BMW Innovationstag 2007: Fahrdynamikkompetenz.

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  • Inhaltsverzeichnis



    • <a href="#post2023347">BMW Kernkompetenz Fahrwerk: Die Grundlagen souveräner Fahrdynamik.</a>


      1.1 - <a href="#post2023348">Von der Fahrwerkentwicklung zur Fahrerlebnisentwicklung.</a>


      1.2 - <a href="#post2023349">BMW Fahrdynamik: Faszinierend und sicher.</a>


      1.3 - <a href="#post2023350">Prägend: Die „Gene“ eines BMW.</a>


      1.4 - <a href="#post2023351">Antriebskonzept: Standardantrieb bleibt erste Wahl.</a>


      1.5 - <a href="#post2023352">Authentischer Charakter für jeden BMW: Das Basisfahrwerk.</a>


      1.6 - <a href="#post2023355">Kontakt zur Straße: Die Bereifung.</a>


      1.7 - <a href="#post2023357">Sparsam und hochpräzise: Elektromechanische Lenkung.</a>



    • <a href="#post2023358">Erschließen neuer Potenziale: Fahrwerkregelsysteme.</a>


      2.1 - <a href="#post2023360">Stellhebel für Fahrkomfort: Geregelte Stoßdämpfer.</a>


      2.2 - <a href="#post2023363">Stellhebel für Fahrdynamik: Geregelter Wankausgleich.</a>


      2.3 - <a href="#post2023364">Optimale Verbindung von Sportlichkeit und Komfort: AdaptiveDrive.</a>


      2.4 - <a href="#post2023369">Aktive Sicherheit mit Wahlmöglichkeit: Dynamic Stability Control.</a>


      2.5 - <a href="#post2023371">Noch mehr Spurtreue durch unterschiedliche Antriebsmomente: Dynamic Performance Control.</a>


      2.6 - <a href="#post2023373">Lenken durch Längskraft: Gezielte asymmetrische Drehmomentverteilung.</a>


      2.7 - <a href="#post2023378">Vernetzte Regelsysteme für mehr Funktion und Individualität: Integrated Chassis Management.</a>


      2.8 - <a href="#post2023383">Synergieeffekt: Perfekte Kurvenfahrt.</a>



    • Zusammenfassung:


      <a href="#post2023385">Der Paradigmenwechsel in der BMW Chassisentwicklung: Vom Fahrwerk zum Fahrerlebnis.</a>

  • Die Grundlagen souveräner Fahrdynamik.


    Der Slogan kommt nicht von ungefähr: Freude am Fahren ist mehr denn je
    ein integraler Grundsatz, der hinter der Entwicklung jedes BMW Fahrzeugs steht. Um diese zu genießen, muss der Fahrer im Mittelpunkt stehen und die volle Verantwortung für alle Fahrmanöver behalten. Entscheidend
    dafür sind die Erleb- und Berechenbarkeit der Fahrzeugreaktionen sowie eine ergonomische Bedienung des Fahrzeugs. Kurz gesagt: Das Fahrerlebnis umfasst alle Fahrzeugeigenschaften.


    Freude am Fahren ist nicht statisch. Jeder BMW interpretiert sie auf seine Weise. Ein zweisitziger, offener Z4 anders als ein luxuriöser 7er, ein kompaktes 3er Coupé anders als ein komfortabler X5. Dem entsprechend haben die Fahrer bei jedem BMW individuelle, unterschiedliche Erwartungshaltungen an das Fahrerlebnis. Deshalb sehen es die BMW Entwickler als eine ihrer zentralen Aufgaben, dieses für alle Kunden passend zu gestalten. Und zwar unter allen Umständen: Tag oder Nacht, Regen oder Sonne, dichter
    Verkehr oder freie Landstraße beeinflussen den Fahreindruck zusätzlich. Konventionelle Entwicklungsstrategien stoßen hier an ihre Grenzen.
    Deshalb lautet der Paradigmenwechsel in der BMW Chassisentwicklung:
    Vom Fahrwerk zum Fahrerlebnis.

