Team BMW Motorsport fährt in Le Mans auf den sechsten Platz.

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  • Le Mans, 13. Juni 2010. Das Team BMW Motorsport hat ein turbulentes Comeback beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans erlebt. Das Glück war dabei nicht unbedingt auf der Seite der beiden BMW M3 GT2 Rennwagen. Das Auto mit der Startnummer 78 und den Piloten Jörg Müller (DE), Augusto Farfus (BR) und Uwe Alzen (DE) erreichte vor 240.000 Zuschauern mit 320 gefahrenen Runden den sechsten Platz in der LM GT2-Kategorie.

    Das von Jeff Koons gestaltete BMW M3 GT2 Art Car mit der Startnummer 79 erwies sich im Verlauf der Rennwoche als echter Publikumsmagnet. Dirk Müller (DE) gelang ein guter Start, und er lag auf der viel versprechenden sechsten Position, ehe er nach einem Reifenschaden verunfallte und viel Zeit in der Box verlor. Anschließend hatte auch Andy Priaulx (GB) mit technischen Problemen zu kämpfen. Schließlich rollte er am Samstag um kurz nach 20.00 Uhr eingangs der Indianapolis-Kurve aus. Dirk Werner (DE) blieb somit sein erster Renneinsatz auf dem „Circuit de la Sarthe“ verwehrt. Der Sieg in der LM GT2-Kategorie ging an Marc Lieb (DE), Richard Lietz (AT) und Wolf Henzler (DE) im Porsche 997 GT3 RSR.

    Hatte BMW 1999 beim bis dato letzten Einsatz in Le Mans noch mit dem offenen Prototypen BMW V12 LMR triumphiert, ging die Mannschaft um Teammanager Charly Lamm in diesem Jahr erstmals in der GT2-Kategorie an den Start. Die Konkurrenz von Porsche, Ferrari und Chevrolet warf bei der 78. Auflage des Rennens ihren Erfahrungsvorsprung in die Waagschale. Das Team BMW Motorsport musste sich hingegen mit den beiden BMW M3 GT2 nach ACO-Reglement jeden Fortschritt in der kurzen Vorbereitungszeit hart erarbeiten.

    BMW Motorsport Direktor Mario Theissen sagte: „Das 17. BMW Art Car hat bei Fans und Medienvertretern ein überwältigendes Echo hervorgerufen. Die Zusammenarbeit mit Jeff Koons hat allen im Team viel Freude bereitet, und es war faszinierend zu sehen, wie sein Werk in Le Mans aufgenommen wurde. Natürlich hätten wir uns gerade für dieses Auto gewünscht, dass es die Zielflagge sieht. Uns war klar, dass dieses Wochenende aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit eine große Herausforderung darstellen würde. Der BMW M3 GT2, wie er hier zum Einsatz gekommen ist, unterscheidet sich in vielen Bereichen vom Siegerauto auf dem Nürburgring. Noch während der Zeittrainings haben wir uns mit der Basisabstimmung des Fahrzeugs beschäftigt. Wenn sich dann noch im Rennen Unfälle ereignen, die außerplanmäßige Boxenstopps zur Folge haben, wird es in der hochkarätig besetzten GT2-Klasse schwierig, in den Kampf um die Spitzenplätze einzugreifen. Dennoch lag das Podest für das Auto Nummer 78 bis vier Stunden vor Rennende in Reichweite. Insgesamt hat die Rückkehr von BMW nach Le Mans, elf Jahre nach dem Gesamtsieg von 1999, große Beachtung gefunden.“

    Der Einsatz des 17. BMW Art Cars gehörte zu den Höhepunkten der diesjährigen Auflage des Sportwagenklassikers. Jeff Koons war mit seiner Familie nach Le Mans gereist, um den ersten Start eines BMW Art Cars an der Sarthe seit 1979 live mitzuverfolgen. „Dieses Rennen war eine sehr intensive Erfahrung für mich“, meinte er. „Es ist beeindruckend, die Hingabe aller Beteiligten zu sehen. Das bewegt mich sehr. Denn ich habe verstanden, was es für all die Menschen bedeutet, hier zu sein. Es ist unglücklich, dass das BMW M3 GT2 Art Car vorzeitig ausgeschieden ist. Aber das gehört zum Rennsport dazu.“

    Der BMW M3 GT2 ist das fünfte BMW Art Car, das beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start ging. Die Kunstwerke der amerikanischen Künstler Alexander Calder, Frank Stella, Roy Lichtenstein und Andy Warhol hatten bereits in den 1970er Jahren die Fans in Le Mans in ihren Bann gezogen. Der von Warhol gestaltete BMW M1 kam 1979 auf Rang sechs im Gesamtklassement.


    Reaktionen.
    Jörg Müller (Startnummer 78):
    „Le Mans ist und bleibt eine einzigartige Veranstaltung. Allein die Fahrerparade ist es wert, als Motorsport-Fan hierher zu kommen. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Autogramme geschrieben wie am Freitag. In der Kürze der Zeit, die wir mit unserem Auto in dieser Spezifikation zur Verfügung hatten, konnten wir uns noch nicht perfekt auf die Besonderheiten dieser Strecke vorbereiten. Dann kam im Rennverlauf auch noch Pech dazu. Dennoch ein großes Lob an das ganze Team. Alle haben konsequent weitergearbeitet und sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lassen.“

    Augusto Farfus (Startnummer 78):
    „Unser Auto ist in dieser Spezifikation noch sehr jung. Deshalb hatten wir im Verlauf dieses anspruchsvollen Rennens mit zahlreichen Kinderkrankheiten zu kämpfen. Das Team hat sich jedoch nicht unterkriegen lassen und immer weiter gekämpft. Wir haben schon an einem Podestplatz geschnuppert, ehe uns das Problem mit der Antriebswelle noch zurückgeworfen hat. Trotz unserer Schwierigkeiten hat mir mein Debüt in Le Mans große Freude bereitet. Jetzt habe ich eine Vorstellung davon, wie groß diese Veranstaltung wirklich ist.“

    Uwe Alzen (Startnummer 78):
    „Ich bin ein wenig enttäuscht, dass wir für unsere harte Arbeit nicht belohnt worden sind. Wir hatten gegen Ende des Rennens das Podium in Sichtweite, aber dann hat uns ein Defekt noch zurückgeworfen. So ist der Motorsport eben. Wie schon bei unserem Sieg am Nürburgring hat es mir riesigen Spaß gemacht, mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Die Atmosphäre ist klasse. Ich denke, die Zuschauer haben hier in Le Mans einmal mehr ein Wahnsinnsrennen gesehen.“

    Teil VI der Episode "Das Land muss doch irgendwie kaputtzukriegen sein... "