen von Bridgestone.“



    Zahlen und Fakten:


    Strecke/Datum Shanghai International Circuit/19. Oktober 2008


    Startzeit (lokal/UTC) 15:00 Uhr/07:00 Uhr (09:00 in Zentraleuropa)


    Runde/Renndistanz 5,451 km/305,066 km (56 Runden)


    Kurven 9 Rechts- und 7 Linkskurven


    Sieger 2007 Kimi Räikkönen, Scuderia Ferrari Marlboro, 1:37.58,395 Stunden


    Poleposition 2007 Lewis Hamilton, Vodafone McLaren Mercedes, 1.35,908 Minuten


    Schnellste Runde 2007 Felipe Massa, Scuderia Ferrari Marlboro, 1.37,454 Minuten



    Daten 2007 (Rennen):


    Volllastanteil: 55 %
    Topspeed: 310 km/h
    Längste Volllastpassage: 19 sec / 1370 m
    Gangwechsel pro Runde: 52
    Reifenverschleiß: mittel
    Bremsverschleiß: mittel bis gering
    Abtriebslevel: mittel bis hoch



    Historie und Hintergrund: Seit 2004 gastiert die Formel 1 in China. Der Kurs, erbaut in einem trocken gelegten Sumpf, liegt außerhalb der boomenden Metropole Shanghai, die Fahrzeit von der Innenstadt aus durch das Verkehrschaos ist kaum kalkulierbar. Bei der Streckenführung und der Gestaltung der Anlage hat man sich um Lokalkolorit bemüht. Das Layout greift das chinesische Schriftzeichen „Shang“ auf, das übersetzt etwa „hoch“ bzw. „über“ bedeutet. In die Architektur der gigantischen Boxengebäude und Tribünen wurden traditionelle chinesische Stilelemente integriert. Shanghai liegt im gewaltigen Jangtse-Delta am Ostchinesischen Meer. Dank Landgewinnung wächst das Stadtgebiet ständig. Wie meistens bei derart riesigen Städten schwanken die Angaben zu Einwohnerzahlen erheblich. Zehn Millionen im Stadtgebiet und fünf weitere Millionen Menschen in den Vororten sind Anhaltspunkte.

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  • Großer Preis von China – Training, Freitag – 17.10.08


    Wetter: trocken, Sonne und Wolken, 24-26°C Luft, 23-26°C Asphalt


    Shanghai (CN). An einem technisch störungsfreien Freitag arbeiteten beide BMW Sauber F1 Team Fahrer in den beiden 90-minütigen Trainings intensiv an der Verbesserung der Fahrzeugbalance. Der Erfolg fiel unterschiedlich aus – Nick Heidfeld war am ersten Tag des Grand-Prix-Wochenendes in China etwas zufriedener als Robert Kubica.



    Robert Kubica: BMW Sauber F1.08-05 / BMW P86/8
    1. Training: 5., 1.36,507 min / 2. Training: 12., 1.36,775 min
    „Wie immer am Freitag haben wir den Reifenvergleich gemacht und an der Abstimmung des Autos gearbeitet. Wir haben einige Dinge probiert, aber ich bin mit der Fahrzeugbalance noch nicht zufrieden, und die Reifenhaftung ist insgesamt gering. Wir müssen jetzt die Daten sorgfältig analysieren, um im Hinblick auf morgen die richtigen Änderungen vornehmen zu können. Es gibt noch eine Menge zu tun.“



    Nick Heidfeld: BMW Sauber F1.08-07 / BMW P86/8
    1. Training: 7., 1.37,040 min / 2. Training: 9., 1.36,553 min
    „Vor allem im zweiten Training war ich recht zufrieden – sowohl mit den Longruns als auch mit den einzelnen Runden. Wir haben ziemlich viel an der Abstimmung verändert, zwischen und während der Trainings. Nicht jeder Schritt war einer in die richtige Richtung, aber wir haben viel verstanden und viel gelernt.“