  • ... zur Fahrerlebnisentwicklung.


    Die heute noch vielfach übliche, konventionelle Fahrwerkentwicklung beschränkt sich auf die Komponenten, die unterhalb der Karosse liegen. Systeme, die so entstehen, sind weitgehend autark und haben wenige oder keine Schnittstellen nach außen.


    Die BMW Chassisentwicklung ist heute hingegen zu einer Fahrerlebnisentwicklung gewachsen: Im Fokus der Ingenieure steht alles, was zu einer noch sichereren und souveräneren Wahrnehmung von Fahrer und Insassen beiträgt. Das führt automatisch zur ganzheitlichen Betrachtung der Fahrzeugkomponenten, zu einem hoch integrativen und komplexen Systemverbund mit vielen Schnittstellen. Die BMW Mission: Souveräne Fahrdynamik für ein alle Sinne begeisterndes Fahrerlebnis.

  • Faszinierend und sicher.


    Konkret bedeutet das, dass die Fahrdynamik eines BMW für seinen Fahrer immer wieder faszinierend, attraktiv und begehrenswert sein muss. Nicht umsonst ist BMW der Maßstab in Sachen Fahrdynamik. Das Rezept dazu ist eine authentische und markentypisch ausgeprägte Stimmigkeit des jeweiligen Fahrzeugkonzeptes, die sich in der Ausgewogenheit zwischen Sportlichkeit und Komfort niederschlägt. Auf dieser Grundlage entstehen souveräne Fahreigenschaften, geprägt von Mühelosigkeit auf außergewöhnlichem Niveau und gleichbedeutend mit vorbildlicher Aktiver Sicherheit. Der Fahrer kann Fahrdynamik durch ein Optimum an Beherrschbarkeit und Fahrstabilität sicher erleben. Regelsysteme unterstützen dabei, unfallträchtige Situationen zu entschärfen oder Unfallfolgen zu mindern. Aber auch ohne System ist ein BMW gut beherrschbar. Darüber hinaus hat sich BMW mit EfficientDynamics maximale Fahrdynamik mit minimalem Energieeinsatz zum Ziel gesetzt.


    Der Schlüssel, der diese Visionen und Ziele Realität werden lässt, heißt Integrationskompetenz: Durch ausgefallene Konzeption und Konstruktion kann mehr als nur die Summe von Einzeleigenschaften erzielt werden.

  • Die „Gene“ eines BMW.


    Von Anfang an steht die Prägung des fahrdynamischen Charakters für ein neues BMW Fahrzeug im Mittelpunkt der Entwicklung. Die Grundlagen dafür liefern die „Gene“, die im Grundkonzept festgelegt sind: Das Gewicht und seine Verteilung auf die Achsen, Radstand und Spurweite, Höhe des Schwerpunktes und Aerodynamik – und als Rückgrat die Karosseriesteifigkeit. Sie alle beeinflussen die fahrdynamischen Eigenschaften des Fahrzeugs.

  • Standardantrieb bleibt erste Wahl.


    Abhängig von diesem Grundkonzept entscheidet sich, welches der passende Antrieb für den entstehenden BMW ist. Keine Frage: Der Standardantrieb über die Hinterräder ist und bleibt die Basis für alle Kernmodelle. Dieses auf BMW maßgeschneiderte Antriebskonzept ist die Voraussetzung, dass auch in Zukunft der BMW Vorsprung bei Fahrdynamik erhalten bleibt. Der Allradantrieb ist darüber hinaus ein Angebot für Kunden mit erhöhtem Traktionsbedarf. xDrive kombiniert die Fahrdynamik mit dem Traktionsangebot des Allradantriebs. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung von xDrive wird diese typische Fahrdynamik konsequent ausgebaut.

  • Das Basisfahrwerk.


