Auszeichnung für ihr gesellschaftspolitisches Engagement - 30.12.2001

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  • Bundespräsident Johannes Rau überreicht den Preis "Freiheit und Verantwortung" für das Projekt "Schulen im gesellschaftlichen Verbund".



    Bundespräsident Johannes Rau überreichte am Dienstag Vorstandsvorsitzenden Prof. Joachim Milberg für den Modellversuch "Schulen im gesellschaftlichen Verbund" den Preis "Freiheit und Verantwortung". Die Auszeichnung, die von den Spitzenverbänden der Wirtschaft (BDI, BDA, DIHK und ZDH) und der WirtschaftsWoche ausgelobt wird, prämiert und fördert nachhaltiges, gesellschaftspolitisches Engagement von Industrieunternehmen.


    Das Projekt "Schulen im gesellschaftlichen Verbund", das in der Kategorie der großen Unternehmen ausgezeichnet wurde, wird seit 1999 im Auftrag der BMW Group und in Kooperation mit der Freien Universität Berlin und dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus durchgeführt. An den BMW Produktionsstandorten Regensburg, Dingolfing, Landshut, München und Berlin beteiligt sich in unterschiedlicher Dimension- je eine Hauptschule an dem Modellversuch. Teile des Unterrichts finden in den Ausbildungshallen der BMW Werke statt. Ziel ist es u.a., das wirkliche (Berufs-) Leben in die Schulwelt zu holen, Schule durch Eröffnung außerschulischer Lerninhalte sinnhafter zu machen und die Jugendlichen so auf die Realität nach der Schule vorzubereiten.


    Von "KidS" zu "Schulen im gesellschaftlichen Verbund"


    "Schulen im gesellschaftlichen Verbund" ist der konsequente weitere Entwicklungsschritt einer schulischen Innovation, die 1990 unter der Bezeichnung "KidS - Kreativität in die Schule" an der Ferdinand-Freiligrath-Schule in Berlin-Kreuzberg entstand. An dieser Hauptschule wurde schon früh sichtbar, dass die Schüler mit traditionellen Unterrichtsmethoden immer schwerer zu erreichen sind und die Institution Schule reformbedürftig ist.
    Man beginnt mit Repräsentanten aus unterschiedlichen Berufs- und Lebensbereichen (den sogenannten "Dritten"), das "wirkliche" Leben in die isolierte Schulwelt zu holen.


    BMW unterstützt "KidS" seit 1992 mit finanziellen Mitteln und seit 1998 durch aktive Zusammenarbeit: Teile des Unterrichts verlagern sich nun für Schüler und Lehrer vom Schulhaus in die Ausbildungshallen des BMW Werkes Berlin.


    Der Modellversuch "Schulen im gesellschaftlichen Verbund" weitet die Zusammenarbeit zwischen der BMW Group und der Institution Schule aus:


    Nach einem Jahr der theoretischen Vorbereitung werden seit dem Schuljahr 2000/2001 Elemente der "KidS"-Idee auch an je einer Hauptschule der Bayerischen BMW Standorte in die Praxis umgesetzt; Teile des Arbeitslehreunterrichts finden auch hier in den Hallen der BMW Werke statt.


    Neue Lernfelder und wissenschaftliche Begleitung


    Aus der praktischen Tätigkeit soll sich im Sinne des "learning by doing" für die Schüler der Lernstoff ableiten. Die Jugendlichen lernen anhand eines eigene Projektes die realen Bedingungen eines Industrie-unternehmens kennen. Durch diese Kooperation entsteht ein Lernfeld, das für alle Beteiligten zu einer Herausforderung wird. Nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer und Ausbilder werden zu Lernenden. Die Rolle des Lehrers im Rahmen des Schulsystems erfährt hier eine grundlegende Veränderung.


    Die Zusammenarbeit zwischen der BMW Group und den Schulen wird an allen Standorten wissenschaftlich begleitet und evaluiert: Die Freie Universität Berlin führt im Fachbereich Erziehungswissenschaften eine von BMW beauftragte, vierjährige Längsschnittstudie durch. Diese Studie beobachtet die Arbeit und den Werdegang der beteiligten Schüler und überprüft den Erfolg des Projektes. Ziel von "Schulen im gesellschaftlichen Verbund" ist die Prüfung der schul- und länderübergreifenden Übertragbarkeit dieses neuen Lehr- und Lernkonzeptes.
    Erste Erhebungen zeigen durchaus positive Ergebnisse des Modellversuchs. Allerdings, wie Prof. Dieter Lenzen von der FU Berlin betont, ist es in dem aktuellen Stadium des Projektes noch zu früh, entgültige Aussagen zu treffen.


    Schule und BMW


    Mit "Schulen im gesellschaftlichen Verbund" wird das Konzept der BMW Group, auch auf dem Gebiet der Schulbildung zu einer wettbewerbsfähigen und vor allem nachhaltig denkenden Gesellschaft beizutragen, weiterentwickelt.
    Neben dem Projekt "Schulen im gesellschaftlichen Verbund" entwickelt BMW seit mehr als zehn Jahren innovative Lehrmittel zum interkulturellen Lernen, zum Thema Fremdenfeindlichkeit und Gewalt und zur Förderung von hochbegabten Kindern sowie Medienpakete, die einen in die Unterrichtsfächer integrierten Verkehrsunterricht ermöglichen. Jüngstes Projekt in dieser Reihe ist die Lehrermappe "H2-Mobilität der Zukunft", die das Thema Clean Energy für Sekundarstufe I und II aufbereitet.
    Die BMW Group sieht diese Aktivitäten nicht im Rahmen der Nachwuchsförderung für den eigenen Bedarf, sondern als ein Engagement, das der Gesellschaft auf breiter Basis zugute kommen soll.

    Viele Grüße Hermann


    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."Albert Einstein