Experten-Roundtable in Moskau

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  • Wirtschaftswachstum und gesellschaftlich-kulturelle Entwicklung gehen in Russland Hand in Hand



    München/Moskau. Russland entwickelt sich in hohem Tempo zum wichtigsten und größten Markt Europas und ist nach China und Indien der weltweit drittwichtigste Wachstumsmarkt. Für internationale Unternehmen, die diese Entwicklung mitgestalten wollen, sind Qualität, Substanz und Nachhaltigkeit die Schlüssel zum Erfolg. Darüber waren sich die Teilnehmer einer von BMW initiierten Gesprächsrunde mit Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Kultur Russlands am 9. Juli in Moskau einig. Sie diskutierten über Herausforderungen und Perspektiven für Unternehmen und Marken in einem Land, das nach Einschätzung der versammelten Experten eine führende Rolle in der Weltwirtschaft einnehmen wird. Am Vorabend hatte der neue BMW 7er seine erste öffentliche Präsentation auf dem Roten Platz unter dem Motto "Never Stand Still" erlebt.


    Der tiefgreifende Wandel hat nach Einschätzung der Diskussionsteilnehmer alle Bereiche der Gesellschaft erfasst. Der russische Markt passe sich immer mehr den westlichen marktwirtschaftlichen Gepflogenheiten und Strukturen an, sagte Sergei Afontsev, Chief Specialist des Institute for International Relations und World Economic Studies. "Wir befinden uns praktisch alle zwei Jahre in einem neuen Land", ergänzte er. Doch die Akzeptanz westlicher Strategien und Prozesse bleibe noch eine große Herausforderung. Russlands Präsident Medwedjew hatte kürzlich deutlich gemacht, dass sich Russland ohne ausländische Investitionen nicht modernisieren könne.


    Der Automobilindustrie kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Russland wird Deutschland als größten Automobilmarkt Europas noch in diesem Jahr überholen. Zu dieser Einschätzung kommt eine am 10. Juli 2008 veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers. Christian Kremer, Präsident von BMW Russland, wies darauf hin, dass Russland im weltweiten Vergleich im automobilen Premiumsegment noch immer unterrepräsentiert sei: "Das stimmt uns optimistisch für die weitere Entwicklung." Im ersten Halbjahr 2008 konnte BMW ein Absatzplus von 33,4% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen. Laut Kremer sei es ein Stereotyp, Russland nur mit Luxus und Größe in Verbindung zu bringen. Der Mittelstand gewinne an Bedeutung.


    Mit der Entscheidung, den neuen BMW 7er in Moskau erstmals öffentlich zu präsentieren, unterstreiche BMW die Bedeutung des Marktes, betonte Jan-Christiaan Koenders, Leiter Markenkommunikation BMW und Group Marketingservices. "Es ist eine unserer Stärken, zum richtigen Zeitpunkt in neue Märkte einzutreten. Mit der Entscheidung, unser Flaggschiff hier auf diese Weise zu zeigen, machen wir klar, dass wir auch langfristig großes Potenzial im russischen Markt sehen."


    Auch im gesellschaftspolitischen und kulturellen Bereich erkannten die Experten neue Entwicklungen. So stellte der russische Architekt Nikolai Lyzlov heraus: "Die öffentlichen Budgets werden stärker für soziale Belange eingesetzt, und die Wirtschaft zeigt eine stärkere soziale Orientierung." Zukunftsorientierung und dynamisches Wachstum verbinden sich seiner Ansicht nach mit einem ausgeprägten Bewusstsein für Traditionen. "Das ist keine Bewegung ,back to the roots', sondern das Bestreben, Werte zu erhalten", sagte er. Der Direktor des renommierten Moskauer Bolshoi Theatre, Iksanov Anatoliy Gennadievich zeichnet ein ähnliches Bild: "Das Bolshoi Theatre, das gerade umfassend modernisiert wird und eine neue Generation von Besuchern erlebt, ist ein Spiegel für den positiven Wandel."


    Sergei Afontsev vom Institute of International Relations and World Economics Studies hob hervor, dass internationale Firmen in Russland auch einen großen Einfluss auf die Haltung der Menschen hätten. "Wenn internationale Unternehmen beginnen, hier soziale Projekte (Corporate Social Responsibility) zu etablieren, sind sie ein gutes Vorbild für russische Firmen und somit wichtig, um auch mehr Umweltbewusstsein nach Russland zu bringen."


    Am Beispiel der öffentlichen Sensibilität für ökologische Aspekte machte BMW Markenchef Koenders fest, dass Russland sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet: "Ökologische Aspekte sind auch hier ein großes Thema. Dies ist nur ein Beispiel für die Dynamik in diesem Markt und der Gesellschaft." Mit innovativen Technologien wie BMW EfficientDynamics, ergänzte Christian Kremer, Präsident BMW Russland, wachse das Bewusstsein für Umweltthemen.


    Die Diskussion mit Moderator Horst Kläuser, langjähriger ARD-Korrespondent in Moskau, schlossen die Panel-Teilnehmer mit einer positiven Prognose für den weltgrößten Flächenstaat. BMW Markenchef Koenders brachte seine Einschätzung für die weitere Entwicklung auf den Punkt: "In fünf Jahren wird es heißen: New York, Shanghai, London, Moskau."

    Teil VI der Episode "Das Land muss doch irgendwie kaputtzukriegen sein... "