    Das Basisfahrwerk wird jetzt so ausgelegt und abgestimmt, dass es Sportlichkeit, Komfort und Sicherheit zu dem ausgewogenen Charakter vereint. Der Fahrer genießt dadurch ein äußerst präzises Fahrverhalten, ausgesprochen gutes Handling und hohen Abrollkomfort: Er spürt die Straße, aber empfindet sie nicht als störend. Passend zum jeweiligen Fahrzeugcharakter, aber immer orientiert an Fahrdynamik, ist auch die Aufbauanbindung. Huben, Wanken und Nicken, also die Karosseriebewegungen in vertikaler Richtung sowie um die Längs- und Querachse, stimmen die Ingenieure zu einem harmonischen Ganzen ab. So entsteht insgesamt ein authentischer Charakter für jedes BMW Modell, der den Anspruch an Fahrdynamik, Komfort und Sicherheit weltweit auf den Punkt bringt.

  • Die Bereifung.


    Indes: Erst die richtige Auswahl der Bereifung gewährleistet, dass die Eigenschaften Sportlichkeit, Komfort und Aktive Sicherheit auch jederzeit und unter allen Umständen auf die Straße gebracht werden. BMW setzt zunehmend auf pannensichere Runflat-Reifen, deren verstärkte Seitenwand sicheres Fahren auch ohne Fülldruck ermöglicht. Durch seinen speziellen Aufbau steigert der Runflat-Reifen sogar die Agilität und Dynamik.


    Der Runflat-Reifen erhöht signifikant Sicherheit und Komfort im Pannenfall. Auch nach einem Reifenschaden kann in angemessener Fahrweise und vier Personen-Beladung im Durchschnitt noch rund 150 Kilometer weit mit bis zu 80 km/h gefahren werden, bei maximaler Achslast 50 km. Selbst bei plötzlichem Druckverlust bleibt das Fahrzeug beherrschbar. Bei den weitaus üblicheren Reifenschäden mit schleichendem Druckverlust ist sogar ein Mehrfaches dieser Strecke möglich. Darüber hinaus entfällt der Reifenwechsel am Straßenrand oder in Tunnels bzw. auf engen kurvigen Landstrassen, gerade am Standstreifen von Autobahnen ein echtes Unfallrisiko. Eine Mindestmobilität auch bei Dunkelheit und in allen Gegenden wird besonders als Sicherheitsfaktor geschätzt.

  • Elektromechanische Lenkung.


    Ein ebenso elementarer Baustein für Sicherheit und perfektes Handling, also für spontane und exakte Reaktionen des Fahrzeugs auf die Fahrereingabe, ist ein präzises Lenkverhalten. Präzision verlangt eine spürbare Rückmeldung und ausreichende Rückstellkraft, so dass der Fahrer ein direktes Gefühl für Straßen- und Fahrzustand erhält. Dieser Grundsatz gilt für die heute noch dominierende Lenkung mit hydraulischer Servounterstützung, wie auch für die neuen Systeme mit elektromechanischer Hilfskraft.
    Beide sind so ausgelegt, dass sie dem Fahrer die wesentlichen Fahrbahnrückmeldungen übermitteln, während unerwünschte Störeinflüsse unterdrückt werden. BMW setzt zunehmend elektromechanische Lenksysteme ein, die darauf noch feinfühliger und exakter einstellbar sind und zudem weniger Energie verbrauchen. Damit leisten sie einen deutlichen Beitrag zu BMW EfficientDynamics.

  • Fahrwerkregelsysteme.


    Die durchgängige Fahrwerkentwicklung von BMW klammert damit kein Detail aus: Jede Chassis-Komponente zwischen Mensch und Straße ist auf ein authentisches Fahrerlebnis abgestimmt – passend zum Fahrzeug. Ein klassisches BMW Fahrwerk nutzt so das Potenzial der Aktiven Sicherheit im Spannungsfeld zwischen Sportlichkeit und Komfort bestmöglich aus. Elektronisch gesteuerte Regelsysteme können dieses Spektrum an Eigenschaften nochmals weiter ausbauen. Und auch nur dazu setzt BMW sie ein: Ein aktives Fahrwerksystem steigert die Stärken eines BMW. Für den Fahrer heißt das noch ausgeprägtere individuellere Freude am Fahren durch ein skalierbares Fahrwerksangebot.