    Willy Rampf (Technischer Direktor): „Die Leistung hier in Shanghai ist noch schwer einzuschätzen. Wir haben mit beiden Fahrzeugen noch keine optimale Balance gefunden. Es ist schwierig, bei der Abstimmung einen guten Kompromiss für beide Reifenmischungen zu finden. Wir haben heute mit beiden Autos mehr als eine komplette Renndistanz absolviert und entsprechend viele Daten gesammelt, die wir nun auswerten. Technisch gab es keinerlei Probleme.“

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  • Großer Preis von China – Qualifikation, Samstag – 18.10.08


    Wetter: trocken, 27-28°C Luft, 34-36°C Asphalt



    Shanghai (CN). Gemischte Gefühle bei den Fahrern des BMW Sauber F1 Teams nach dem Qualifying zum Großen Preis von China in Shanghai: Während Nick Heidfeld mit seinem Auto recht zufrieden war und Siebter wurde, klagte sein Teamkollege Robert Kubica über eine schlechte Fahrzeugbalance und kam über den zwölften Platz nicht hinaus.



    Nick Heidfeld: BMW Sauber F1.08-07 / BMW P86/8
    Qualifying 7., 1.37,201 min (3. Training: 1., 1.36,061 min)
    „Ich denke, ich habe heute das maximal Mögliche erreicht, und ich bin froh, dass sich bei mir die positive Entwicklung aus den vergangenen drei Qualifyings auch hier fortsetzt. Es tut mir Leid für Robert, dass er hier anscheinend Schwierigkeiten hat. Mit dieser Startposition reduzieren sich seine Titelchancen natürlich. Aber wir werden trotzdem nicht aufgeben!“



    Robert Kubica: BMW Sauber F1.08-05 / BMW P86/8
    Qualifying 12., 1.35,814 min in Q2 (3. Training: 3., 1.36,150 min)
    „Ein sehr enttäuschendes Qualifying! Ich hatte bisher das gesamte Wochenende Probleme mit der Fahrzeugbalance. Vor dem Qualifying haben wir einige Änderungen vorgenommen, doch leider hatten diese keine positiven, sondern negative Auswirkungen. Das Auto war schwierig zu fahren, ich konnte nicht so attackieren, wie ich das wollte. Das wird nun ein hartes Rennen, weil wir ja die Abstimmung nicht mehr ändern dürfen.“



    Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): „Das Qualifying-Resultat ist sehr enttäuschend für Robert und das Team, vor allem die Tatsache, dass er in Q2 stecken geblieben ist. Robert war in allen Trainings unzufrieden mit der Abstimmung seines Autos, und das hat sich auch im Qualifying nicht geändert. Der einzige Vorteil in dieser Situation ist, dass wir in der Wahl der Rennstrategie bei ihm für morgen frei sind. Die besseren Chancen im Rennen hat nun Nick, der im Qualifying gut zurechtkam und die siebtschnellste Zeit fuhr.“



    Willy Rampf (Technischer Direktor): „Das Ergebnis ist natürlich enttäuschend. Bei Robert konnten wir die Leistung aus dem dritten Freien Training nicht ins Qualifying übertragen. Robert war mit der Balance des Fahrzeugs unzufrieden, als Resultat blieb letztlich nur Platz zwölf. Nick war gut unterwegs und steht dort, wo wir es erwartet haben.“

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  • Großer Preis von China – Rennen, Sonntag – 19.10.08


    Wetter: trocken und bedeckt, 27°C Luft, 28-31°C Asphalt



    Shanghai (CN). Beide BMW Sauber F1 Team Fahrer zeigten starke Leistungen beim Großen Preis von China. Nick Heidfeld war als Neunter gestartet und verbesserte sich auf Platz fünf, Robert Kubica war als Elfter losgefahren und kam als Sechster ins Ziel. Weitere sieben WM- Punkte für das Team und Kubicas drei WM-Zähler aus Shanghai sind jedoch nicht genug, um die Außenseiterchancen in beiden WM-Wertungen aufrecht zu erhalten.