    Im Basisfahrwerk setzen BMW Ingenieure im Zusammenspiel mit Dämpfung und Stabilisatoren Stahlfedern an Vorder- und Hinterachse ein. Einzige Ausnahme: Bei Fahrzeugen mit hohem Anspruch an einen Beladungsausgleich an der Hinterachse übernimmt eine geregelte Luftfederung den Niveauausgleich. Eine Luftfederung an beiden Achsen wäre für Fahrzeuge mit betonten Off-Road Eigenschaften zur Höhenverstellung denkbar. Der Einsatz eines solchen Systems zur Verbesserung der fahrdynamischen Eigenschaften, etwa durch Absenken der Karosserie bei höheren Geschwindigkeiten, entspricht nicht den Marktbedürfnissen der BMW Kunden. Ebenso schließt der hohe Dynamikanspruch den Einsatz der Luftfederung an Vorder- und Hinterachse mit ihrer weichen Federungscharakteristik aus. Nach dem Grundsatz: Präzise Rückmeldung und Verbindung zur Straße ohne störend zu wirken.

  • Geregelte Stoßdämpfer.


    Zur Steigerung der ausgewogenen Fahrdynamik – also sowohl Sportlichkeit und Komfort – hat BMW einen eigenen Weg eingeschlagen, dem mittlerweile zahlreiche Wettbewerber gefolgt sind. Im Zusammenspiel von Federung und Dämpfung identifizierten die Fahrwerksentwickler die Verstelldämpfung als den wesentlichen Stellhebel zur Steigerung von sowohl Fahrkomfort als auch Fahrdynamik. Das Gesamtpotenzial eines adaptiven Dämpfungssystems in Funktionalität und Reaktions¬geschwindigkeit übertrifft bei weitem die Möglichkeiten von Regelsystemen der Federung. Aus diesem Grund hat BMW als Vorreiter bereits vor 20 Jahren ein aktives Verstelldämpfersystem in Serie gebracht und konsequent weiter entwickelt.

  • Geregelter Wankausgleich.


    Als logische Ergänzung des aktiven Dämpfersystems entwickelten die BMW Ingenieure die BMW Wankstabilisierung DynamicDrive.


    Auch ihre Effizienz ist unmittelbar von den „Genen“ eines Fahrzeugs, beispielsweise hohe Karosseriesteifigkeit, abhängig: Nur auf einer stabilen Basis kann sie die Seitenneigung des Fahrzeugaufbaus wirkungsvoll ausgleichen und damit eine deutliche Agilitätssteigerung ermöglichen. Das damit verbundene, deutlich reduzierte Kopierverhalten des Fahrzeugaufbaus bedeutet gleichzeitig einen höheren Fahrkomfort: Fährt das Auto beispielweise bei Geradeausfahrt nur mit einem Rad über ein Hindernis, gibt der auf weich gestellte Stabilisator mehr nach und überträgt die Einfederbewegung nicht auf die andere Seite der Achse. Dieses mögliche Entkoppeln der beiden Räder einer Achse eröffnet weitere Freiheitsgrade für eine noch komfortablere Abstimmung der Federung, ohne die Fahrdynamik einzuschränken.

  • AdaptiveDrive.


    Als Kombination der beiden aktiven Fahrwerkregelsysteme entstand das derzeitige „High-end“-Fahrwerk von BMW mit der Bezeichnung AdaptiveDrive. Es steht für die Synthese aus maximaler Fahrdynamik und höchstem Komfort. AdaptiveDrive ermittelt die notwendigen Eingangssignale und errechnet daraus die Steuerbefehle für die Schwenkmotoren in den Stabilisatoren und für die elektromagnetischen Ventile in den Stoßdämpfern. Beide zusammen verhindern dann zum Beispiel durch entsprechende Reaktionen blitzschnell eine aufkommende Seitenneigung des Fahrzeugs.

  • Dynamic Stability Control.


    Das überzeugende Fahrerlebnis in einem BMW äußert sich in allen Fahrsituationen, auch unter widrigen Fahrbahnbeschaffenheiten. Grundauslegung und -abstimmung jedes BMW sind deshalb konsequent auf Aktive Sicherheit optimiert. Und auch hier ermöglichen intelligente Regelsysteme eine Erweiterung der Potenziale: In diesem Fall die Dynamic Stability Control DSC. Unter Beibehaltung der BMW typischen Fahrdynamik liegt der Schwerpunkt der DSC-Abstimmung auf der Stabilisierung des Fahrzeuges im Grenzbereich. Das System ist nach jedem Motorstart aktiv, die Ausprägung der Regeleingriffe kann der Fahrer aber danach individuell per Knopfdruck wählen. Damit bleibt ihm die Entscheidungsfreiheit vorbehalten, welche Prämissen er in den Zielkonflikten Stabilität und Agilität sowie Lenkbarkeit setzen will.


    Im Grundmodus verhindert DSC speziell auf rutschiger Straße ein Ausbrechen des Fahrzeugs etwa bei abrupten Ausweichmanövern durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder. Durch kurzes Drücken der DTC-Taste kann der Fahrer in einen vortriebsorientierten Betriebsmodus DTC (Dynamic Traction Control) wechseln. Ansprechschwellen für den Bremseneingriff werden hierdurch heraufsetzt. Das lässt leichten Schlupf an den Antriebsrädern zu und erlaubt so Kurvenfahren im kontrollierten Drift. Weiterhin stellt der DTC Modus im Anfahrbereich in spezifischen Situationen eine verbesserte Traktion zur Verfügung. Diese Ausprägung des DTC-Modus wird im mittleren Geschwindigkeitsbereich sukzessive in den DSC-Modus zurückgeführt.
    Damit lässt sich das Fahrzeug vom geübten Fahrer so sportlich bewegen, ohne dabei auf das Sicherheitsplus des stabilisierenden DSC ganz zu verzichten. Doch auch das kann er wählen: Auf Wunsch führt ein langer Druck auf die DTC-Taste zur Abschaltung der Fahrstabilitätssysteme mit Ausnahme von ABS und in neueren Modellen der Differentialsperren-Funktion.


    Zur Gewährleistung einer perfekten Lenkharmonie auch im Allrad wurden neue Wege beschrieben:
    Im Zuge der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Dynamischen Stabilitäts-Control hat BMW zwei neue Funktionen zur Serienreife gebracht. Ergebnis: Eine noch harmonischere Kraftübertragung in Kurven sichern. Bereits in der laufenden Serienproduktion des BMW 5er mit xDrive verhindert ein dosierter Bremseneingriff mit Drehmomentausgleich Untersteuern schon im Ansatz. Die Funktion setzt dann ein, wenn die Sensorik des Stabilisierungsprogramms DSC eine Tendenz zum Untersteuern erkennt. Um zu verhindern, dass das Fahrzeug verstärkt über die Vorderräder aus der Kurve drängt, wird das kurveninnere Hinterrad leicht abgebremst. Gleichzeitig veranlasst die Regelung, dass in etwa soviel Gas gegeben wird, wie das Bremsmoment an Vortrieb abbaut. Der Effekt: Das Auto liegt noch sicherer in der Kurve, ohne dass der Fahrer eine Einschränkung an Dynamik spürt. Ein typischer Fall dafür ist beispielsweise die Bergfahrt durch verschneite Serpentinen: Das Fahrzeug umrundet präzise die Kurven, der Fahrer muss weder den Lenkeinschlag korrigieren, noch wird die Zugkraft unterbrochen. Die Funktion ist in allen drei DSC Modi aktiv.