    Nick Heidfeld: 5. BMW Sauber F1.08-07 / BMW P86/8 Schnellste Runde: 1.36,498 min in Rd. 56 (drittschnellste insgesamt) “Ich bin zufrieden mit diesem Rennen heute. Beim Start konnte ich Boden gutmachen, und in Kurve zwei habe ich Sebastian Vettel außen überholt. Er hat das Heck meines Autos berührt, mir aber schon gesagt, dass es keine Absicht war, und es ist ja auch sowieso nichts passiert. So war ich nach ein paar Kurven wieder Sechster – also auf dem Platz, von dem ich eigentlich losfahren wollte. Später im Rennen habe ich die Drehzahl zurückgenommen, um den Motor für Brasilien zu schonen. Es ist eine Tatsache, dass wir jetzt keine Chance mehr haben, den Konstrukteurstitel zu holen, und Robert ist auch beim Fahrertitel aus dem Rennen. Aber wir sollten nicht zu enttäuscht sein. Wir hatten eine fantastische dritte Saison und vor allem Robert hatte ein sehr gutes Jahr – und es ist noch nicht vorbei.“



    Robert Kubica: 6. BMW Sauber F1.08-05 / BMW P86/8 Schnellste Runde: 1.36,854 min in Rd. 56 (siebtschnellste insgesamt) „Nach einem schwierigen Qualifying kann ich mit Rang sechs zufrieden sein. Ich habe gleich beim Start eine Position gewonnen und dann zwei weitere in der ersten Kurve, als sich Jarno Trulli und Sébastien Bourdais berührten. Die Balance meines Autos war in den ersten beiden Stints nach wie vor nicht gut, sie besserte sich erst, als wir zum Schluss die weichen Reifen aufgezogen hatten. Ein Rennen steht noch aus, und ich werde nun alles daran setzen, meinen dritten Platz in der Fahrer-Wertung gegen Kimi Räikkönen zu verteidigen.“



    Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): „Die Positionen fünf und sechs sind ein versöhnlicher Abschluss nach dem gestrigen enttäuschenden Qualifying. Beide Fahrer haben den Grundstein für diese Resultate am Start gelegt und sind insgesamt ein fehlerfreies und gutes Rennen gefahren. Die Strategie hat gepasst, alle Boxenstopps haben fehlerfrei funktioniert, technische Probleme gab es keine.“



    Willy Rampf (Technischer Direktor): „Wenn man von den Startpositionen neun und elf ins Rennen geht und am Ende Fünfter und Sechster wird, muss man zufrieden sein. Beide Fahrer haben am Start gleich drei Positionen gewonnen. Vor allem Robert hat dabei sehr gut reagiert, weil sich unmittelbar vor ihm ein Auto gedreht hat. Im weiteren Verlauf des Rennens waren beide Fahrer gut unterwegs und haben die Rennstrategie bestens umgesetzt. Vielen Dank an das gesamte Team für die gute Arbeit, vor allem bei allen Boxenstopps.“

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  • Großer Preis von Brasilien. 31. Oktober – 02. November 2008


    Finale – 18. WM-Lauf Vorschau.


    München/Hinwil, 24. Oktober 2008. Selten war eine Saison so unberechenbar wie diese: Wurde Langeweile befürchtet, entspann sich ein Thriller. Wurde Hochspannung erwartet, gab es artige Prozessionen. Am 2. November geht eine der spannendsten Formel-1- Tourneen der Geschichte in São Paulo zu Ende. Fest steht nur: Beim Großen Preis von Brasilien werden beide WM-Entscheidungen fallen.


    Bis zum 17. von 18 WM-Läufen hatte das junge BMW Sauber F1 Team sogar noch Außenseiterchancen auf beide Titel. Ein Doppelsieg, insgesamt elf Podestplätze, eine Poleposition, zwei schnellste Rennrunden sowie eine hundertprozentige technische Zuverlässigkeit und die schnellsten Boxenstopps sind die vorläufigen Erfolgsmeldungen der dritten Saison.