  • Dynamic Performance Control.


    Ein neue Dimension in der Antriebsmomentenverteilung eröffnet die Dynamic Performance Control. Sie verteilt die Antriebsmomente jederzeit gezielt an beide Räder der Hinterachse. Bei der Neuentwicklung haben die Antriebs- und Fahrwerksspezialisten ein konventionelles Hinterachsgetriebe um zwei Überlagerungsgetriebe erweitert. Diese Planetengetriebe können bei Bedarf über Lamellenpaket in den Kraftfluss einbezogen werden. Unabhängig vom angeforderten Antriebsmoment des Motors kann jederzeit eine Moment¬endifferenz zwischen Linkem und rechtem Hinterrad von bis zu 1800 Nm aktiv eingestellt werden.

  • Gezielte asymmetrische Drehmomentverteilung.


    Damit wirkt das System praktisch wie ein umgekehrtes DSC: Das System bremst nicht einzelne Räder ab, um für Stabilität zu sorgen, sondern leitet ihnen gezielt Drehmoment zu. Gibt ein Fahrer in der Kurve kräftig Gas, wird die Kraft abhängig vom Lenkeinschlag optimal auf beide Antriebsräder verteilt. Das Durchdrehen des kurveninneren Rads, gleichbedeutend mit dem Verlust an Traktion, gehört damit der Vergangenheit an. Zudem wird dem kurvenäußeren Rad ein höheres Drehmoment zugewiesen. Durch gezielte asymmetrische Drehmomentverteilung kann die Dynamic Performance Control Gierimpulse einleiten, die bewirken, dass der BMW direkter und stabiler der Vorgabe des Fahrers folgt. Dies gilt beim Gas geben und Gas wegnehmen gleichermaßen.


    Das Fahrzeug ist durch die erhöhte Lenkpräzision, das gute Einlenkverhalten und die hohe Spurstabilität sicherer und lässt sich in kritischen Situationen besser beherrschen. Zudem werden weniger Regeleingriffe des Stabilitätssystems DSC notwendig.


    Die Vorteile des neuen Systems sind für alle Fahrer schon im Alltagsbetrieb spürbar: Mit der Dynamic Performance Control verringert sich der Lenkaufwand.


    Besonders vorteilhaft ist, dass das Plus an Spurtreue und Stabilität und damit an Fahrsicherheit über dem kompletten Geschwindigkeitsbereich gilt. Zusätzlich verbessert die Dynamic Performance Control auch auf Fahrbahnen mit unterschiedlich griffigen Oberflächen die Traktion spürbar.

  • Integrated Chassis Management.


    Schon heute arbeiten die aktiven Regelsysteme bei BMW in einem Verbund zusammen – allerdings weitgehend unabhängig voneinander. Die neuartige Architektur des Integrated Chassis Management (ICM) wird in naher Zukunft die Funktion einer übergeordneten Regeleinheit übernehmen und dadurch neue fahrdynamische Potenziale erschließen. Das ICM verknüpft als zentrale Instanz alle im Fahrzeug verfügbaren Einzelinformationen und verteilt diese an die unterlagerten Einzelsysteme. Durch die umfassende Analyse des Fahrzustands auf Basis einer Vielzahl von Informationen kann das ICM entscheiden, welche Stelleingriffe in der jeweiligen Fahrsituation am besten geeignet sind, um Fahrerwunsch und Fahrzeugreaktion in Übereinstimmung zu bringen. Die entsprechenden Befehle werden dann an die unterlagerten Systeme übermittelt und von diesen umgesetzt.