    Im Finale will Robert Kubica seinen dritten Platz in der Fahrerwertung in trockene Tücher packen. Kein leichter Job: Sechs Punkte hinter ihm lauert der noch amtierende Weltmeister und Vorjahressieger Kimi Räikkönen im Ferrari. Nick Heidfeld ist Fünfter mit neun Zählern Rückstand auf den Finnen und sieben Punkten Vorsprung auf den zuletzt starken Fernando Alonso im Renault.


    In der Teamwertung sind ebenfalls noch Verschiebungen möglich: Das BMW Sauber F1 Team liegt mit 135 Punkten auf Platz drei und hat zehn Punkte Rückstand auf McLaren Mercedes. 2007 erzielte das BMW Sauber F1 Team in 17 WM-Läufen 101 Punkte. Während Heidfeld in Interlagos mit derselben Antriebseinheit wie in China antreten wird, erhält Kubica turnusgemäß sowohl einen neuen Motor als auch ein frisches Getriebe. Der ungleiche Motoren-Rhythmus hatte sich bereits beim Saisonauftakt ergeben, weil das Heck von Kubicas F1.08 Zielscheibe eines Konkurrenten geworden war.


    Vor der Abreise nach Brasilien legen die Fahrer und die Teamführung noch einen Boxenstopp in München ein. Kubica besucht am heutigen Freitag die BMW Werke in Landshut und Dingolfing. Am Samstag sind er und Heidfeld, die Testpiloten Christian Klien und Marko Asmer sowie Mario Theissen, Willy Rampf und Peter Sauber beim BMW Sauber F1 Team Race Club Fan Event in und an der BMW Niederlassung Fröttmaning im Einsatz. Im vergangenen Jahr kamen rund 1000 Mitglieder des Fanclubs nach München. Höhepunkte der Veranstaltung werden erneut die Demofahrten mit dem Formel-1-Wagen auf einer abgesperrten Straße.



    Nick Heidfeld: „Ich freue mich für die Fans und auch persönlich, dass es noch ein spannendes WM-Finale gibt. Außerdem bin ich neugierig, ob die Strecke noch so ist, wie wir sie 2007 vorgefunden haben. Das war eine schöne Überraschung, denn früher war der Belag übel, voller Bodenwellen. Es wurde immer wieder daran geflickt, aber nach der Neuasphaltierung vor dem Grand Prix 2007 war die Strecke zum ersten Mal gut. Von der Streckenführung her ist Interlagos sehr schön und fahrerisch anspruchsvoll, bekanntlich auch für die Nackenmuskulatur. Die Stadt São Paulo finde ich eigentlich cool, aber man hat auch immer die ganzen Geschichten von Überfällen im Hinterkopf, von denen man jedes Jahr hört.“



    Robert Kubica: „In Brasilien wird traditionell das letzte Saisonrennen ausgetragen, und Interlagos ist eine sehr anspruchsvolle und interessante Strecke. Mein erster Einsatz dort war 2002 in der Formel Renault, und in den vergangenen beiden Jahren war ich mit dem BMW Sauber F1 Team am Start. Interlagos ist vor allem physisch sehr anstrengend, weil man im Gegenuhrzeigersinn fährt. Das sind wir nicht gewöhnt, deshalb spürt man das vor allem im Nackenbereich. Ich liege auf Position drei in der Fahrerwertung und habe sechs Punkte Vorsprung auf Kimi, und natürlich ist es mein Ziel, diesen Platz zu verteidigen.“



    Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor: „Die Formel-1-Saison 2008 biegt auf die Zielgerade ein. Im Vorjahr fiel die Titelentscheidung erst im letzten Saisonrennen in Brasilien in einem Thriller. Vielleicht erleben die Formel-1- Fans auch in diesem Jahr einen vergleichbaren Krimi zum Finale. Zwei Fahrer haben in São Paulo noch die Chance, Weltmeister zu werden. Die Strecke ist abwechslungsreich, das Wetter allerdings auch. Die Motoren werden auf der langen und ansteigenden Start-Ziel-Geraden besonders gefordert. Die Steigung macht auch den Start sehr spannend. Eine Besonderheit ist die Höhenlage von São Paulo: Aufgrund der geringen Luftdichte leisten die Motoren dort ca. acht Prozent weniger als auf Meereshöhe. Wir freuen uns sehr auf das Finale und wollen dort zum Saisonabschluss noch einmal ein überzeugendes Ergebnis einfahren. Für uns geht die erfolgreichste Saison seit Bestehen des BMW Sauber F1 Teams zu Ende. Wir haben unsere ambitionierten Ziele zum dritten Mal in Folge erreicht. Wir haben uns nicht nur von Beginn an als eines der drei Top-Teams präsentiert, wir haben auch unseren ersten Sieg eingefahren. Dass dies in Kanada gleich ein Doppelsieg wurde, war natürlich umso schöner. Wir haben bislang elf Podestplätze geschafft, im Vorjahr waren es nur zwei. Allein das dokumentiert den großen Schritt, den wir gemacht haben.


    Außerdem ist Nick in Malaysia unsere erste schnellste Rennrunde gefahren, Robert hat uns in Bahrain die erste Poleposition beschert. Darüber hinaus haben wir nun 34 Rennen in Folge gepunktet – das ist keinem anderen Team gelungen. Zuletzt sind wir beim Saisonfinale 2006 in Brasilien leer ausgegangen. Das alles kommt nicht von ungefähr: Unsere Trümpfe in dieser Saison sind eine perfekte Zuverlässigkeit, eine meist exzellente Rennstrategie, hervorragende Arbeit bei den Boxenstopps und eine sehr geringe Fehlerquote der Fahrer.


    Bei der reinen Performance müssen wir im Vergleich zu Ferrari und McLaren-Mercedes noch nachlegen. Auch haben wir in der zweiten Saisonhälfte nicht die Fortschritte gemacht, die wir uns erhofft hatten. Einige Entwicklungsprojekte haben auf der Strecke nicht den erwarteten Gewinn an Leistung gebracht. Aber ich bin überzeugt, dass wir daraus die richtigen Schlüsse für 2009 ziehen. Denn im kommenden Jahr wollen wir um den WM-Titel mitkämpfen.“



    Willy Rampf, Technischer Direktor: „Der Große Preis von Brasilien wird für uns der Abschluss einer sehr erfolgreichen Saison, und natürlich wollen wir hier einen positiven Schlusspunkt setzen. Zusammen mit dem Istanbul Park und Singapur ist Interlagos eine der wenigen Strecken, auf der entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren wird. Der entscheidende Sektor ist der mittlere, wo Kurve auf Kurve folgt. Gefragt sind hier eine gute Traktion und Fahrzeugbalance. Im ersten und dritten Sektor ist Top-Speed wichtig, wobei vor allem der Anstieg der Start-Ziel-Geraden viel Motorleistung erfordert. Dort bietet sich auch eine gute Überholmöglichkeit, genau wie am Ende der Geraden in Sektor eins. 2007 wurde die Strecke neu asphaltiert, wodurch viele Unebenheiten verschwunden sind. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als wir die weichsten Reifenmischungen verwendeten, kommen nun die mittleren Typen zum Einsatz.“



    Zahlen und Fakten:


    Strecke/Datum Interlagos / 2. November 2008 Startzeit (lokal/UTC) 15:00 Uhr/17:00 Uhr (18:00 in Zentraleuropa)


    Runde/Renndistanz 4,309 km/305,909 km (71 Runden)


    Kurven 5 Rechts- und 10 Linkskurven


    Sieger 2007 Kimi Räikkönen, Scuderia Ferrari Marlboro, 1:28.15,270 Stunden


    Poleposition 2007 Felipe Massa, Scuderia Ferrari Marlboro, 1.11,931 Minuten


    Schnellste Runde 2007 Kimi Räikkönen, Scuderia Ferrari Marlboro, 1.12,445 Minuten



    Daten 2007 (Rennen):


    Volllastanteil: 65 %
    Topspeed: 314 km/h
    Längste Volllastpassage: 17 sec / 1220 m
    Gangwechsel pro Runde: 40
    Reifenverschleiß: mittel Bremsverschleiß: mittel
    Abtriebslevel: mittel bis hoch



    Historie und Hintergrund: Paulistaner Kaffeeplantagen begründeten das wirtschaftliche Wachstum der Region im Südosten Brasiliens, die Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts sorgte für Reichtum, der allerdings ungleichmäßig verteilt wurde. Heute leidet die Bevölkerung São Paulos unter den Folgen krasser sozialer Unterschiede – bittere Armut und immenser Reichtum leben Tür an Tür, es herrscht hohe Kriminalität. São Paulo wurde 1554 gegründet und ist Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates sowie Finanz- und Handelszentrum Brasiliens. Über die Einwohnerzahl gibt es nur Schätzungen. Elf Millionen Menschen sollen in der Stadt selbst leben, 20 Millionen Menschen in der Metropolregion. Das Klima ist subtropisch. Seit 1973 startet die Formel 1 in Brasilien, 2008 wird der 36. Große Preis des Landes ausgetragen. Das Debüt hatte in Interlagos stattgefunden, damals war der Kurs noch 7,96 Kilometer lang und lag vor den Toren São Paulos. Mittlerweile ist die Stadt an die Rennstrecke herangewuchert. 1978 fand der GP Brasilien erstmals auf der Rennstrecke Jacarepagua bei Rio de Janeiro statt, wo insgesamt zehn Mal gefahren wurde. Seit 1990 wird das F1-Rennen wieder auf der Rennstrecke von Interlagos ausgetragen.

    When nothing goes right, go left :top:

  • Großer Preis von Brasilien – Training, Freitag – 31.10.08


    Wetter: bedeckt, zeitweise Niesel, 17°C Luft, 21-22°C Asphalt



    Interlagos (BR). Trotz gelegentlicher Regentropfen verliefen die finalen Freitagstrainings der Saison 2008 störungsfrei für das BMW Sauber F1 Team. Robert Kubica und Nick Heidfeld konnten ihre normale Rennvorbereitung für den Großen Preis von Brasilien erledigen.



    Robert Kubica: BMW Sauber F1.08-05 / BMW P86/8
    1. Training: 4., 1.12,874 min / 2. Training: 12., 1.12,971 min
    „Das war ein gewöhnlicher Freitag, wir konnten unser Programm wie geplant beenden. Wir haben am Set-up des Autos gearbeitet und die Reifenmischungen verglichen. Sowohl am Ende der ersten als auch am Ende der zweiten Session fielen in einigen Kurven ein paar Regentropfen, die jedoch keinen Einfluss auf die Haftung der Reifen hatten. Wir werden jetzt die Daten analysieren, die wir heute gesammelt haben.“



    Nick Heidfeld: BMW Sauber F1.08-07 / BMW P86/8
    1. Training: 9., 1.13,426 min / 2. Training: 13., 1.13,038 min
    „Nachdem ich vormittags sehr unzufrieden war mit der Balance meines Autos, haben wir für das zweite Training Verbesserungen vorgenommen, aber ich finde es noch immer schwierig zu fahren. Aufgrund des unbeständigen Wetters hat sich das Programm im Vergleich zu sonst ein wenig verschoben, aber wir haben genug Informationen, um weiter zu arbeiten. Die Strecke ist zwar nicht mehr ganz so gut wie im Vorjahr nach der frischen Asphaltierung, aber immer noch viel besser als früher! Ich würde sagen, der Belag ist auf dem Niveau von anderen GP-Strecken.“