    Durch die künftige Vernetzung über ICM entstehen darüber hinaus neue Funktionen, die erst durch die Integration mehrerer Regelsysteme mit deren Interaktion möglich werden. So steht die neuartige Dynamic Performance Control in starker funktionaler Wechselwirkung zu Dynamic Stability Control, Aktivlenkung oder DynamicDrive. Mit der künftigen ICM-Struktur können die funktionalen Vorteile der Dynamic Performance Control in vollem Umfang ausgeschöpft werden. Zwei weitere Beispiele: Ein kombinierter Lenk- und Bremseingriff kann für noch kürzere Bremswege und noch stabilere Fahrsicherheit bei der Verzögerung auf einseitig glatter Fahrbahn sorgen. Oder: Eine Verlagerung der Wankmomentverteilung auf die Vorderachse in Kurven erhöht die Traktion weiter.

  • Perfekte Kurvenfahrt.


    Die Interaktion der einzelnen Systeme in der ICM-Struktur wird anhand des Verlaufs einer Kurvenfahrt deutlich:

    • Beim Einlenken in eine Kurve sind der stimmige Aufbau des Lenkeinschlags und die zugehörige Lenkmomentrückmeldung sowie bei Bedarf ein in die Kurve eindrehendes Lenkmoment der Dynamic Performance Control entscheidend für das harmonisches Fahrverhalten.


    • Im weiteren Kurvenverlauf bestimmen die Wankmomentverteilung des DynamicDrive sowie die Momentenunterstützung der Dynamic Performance Control wesentlich das Eigenlenkverhalten; durch die Kombination dieser Systeme wird ein bisher unerreicht neutrales Fahrverhalten bis in den Grenzbereich ermöglicht.


    • Leichte Übersteuertendenzen – hervorgerufen beispielsweise durch einen unterschiedlich griffigen Fahrbahnbelag – werden über eine Rücknahme der eindrehenden Wirkung von Dynamic Performance Control und DynamicDrive kompensiert. Die Korrektur des Lenkeinschlags durch die Aktivlenkung verstärkt diese Wirkung deutlich, und erst bei sehr hohem Stabilisierungsbedarf wird ein Bremseingriff der DSC angefordert werden. Das Ergebnis: Mühelos agiles und gleichzeitig stabiles Fahrverhalten auf wegweisendem Niveau.
  • Der Paradigmenwechsel in der BMW Chassisentwicklung: Vom Fahrwerk zum Fahrerlebnis.


    Das Basisfahrwerk überzeugt durch ausgeprägte Stimmigkeit für das jeweilige Fahrzeugkonzept und liefert Ausgewogenheit zwischen Sportlichkeit und Komfort. Jedes BMW Modell hat einen authentischen Charakter und bringt Fahrdynamik, Komfort und Sicherheit auf den Punkt. Der Grundsatz „Präzise Rückmeldung und Verbindung zur Straße ohne störend zu wirken“ wurde umgesetzt.


    Eine perfekte Leichtigkeit im Fahrverhalten im Allrad wird mit der Skalierung bis zur Dynamic Performance Control erreicht. Die neuartige Architektur des Integrated Chassis Management (ICM) wird in naher Zukunft die Funktion einer übergeordneten Regeleinheit übernehmen. Zur Gewährleistung von optimaler Fahrdynamik und höchstem Komfort wird die Integrationskompetenz erkennbar umgesetzt, die mehr erzielt als die Summe von Einzeleigenschaften.


    Geregelte Dämpfungssysteme gegebenenfalls in Kombination mit Aktiver Wankstabilisierung sind der Schlüssel zur Abbildung von maximalem Komfort.


    Die Ausprägung der DSC Abstimmung durch die Möglichkeit der Schaltbarkeit in mehreren Betriebsmodi erfüllt die Kundenerwartungen an Fahrdynamik und Sicherheit.


    Ein Beitrag zu BMW EfficientDynamics wird durch den zunehmenden Einsatz von elektromechanischen Lenksystemen gewährleistet.


    Die BMW Mission: Souveräne Fahrdynamik für ein alle Sinne begeisterndes Fahrerlebnis ist damit wirklich erlebbar.