    Willy Rampf (Technischer Direktor): „Es war für uns ein ganz normaler erster Trainingstag. Obwohl der leichte Regen am Nachmittag genau zu dem Zeitpunkt eingesetzt hat, als wir für den Reifenvergleich unterwegs waren, haben wir genügend Daten gesammelt, die wir nun analysieren werden. Das Wetter wird vermutlich während des gesamten Wochenendes für Überraschungen sorgen.“

    When nothing goes right, go left :top:

  • Großer Preis von Brasilien – Qualifikation, Samstag – 01.11.08


    Wetter: trocken, Sonne und Wolken, 20-22°C Luft, 28-40°C Asphalt


    Interlagos (BR). Das BMW Sauber F1 Team erlebte das letzte Qualifying der Saison 2008 mit gemischten Gefühlen: Nick Heidfeld schaffte souverän den Sprung ins Top-Ten-Qualifying und qualifizierte sich dort letztlich als Achter für den Großen Preis von Brasilien. Robert Kubica hingegen kämpfte mit mangelndem Grip und schied im zweiten Teil des Qualifyings aus. Der Pole musste sich in Interlagos mit Platz 13 bescheiden.



    Nick Heidfeld: BMW Sauber F1.08-07 / BMW P86/8
    Qualifying 8., 1.13,297 min (3. Training: 6., 1.12,402 min)
    „Mein Qualifying war in Ordnung. In Q3 hatte ich gehofft, mich nach dem Wechsel von der härteren auf die weichere Mischung um mehr als die drei Zehntelsekunden, die ich geschafft habe, zu verbessern. Aber ich muss sagen, die Runde war gut, und mehr war offenbar nicht drin. Ich hoffe auf ein gutes Rennen morgen.“



    Robert Kubica: BMW Sauber F1.08-05 / BMW P86/8
    Qualifying 13., 1.12,300 min in Q2 (3. Training: 14., 1.12,971 min)
    „Das ist offensichtlich nicht die beste Ausgangsposition für das morgige Rennen. Das ist jetzt das zweite Wochenende hintereinander, an dem ich Probleme mit dem generellen Grip-Level habe. Ich starte von ziemlich weit hinten, und das Rennen wird extrem schwierig für mich.“



    Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): „Auf dieser Strecke sind die Zeitabstände im Qualifying traditionell extrem eng. Zum Teil liegen fünf, sechs Fahrzeuge innerhalb einer Zehntelsekunde. Wer hier nicht auf den Punkt das Potenzial ausschöpfen kann, steht sofort weit hinten. Wir sind mit unserem Resultat nicht zufrieden. Vor allem für Robert ist die Ausgangsposition für das Rennen nicht einfach. Er hat das ganze Wochenende über mangelnden Grip geklagt, und wir konnten das Problem auch im Qualifying nicht völlig abstellen. Nick kam besser zurecht und fuhr am Ende die achtbeste Zeit. Wie viel dies wert ist, werden wir morgen bei den ersten Tankstopps sehen.“



    Willy Rampf (Technischer Direktor): „Mit diesem Qualifying-Ergebnis können wir nicht zufrieden sein. Robert ist bereits in Q2 hängen geblieben. Zehn Fahrzeuge waren hier innerhalb von drei Zehntelsekunden platziert. Mit der kleinsten Unachtsamkeit ist man damit draußen. Bei Nick lief es besser. Ziel ist es nun, im Rennen einige Plätze gut zu machen.“



    +++ Roll-out des BMW Sauber F1.09: am 20. Januar 2009 in Valencia. +++

    When nothing goes right, go left :top:

  • Großer Preis von Brasilien – Rennen, Sonntag – 02.11.08


    Wetter: Regenschauer, 26-30°C Luft, 20-38°C Asphalt



    Interlagos (BR). Das BMW Sauber F1 Team erlebte einen enttäuschenden Ausklang einer sehr starken Saison. Beim Großen Preis von Brasilien in Interlagos belegten Nick Heidfeld und Robert Kubica am Sonntag die Plätze zehn und elf. Erstmals nach 34 Rennen (Brasilien 2006) verpasste die Mannschaft damit die Punkteränge. Kubica beendet die Saison 2008 in der Fahrerwertung mit 75 Zählern punktgleich hinter Kimi Räikkönen (Ferrari) auf Platz vier. Heidfeld ist im Endklassement Sechster mit 60 Punkten. In der Konstrukteurswertung ist das BMW Sauber F1 Team mit 135 Zählern Dritter.



    Nick Heidfeld: 10. BMW Sauber F1.08-07 / BMW P86/8
    Schnellste Runde: 1.14,652 min in Rd. 41 (zehntschnellste insgesamt)
    „Mein größtes Problem heute war der Start. Ich hatte viel zu stark durchdrehende Räder und bin buchstäblich nicht vom Fleck gekommen. Anschließend konnte ich ein paar Autos überholen und Positionen gut machen, aber dann wurde die Balance meines Autos schwierig. Speziell hinter Jarno Trulli habe ich Anpressdruck verloren. Später lag ich hinter Mark Webber und wollte ihn angreifen, dabei habe ich mir aber die Reifen ruiniert. Als acht Runden vor Schluss die ersten Regentropfen fielen, habe ich beschlossen, zu pokern und an der Box gleich Intermediates zu holen. Ich hatte nichts zu verlieren. Ich war Zehnter, und leider blieb ich das auch. Wir hatten heute kein gutes Rennen, aber nichtsdestotrotz hatten wir eine gute Saison. Herzlichen Glückwunsch an die Weltmeister!“



    Robert Kubica: 11. BMW Sauber F1.08-05 / BMW P86/8
    Schnellste Runde: 1.14,375 min in Rd. 61 (neuntschnellste insgesamt)
    „Es ist definitiv nicht schön, wenn man im letzten Rennen der Saison den dritten Platz der Fahrerweltmeisterschaft verliert. Wir haben an diesem Wochenende einfach zu viele Fehler gemacht, und das haben wir jetzt davon. Unglücklicherweise startete ich mit Trockenreifen in das Rennen. Wir hatten falsche Informationen zu den Streckenbedingungen. Während des Rennens hing ich ziemlich lange hinter Adrian Sutil fest. Es ist mir zwar gelungen, in den letzten Runden des Rennens einige Positionen gut zu machen, aber es war zu spät. Herzlichen Glückwunsch an Ferrari und an Lewis.“



    Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor): „Es war wie im vergangenen Jahr ein dramatisches Finale. Lewis Hamilton hat buchstäblich auf dem letzten Kilometer den WM-Titel geholt – dazu unsere Gratulation, ebenso an Ferrari. Für unser Team war es ein enttäuschender Ausgang einer sehr starken Saison.“



    Willy Rampf (Technischer Direktor): „Das war für unser Team ein Saisonausgang zum Vergessen. Bei Robert haben wir am Start mit Trockenreifen gepokert, doch die Strecke war noch zu nass. Deswegen ist er sofort zum Reifenwechsel in die Box gekommen und fand sich danach am Ende des Feldes wieder. Aus dieser Position war nichts mehr zu holen. Nick hat seine Position in der Startphase verloren. Selbst der frühe Wechsel auf Regenreifen kurz vor dem Ende hat die Situation nicht mehr verändert. Trotzdem war es für uns eine sehr erfolgreiche Saison. Daran ändert auch dieses Rennen nichts. Glückwunsch an Lewis Hamilton und an Ferrari zum Gewinn des WM-Titels.“



    +++ Roll-out des BMW Sauber F1.09: am 20. Januar 2009 in Valencia. +++ Test in Barcelona: 17.11. Kubica/Klien, 18.11. Kubica/Heidfeld, 19.11. Heidfeld/Klien

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